Civil War – The Killer Angels

“Astral Doors-Sänger auf dem Ex-Sabaton-Schlachtschiff!“

Artist: Civil War

Herkunft: Schweden

Album: The Killer Angels

Spiellänge: 47:38 Minuten

Genre: Heavy Metal

Release: 07.06.2013

Label: Despotz Records

Link: https://www.facebook.com/Civilwarsweden?fref=ts

Klingt wie: Astral Doors und Sabaton

Bandmitglieder:

Gesang – Patrik Johansson
Gitarre – Oskar Montelius
Gitarre – Rikard Sundén
Bass – Stefan „Pizza“ Eriksson
Keyboard – Daniel Mÿhr
Schlagzeug – Daniel Mullback

Tracklist:

  1. King Of The Sun
  2. First To Fight
  3. Saint Patrick’s Day
  4. Rome Is Falling
  5. Sons Of Avalon
  6. I Will Rule The Universe
  7. Lucifer’s Court
  8. Brother Judas
  9. My Own Worst Enemy
  10. Gettysburg
  11. March Across The Belts (bonus track)

Civil War - The Killer Angels

Die Schweden Civil War kreieren auf ihrem Debütalbum The Killer Angels Heavy Metal, der Spuren von Power Metal erhalten kann. Kein Wunder, wenn man sich die Besetzung der frischen Formation vor Augen führt, die sich zur Hälfte der Ex-Sabaton-Mitgliedern zusammensetzt. Unterstützt werden sie am Bass von Stefan „Pizza“ Eriksson, das Mikrophon nimmt kein anderer als Patrik Johansson selbst in seine Hände und führt das Projekt in einen soliden Kampf von Keyboard-Atmosphären und Gitarren-Wettkämpfen.

Das Ergebnis, welches die sechs Musiker auf den Silberling gepresst bekommen haben, kann sich sehen lassen. First To Fight weiß von Beginn an auf die Pauke zu hauen und mit dem unverkennbaren Charme in Patrik Johansson Stimme zu punkten. Gleiches gilt für Gettysburg, der zum Ende mit einem gewaltigen Refrain das Heavy Metal-Herz auf Betriebstemperatur bringt. Wer jedoch Patriks Gesang bei Astral Doors grausam fand, wird auch an Civil War keinen Hauch der Freude verspüren. Gleiches gilt für Sabaton-Fans, die auf fette Power Metal-Aktion setzen: Da wo ihre ehemalige Band auf sprudelnde Melodien baut, wandern die ersten Tracks von The Killer Angels in ähnlich stampfende Rhythmen, die sich von den Schwung der alten Wirkungstätte aber nicht beflügeln lassen und lieber Old School-Handgriffe für sich sprechen lassen, die in den 80ern bei vielen Bands zum Kultstatus führten. Ein Spagat zwischen Charakter-Gesang sowie moderner und antiker Heavy Metal-Kultur ist den Skandinaviern jedoch gelungen. Vielleicht kein mega Killer, als Filler darf man die erste Veröffentlichung aber genauso wenig herunterspielen. Im oberen Mittelfeld anzusiedeln, lassen sie in jeder Sekunde durch geschickte Spannungskurven das Interesse an der Musik nicht versickern und können dieses gar in der ein oder anderen Situation zu einem Highlight anschwellen lassen. I Will Rule The Univers, My Own Worst Enemy oder Sons Of Avalon sind alles gestandene Kompositionen, die in sich rund laufen. Der letzte Kick-Ass-Faktor fehlt leider – vielleicht gerade wegen den zu oft versenkten Melodienbögen, bei denen nicht nur das Keyboard, sondern auch die Gitarren für meinen Geschmack einen Tick zu weit in den Hintergrund gedrängt werden.

Fazit: Ich habe persönlich seit Jahren Zugang zur Musik von Sabaton und Astral Doors und schätze beide Bands, die sich in einer eher schwierigen Zeit für Newcomer Bands einen tollen Namen in der Heavy Metal-Szene erspielen konnten. In Gestalt von Civil War ist den agierenden Instrument-Fetischisten aber ein interessantes Debüt gelungen. Wenn man jedoch nicht wüsste, dass hier weltbekannte Bandmember die Fäden ziehen, könnte es sich auch um eine sehr talentierte Göteburger Heavy Metal-Kapelle handeln. Nichtsdestotrotz: Den Gesang muss man mögen, ansonsten kann man The Killer Angels getrost beiseite legen. Für alle andern gilt: Einfach mal reinhören und antesten, ob sich Civil War in euren Gehörgängen gut anfühlt. Anspieltipps: First To Fight, Sons Of Avalon und Gettysburg
Rene W.
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