A Pale Horse Named Death – Lay My Soul To Waste

“Wo Highlights auf Mittelmaß treffen!“

Artist: A Pale Horse Named Death

Herkunft: New York, USA

Album: Lay My Soul To Waste

Spiellänge: 50:26 Minuten

Genre: Gothic Metal

Release: 24.05.2013 (D); 27.05.2013 (GB)

Label: SPV

Link: http://apalehorsenameddeath.com/

Klingt wie: Vallenfyre, Woods Of Ypres und Type O Negative

Bandmitglieder:

Gitarre & Gesang – Sal Abruscato
Gitarre & Gesang – Matt Brown
Gitarre – Eddie Heedles
Schlagzeug – John Kelly
Bass – Dave Bizzigotti

Tracklist:

  1. Lay My Soul To Waste
  2. Shallow Grave
  3. The Needle In You
  4. In The Sleeping Death
  5. Killer By Night
  6. Growing Old
  7. Dead Of Winter
  8. Devil Came With A Smile
  9. Day Of The Storm
  10. DMSLT
  11. Cold Dark Mourning

A Pale Horse Named Death - Lay My Soul To Waste

Als Band muss man lernen, wie man sich am besten vermarkten kann. A Pale Horse Named Death machen das ganz geschickt. Wer sagt denn, dass man als düstere Gothic Metal-Band nicht mit einer gehörigen Portion Ironie für sich und das gesamte Genre aufwarten kann? Wenn man sich auf der Seite der Band mal umschaut (http://www.apalehorsenameddeath.com) kann man viele Formulierungen oder Bandfotos finden, an denen zu erkennen ist, dass die Band sich selbst nicht allzu ernst nimmt. Und all das ohne dabei zu übertreiben oder sich lächerlich zu machen. Aber genug von Marketing Strategien der Band und ihrer Planungsgesellschaft – genannt „Plattenfirma“. Auf geht’s zur Musik!

Das Album Lay My Soul To Waste beginnt mit einem wundervollen Intro aus klassisch, quietschenden Horrorfilm-Schaukeln, die ja immer etwas gruselig Düsteres an sich haben und Stimmen, die so verfremdet sind, dass sie klingen, als würde man eine Schallplatte langsam rückwärts abspielen, um die Botschaft Luzifers höchstpersönlich zu entschlüsseln oder das versteckte Rezept für eine 1A Bohnensuppe herauszufiltern. Herrlich plakativ und finster zugleich! Im Anschluss daran werden erstmals die dreckigen Hardrock-Gitarren ausgepackt und die ersten Schallwellen von Shallow Grave verteilen sich im Zimmer und verwandeln die Umgebung in ein entspanntes Mausoleum. Nur dass dieses nicht wirklich gruselig zu sein scheint, denn die Musik schafft es irgendwie einen auf die dunkle Seite zu ziehen – und die wirkt äußerst gemütlich und so gar nicht bedrohlich. Sal Abruscatos Vocals schaffen es durch Boshaftigkeit und Gleichgültigkeit den Hörer quasi zum übermächtigen Bösen selbst zu verwandeln. Auf der einen Seite ist es schön, dass dieses Gefühl das ganze Album überdauert, gleichzeitig ist genau das auch der größte Schwachpunkt der Platte. Das Album scheint – genau wie der Tod – kein Ende zu finden und zieht sich ins Unermessliche. Unglücklicherweise wird dieses Gefühl auch noch durch den letzten Song Could Dark Mourning verstärkt. Der Song hat ein ewig andauerndes Intro und ist mit seinen über sieben Minuten Spielzeit nicht gerade knackig.

Fazit: Nach Hören des Albums scheint es nicht schwer zu glauben, dass Sal Abruscato und seine Kumpanen musikalisch schon so ihre Erfahrungen gesammelt haben, es macht aber auch deutlich, warum sie es nie geschafft haben, zu den ganz Großen aufzusteigen. Die Platte ist gut, keine Frage, jedoch bietet sie wenig Abwechslung. Es gibt meiner Meinung nach weder Höhen noch Tiefen (bis auf Could Dark Mourning s.o.), solide vom ersten bis zum letzten Akkord. Und genau das ist es, was die Platte leider im Mittelmaß versinken lässt. Zwei oder drei Songs der Jungs kann man sicherlich mal in eine Playlist packen, aber einem ganzen Album in einem zu folgen, erscheint mir ein wenig mühselig. Aus diesem Grund bleiben einem auch nicht viel mehr als die unten angeführten Anspieltipps im Kopf. Anspieltipps: Shallow Grave, Killer By Night und DMSLT
Patrick S.
6.5
6.5