Die deutschen Thrasher von Taskforce Toxicator verfallen dem Fernweh und springen in die fernöstliche Kultur. Laser Samurai ist das erste Studioalbum nach den diversen Singles und der Debüt EP Taskforce Toxicator von 2018. Aus der Studentenhochburg Münster wollen sie in den 40 Minuten weit raus in die Welt. Dafür greifen sie fiktive Themen auf und lassen die Klinge des Krieges für sich sprechen. Technisch kann man sie, ohne lange zu überlegen, in den klassischen US Thrash Metal schieben. Traditioneller kann man fast gar nicht agieren und da greift das Zepter direkt wieder in die Samurai hinein. Kultur und Tradition bilden das scharfe Schwert der fünf Musiker.
Begonnen wird mit dem Titeltrack Laser Samurai. Leds an und das Plastikschwert geschwungen. Von wegen Taskforce Toxicator schmieden verweichlichten Plastik-Pop Thrash mit Glitzerelementen. Wie schon angesprochen, die Jungs setzen auf 80er-Riffs, klingelnde Refrains, weiße Turnschuhe und ausgewaschene Kutten. Ganz fair muss man bereits jetzt das Fazit ziehen, dass Taskforce Toxicator das Genre zweifelsohne nicht revolutionieren. Warum soll auch der Stiefel nicht mehr funktionieren, den die vielen US-Boys seit fast vier Jahrzehnten zelebrieren? Fest im Sattel reiten die Thrash Jünger durch die zehn Werke. Fabian Koch am Mikrofon passt wunderbar in das Klangbild der Nordrhein-Westfalen. Typische Gitarrenriffs servieren Dominik Rothe und Lars Wenning, ohne den Hörer zu vergraulen. Never Change A Winning System – wenn man das verstanden hat und dann noch eine individuelle Klasse besitzt, kann man gar nicht mehr verlieren. Das Einzige, was man dem Quintett vorwerfen könnte, ist, dass sie ihre Kunst recht humorlos auf dem Level herunterreißen. Das Ergebnis ist eine gute Platte, der es einzig und allein an den ganz großen Höhepunkten mangelt.
HIER! geht es für weitere Informationen zu Taskforce Toxicator – Laser Samurai in unserem Time For Metal Release-Kalender.
