Rock The River am 30.03.2019 auf der MS Rheingold in Koblenz, veranstaltet durch die Rockfreunde Rengsdorf

Rengsdorfer Rock- / Metalpiraten entern die MS Rheingold

Eventname: Rock The River

Bands: Dead Lord, Midnight Rider, 667 – The Neighbour Of The Beast

Ort: MS Rheingold Koblenz (Metalkonzert auf dem Rhein)

Datum: 30.03.2019

Kosten: VVK 39,00 Euro

Genre: Heavy Metal, Metal, Hard Rock, Classic Rock, Heavy Rock

Besucher: 450 Besucher (ausverkauft)

Veranstalter: Rockfreund Rengsdorf e. V. (www.rockfreunde.de)

Link: https://www.facebook.com/events/282792732516075/

Setlisten:


1. Your Parole
2. The Execution
3. Tears Of Temptation
4. When I Spew My Hat
5. Creature of The Night
6. Heroes & Speedfreaks
7. The Opium Trail
8. Midnight Rider
9. I Wanna Be A Prowler
10. Unknown Woman


1. Intro Aces High
2. 2 Minutes
3. The Trooper
4. Wasted Years
5. The Wickerman
6. Fear Of The Dark
7. The Number Of The Beast
8. Killers
9. Hallowed Be Thy Name
10. Run To The Hills
11. Prowler
12. Blood Brother
13. Iron Maiden


1. Intro
2. Strained
3. Spide
4. Hammer
5. Reruns
6. Onkalo
7. Bold Move
8. Kill Them
9. Don’t Gives
10. Too Late
11. History
12. Rory
13. Hank

Rockfreunde Rengsdorf goes Rock The River. So könnte man es beschreiben. Die Rockfreunde Rengsdorf e. V. gehen aufs Schiff. Dies aber nicht, ohne Bands und ihre Fans mitzunehmen.

Die Rockfreunde Rengsdorf e. V., die Veranstalter des sehr erfolgreichen Rengsdorfer Rockfestival, kündigten ja bereits beim letztjährigen Rockfestival an, dass sie mal was Neues tun wollten, nämlich mal ein Konzert auf einem Schiff.

Gesagt, getan und ausverkauft. Das ging ratzfatz, nachdem die Bands bekannt gegeben wurden. Heute ist es dann auch endlich so weit! Die Fans haben auf diesen Tag hingefiebert! Der Wettergott steht voll auf der Seite der Rockfreunde Rengsdorf. Geiles Wetter passend zum Event ist angesagt!

 

Ich komme ca. 17:15 Uhr an der Anlegestelle an. Da ist schon mächtig was los. Seit 17:00 Uhr ist Einlass und es sind schon eine Menge Fans auf dem Schiff. Vor dem Anleger treffe ich Kumpel Alex und eine Menge weiterer Freunde und Bekannte. Nach und nach treffen noch weitere Kumpels ein. Unter anderem Volker, Ötz und weitere, die sich das Event auch nicht entgehen lassen wollen.

Zusammen gehen wir an Bord. Dort ist schon reges Treiben angesagt. Am Einlass bekomme ich schnell und problemlos meine Pressekarte zum Umhängen. Jetzt heißt es zunächst einmal ein wenig das Schiff erkunden. Das ist mir nicht ganz unbekannt, da ich vor Jahren auf einer wunderbaren Vernissage mit der MS Rheingold bereits anlässlich der Ausstellung Rheingold im Ludwig Museum von Henning von Gierke unterwegs war. Damals auch musikalisch untermalt. Halt kein Rock oder Metal damals, sondern Liedermacher.

 

Auf dem Zwischendeck ist die Bühne aufgebaut. Hier werden heute die Gigs stattfinden. Dort ist jetzt noch nicht viel los. Klar, denn bei über zwanzig Grad sind fast alle oben auf dem Oberdeck und nehmen sich die Sonne und die tolle Aussicht mit. Auf dem Zwischendeck treffe ich gleich Christoph Krämer, den 1. Vorsitzenden der Rockfreunde Rengsdorf. Wir unterhalten uns. Dabei erfahre ich, dass das endgültige Line-Up für das Rockfestival Ende Juli feststeht. Dabei sein werden: Danko Jones, Audrey Horne, Motorowl und die Lokalmatadoren Moontowers. Sehr geil kann ich da nur sagen.

 

Ich schaue mir noch etwas das Zwischendeck an, begrüße den einen oder anderen, den ich da sehe, und bemerke auch die fleißigen Helfer an der Theke, die heute einen harten Job verrichten werden und dabei ausnahmslos immer gut drauf sind.

 

Nachdem ich mir die Bühne angeschaut habe, die nicht wirklich höher wie der Boden hier auf dem Zwischendeck ist, gehe ich hoch auf das Oberdeck. Dort treffe ich eine Menge Bekannte und auch viele Fans, die ich über die Jahre von Rengsdorf her kenne. Ein Hallo hier, ein Hallo dort und ein paar Umarmungen. Eine große Metal-/Rockfamilie hier. Auch Birgit und Ingo treffe ich. Die beiden treffe ich immer in Rengsdorf. Sie sind aber auch auf der Loreley, auf dem Field Invasion oder auch anderswo anzutreffen. Sie erzählen mir, dass sie dieses Jahr meinem Tipp folgen und nach Pilsen auf das Metalfest fahren; Karten haben sie schon. Ich sage, dass sie dort viel Spaß haben werden, bei 1,40 Euro für den halben Liter Bier auf dem Festivalplatz auf jeden Fall.

Auf dem Oberdeck treffe ich auch schon Olle Hedenström, den Gitarristen von Dead Lord, der sich unter die Fans gemischt hat und sich mit einer Gruppe Fans unterhält. Ach ja, an Blumi, dem Gitarristen von Midnight Rider bin ich eben auch schon vorbei gerauscht und habe ihm Hallo gesagt. Also wirklich eine große Familie hier!

 

Ablegen ist um 18:00 Uhr. Der erste Gig ist für 18:30 Uhr angekündigt. Den heutigen Reigen beginnen werden die Koblenzer Lokalmatadoren Midnight Rider. Sie müssen also schon vor Mitternacht ran und hier den Opener machen. Midnight Rider ist nicht nur ein Song von den berühmten Allman Brothers, Midnight Rider ist auch der Name der Classic Heavy Metal /Heavy Rock Band aus Koblenz. Ursprünglich 2004 aus einem Projekt von Blumi (Metal Inquisitor, Metalucifer) hervorgegangen, der auch noch in den anderen genannten Bands tätig ist. Letztes Jahr im September hatte ich mit der Band bereits doppelt Freude. Zum einen durfte ich ein Review zu ihrem Album Manifestation machen, zum anderen konnte ich sie beim Ironhammer Festival in Andernach das erste Mal live erleben.

 

Die Jungs sind pünktlich auf der Bühne und reißen hier als Einstieg ein tolles Set ab. Heavy Rock / Metal der Seventies gibt es jetzt zur Genüge. Das gefällt natürlich dem Publikum, vor allem den älteren Fans unter uns sehr gut. Wir werden regelrecht in die Seventies zurückgesetzt. Wie schon beim Auftritt beim Ironhammer Festival beschränken wir Fans uns heute auf das Bier und verzichten dazu noch zu rauchen. Die Altfreaks gehen bei Blumi und seine Mannen natürlich richtig gut mit. Das hat schon etwas. Das Zwischendeck ist jetzt richtig gut gefüllt, man hat jedoch auch noch Platz, um angenehm dort zu stehen. Vor der Bühne ist es schon recht eng. Ich mache die Fotos und stehe fast in gleicher Höhe ca. einen halben Meter vor der Band. Großartig bewegen können sich die einzelnen Bandmitglieder da nicht. Die Fans schon. Cliff am Bass macht wie immer seine eigene Show. Der Kerl ist von seiner Aufmachung und seinem ganzen Verhalten auf der Bühne wirklich in den Seventies, also Post-Hippie Ära. Bei der Bearbeitung der Bilder fällt mir auf, dass es die gleichen Klamotten sind wie damals beim Ironhammer Festival, also vielleicht so was wie die Bandklamotten für ihn. Sänger Wayne überzeugt mit seiner Stimme in allen Lagen und beherrscht auch die Screams hervorragend. Das Songmaterial ist irgendwo zwischen Black Sabbath und den frühen Judas Priest angesiedelt. Zudem gibt es am Schluss mit Unknown Woman Of The Seine noch einen klitzekleinen Schuss Led Zeppelin. Diesen geilen Song nehme ich allerdings nur noch hinten an der Theke wahr, da ich mich von vorne wegen der Hitze verabschiedet habe. Außerdem habe ich genügend Bilder im Kasten und will den hinter mir stehenden kleineren Menschen die Sicht nicht versperren. Das mache ich bei den anderen Bands dann später auch so.

 

Dadurch nehme ich auch wahr, dass der Sound vorne an der Bühne recht gut ist. Desto weiter man sich jedoch von der Band fortbewegt, desto schlechter wird der Sound. Ist ja irgendwie bei einer Deckenhöhe von ca. 2,15 Meter auch klar. Das ist schon eine große Leistung bei diesen Bedingungen das überhaupt so gut hinzubekommen. Das Motto ist halt: Wer mehr von der Musik mitbekommen will, geht näher an die Bands dran, wer einfacher ein Bier haben will, geht näher an die Theke dran.

Die Umbauphase nutzen die meisten Fans, um wieder aufs Oberdeck zu gehen und das gute Wetter auszunutzen. Da kann man immer noch die Sonne genießen und sich über den eben erlebten Gig unterhalten. Jetzt treffe ich oben Adam Lindmark, den Schlagzeuger von Dead Lord und unterhalte mich mit ihm über die vielen Gigs, auf denen ich ihn und seine Band die letzten eineinhalb Jahre gesehen habe.

 

Weiter geht es nach der Umbauphase mit 667 – The Neighbour Of The Beast. 667 – The Neighbour Of The Beast sind – wie sollte es anders sein – eine Iron Maiden Tribute Band. Da freuen sich ganz besonders die Iron Maiden Fans unter den Metalern und Rockern auf der MS Rheingold. Die sind jetzt nicht irgendeine Tributeband, sondern eine richtig klasse Iron Maiden Tributeband. Das muss ich nun wirklich anerkennen. Die, die mich kennen, wissen, wie ich zu Tribute- oder Coverbands stehe. Das soll die Leistung der Band hier auf der Bühne nicht schmälern. Die Band hat die Fans, die das Mitteldeck jetzt vollkommen eingenommen haben, richtig im Griff. Die Fans gehen natürlich bei den Iron Maiden Klassikern wie The Trooper, The Number Of The Beast, oder Run To The Hills richtig mit, um nicht zu sagen: Die rasten richtig aus.

 

Da haben die Rockfreunde Rengsdorf doch beim Billing alles richtig gemacht und ein feines Näschen bewiesen. Die Jungs aus Fulda wirbeln auf der Bühne richtig rum, soweit man sich dort bewegen kann. Die Performance des Quintetts hat schon was und die Songs kann fast jeder hier mitgrölen, zumindest die Iron Maiden Fans. Und ja es geht auch, wenn man was getrunken hat, vielleicht etwas undeutlich in der Aussprache, aber es geht 😀 Daniel am Mikro legt sich mächtig ins Zeug, er ist halt ein stilechter Trooper! 667 – The Neighbour Of The Beast war übrigens auch der Titel des Debütalbums von Wig Wam mit ihrem Sänger Åge Sten Nilsen (heute Ammunition), zu dem ich noch gute Kontakte habe. Ob der das weiß? Ich werde es ihm nicht verraten 😉 Stilecht endet die heutige Setlist mit dem Song Iron Maiden.

 

Noch mal rauf zum Oberdeck und das gute Wetter in Richtung Loreley genießen. Ein paar angenehme Gespräche mit Mitgliedern der Rockfreunde Rengsdorf. Zwischendurch nochmals mit einem Bierchen stärken, bevor dann Dead Lord ihren Gig absolvieren. Zum Abschluss stehen bei den Schweden Dead Lord dann doch alle Fans auf dem Zwischendeck. Dead Lord verfolgen mich irgendwie, oder umgekehrt! Ich kann kaum noch aufzählen, wo ich sie überall gesehen habe. Zum ersten Mal übrigens vor zwei Jahren in Rengsdorf. Da hatten sie an einem Tag einen Doppelgig: Zuerst beim Nord Open Air in Essen und am Abend auf dem Rockfestival in Rengsdorf. Anschließend habe ich sie auf dem Der Detze Rockt in Daun, beim Desertfest in Berlin und ich weiß nicht, wo noch gesehen. Auf jeden Fall werde ich sie dieses Jahr nach dem Rock The River noch mal beim Freak Valley Festival, dem Traumfestival der Stoner schlechthin, in Siegen sehen.

 

Heute dauert es recht lange, bis sie mit der Abmischung zufrieden sind. Einige Sachen sind heute sowieso anders bei ihnen. Hakim, den Sänger, habe ich bis zum Gig nicht erblickt. Das ist eigentlich untypisch für ihn, da er sonst immer vor den Gigs bereits in der Menge zu sehen ist. Das war bisher eigentlich immer so, auch beim Desertfest in Berlin. Anders ist heute auch die Besetzung am Bass. Denn da steht heute nicht Martin Nordin. Den habe ich am Bass bisher immer bei Dead Lord gesehen und auch als Gitarrist bei Lucifer. Das ist auch schon die Antwort, wieso Martin Nordin nicht dabei ist. Drummer Adam Lindmark klärt mich später auf. Martin Nordin ist in den USA mit Lucifer unterwegs. Für ihn hier eingesprungen ist Tobias Lindkvist, der den Bass vor ihm innehatte. Das hat Tobias Lindkvist wohl schon öfter gemacht. Dead Lord zeigen sich wie immer höchst professionell mit einer starken Spielfreude. Unterhaltung pur ist für die Fans angesagt. Die eigentliche Bühnenpräsenz der Bandmembers, die sonst permanent in Bewegung sind, ist heute Abend doch deutlich eingeschränkt. Aber das geht aufgrund der vorgegebenen Bühne nicht anders, da müssen die Schweden eher an sich halten. In Rage spielen, so wie ich sie sonst kenne, ist heute nicht. Aber sie machen natürlich das Beste aus der eingeschränkten Beweglichkeit. Dead Lord benennen als Hauptinspiration ihrer Musik unter anderem Thin Lizzy. Sie spielen klassischen Hardrock und frühen Heavy Metal, der die Menge zum Kochen bringt. Sie erinnern wirklich stark an Thin Lizzy und Phil Lynott. Dead Lord haben dabei Spaß pur und touren sich dabei den Arsch ab. Hakim Krim begeistert natürlich wieder, indem er verschiedene Grimassen schneidet. Die dargebotenen Songs sind ein Run durch ihre bisherigen drei Longplayer. Dead Lord beschließen einen großartigen Rock-/Metalabend auf der MS Rheingold, der ein voller Erfolg für alle Beteiligten ist und förmlich nach Wiederholung schreit.

 

Um 23:30 Uhr legt die MS Rheingold wieder in Koblenz an. Einige Fans steigen in die Busse ein, mit denen sie aus dem Westerwald hierhin gekommen sind. Für mich ist, wie für viele andere, die Veranstaltung noch nicht zu Ende. Die Jungs von Dead Lord (außer Hakim, der auch anschließend nicht zu sehen ist) schließen sich meinem Besuch im Florinsmarkt in der Koblenzer Altstadt an. Da ist es rappelvoll. Ich treffe unter anderem Jan, Peter und Dennis von Dragonsfire. Auch vorzufinden sind Infernal (Desaster), Andi The Wicked (Steelpreacher / Wolfen) und einige andere illustre Gestalten. Im Florinsmarkt wird die Nacht eingeläutet. Gegenüber im Irish Pub hole ich mir wesentlich später noch einen Absacker mit den Jungs von Dead Lord.

 

Fazit: Grandioses Event der Rengsdorfer Rock- / Metalpiraten. Die MS Rheingold wurde erfolgreich geentert. Auch die Aftershow Party im Florinsmarkt war entzückend! Das schreit nach einer Wiederholung.