European Journey 2014, Threshold + Support, 08.11.2014, Turock/Essen

“Ein toller, aber auch sehr langer Abend“

Eventname: European Journey 2014

Headliner: Threshold

Vorband(s): Ancilotti, The Silent Wedding, Overtures, Tygers Of Pan Tang

Ort:
Turock, Essen

Datum: 08.11.2014

Kosten: 22,50€ VK, 28,00€ AK

Genre: Progressive Metal, Heavy Metal, NWoBHM

Besucher: ca. 300 Besucher

Veranstalter: Nuclear Blast Records (http://www.nuclearblast.de/)

Link: https://www.facebook.com/events/672860596093781/

  1. To Them
  2. The Tale Of Strahd
  3. The Return (To Ithaca)
  4. Gutter Ballet (Savatage Cover)
  5. In Vitro

  1. The Maze
  2. Empty Trails
  3. Savior
  4. A Different Point Of View
  5. The Oracle
  6. Fly Angel

  1. Gangland
  2. Suzie Smiled
  3. Keeping Me Alive
  4. Love Don’t Stay
  5. Running Out Of Time
  6. Raised On Rock
  7. Don’t Touch Me There
  8. Hellbound

  1. Slipstream
  2. The Hours
  3. Liberty Complacency Dependency
  4. Ground Control
  5. Unforgiven
  6. Long Way Home
  7. Part Of The Chaos
  8. Lost In Your Memory
  9. Watchtower On The Moon
  10. Pilot In The Sky Of Dreams
  11. Mission Profile
  12. The Box

Zugaben:

  1. Turned To Dust
  2. Ashes

Tourplakat Threshold 2014
Die Band Threshold stand schon lange auf meiner Liste der Bands, die ich gern mal live erleben wollte. Nachdem ich dann schon das neuste Album bewerten durfte, war es klar, dass ich die Gelegenheit nutze und das Konzert in Essen besuchen würde. Direkt beim Turock ist parken relativ schwierig, aber am Limbecker Platz sind Parkhäuser vorhanden, in denen man sein Auto günstig abstellen kann. Dann noch ein kurzer Fußmarsch, und ich erreiche wieder mal sehr pünktlich den Ort des Geschehens. Außer mir haben sich nur noch zwei weitere Fans eingefunden, aber es ist ja auch noch über eine Stunde Zeit. Die vergeht dann im nebenan gelegenen Café Nord mit dem Gitarristen, dem Bassisten und dem Schlagzeuger der Band Greydon Fields, die auch alle zum Konzert wollen, wie im Flug. Bezüglich der Anfangszeit gibt es einige Verwirrung, so dass ich um 19:00 Uhr beschließe, wieder zum Turock zu gehen. Mittlerweile ist die Zahl der erwartungsfrohen Fans mächtig angewachsen, und kurz darauf gehen auch schon die Türen auf.

Ancilotti - Live @ Turock 2014
Ancilotti – Live @ Turock 2014

Ich weiß nicht, ob es nur an der unklaren Zeitangabe zum Konzertbeginn liegt, oder ob sich doch viele Fans das komplette Vorprogramm nicht geben wollen. Leidtragende ist definitiv die Band Ancilotti aus Italien, die um 19:20 Uhr auf die Bühne kommt und vor leider nur knapp 60 Leuten spielt. Sänger Daniele „Bud“ Ancilotti und seine Mitstreiter spielen richtig guten Heavy Metal, aber weder die sehr griffigen Songs noch die direkten Ansprachen an das Publikum führen zu größeren Reaktionen. Es gibt einige Headbanger direkt an der Bühne, der Rest steht aber eher abwartend im hinteren Teil. Nach nur 20 (!!) Minuten ist dieser Auftritt dann auch schon wieder vorbei.

Ancilotti - Live @ Turock 2014
Ancilotti – Live @ Turock 2014

Als nächstes darf die griechische Band The Silent Wedding auf die Bühne. Das Turock hat sich mittlerweile etwas mehr gefüllt, und mit den sehr progressiven und energiegeladenen Songs erntet man auch ersten begeisterten Applaus. Insbesondere mit dem Savatage-Cover Gutter Ballet trifft The Silent Wedding den Geschmack der Zuschauer, der größte Teil des Publikums singt inbrünstig mit. Wo Sänger Marios diese kraftvolle Stimme her nimmt, wird sein Geheimnis bleiben. Auch der Rest der Band legt eine unglaubliche Spielfreude an den Tag, aber leider ist auch dieser Auftritt bereits nach 30 Minuten zu Ende. Es warten ja noch zwei weitere Supportbands auf ihren Auftritt.

The Silent Wedding - Live @ Turock 2014
The Silent Wedding – Live @ Turock 2014

Wieder mehr in Richtung Heavy Metal geht es mit der dritten Band Overtures aus Italien. Deren Setlist besteht hauptsächlich aus Songs vom letzten Album Entering The Maze. Mittlerweile ist auch das Publikum auf Betriebstemperatur, und genau wie auf der Bühne fließen auch davor mittlerweile die ersten Schweißtropfen. Die vier Jungs an der Front haben allerdings auch einen ausgeprägten Bewegungsdrang, während sich Andrea Cum am Schlagzeug austobt. Nach 40 Minuten wird die Band mit mehr als nur höflichem Applaus verabschiedet.

Tygers Of Pan Tang - Live @ Turock 2014
Tygers Of Pan Tang – Live @ Turock 2014

Die Mitglieder der letzten beiden Bands waren ja doch noch etwas jünger, aber mit der britischen Band Tygers Of Pan Tang erhöht sich das Durchschnittsalter schlagartig. Immerhin gibt es diese Band bereits seit dem Jahr 1978!! Die Discographie ist dementsprechend umfangreich, und die Setlist ist eine bunte Mischung aus allen Jahrzehnten. Vor der Bühne wird es eng, es sind definitiv sehr viele wegen diesen fünf Männern gekommen. Da fliegen die Haare, es werden Fäuste in die Höhe gereckt, auch die Pommesgabel ist sehr oft zu sehen. Und es ist wohl definitiv so, dass Metal jung hält, denn auch Tygers Of Pan Tang liefert eine außerordentlich energiegeladene Show ab, die so manchem Jungspund als gutes Beispiel dienen kann. Leider findet der Auftritt gegen 22:00 Uhr ein sehr abruptes Ende.

Threshold - Live @ Turock 2014
Threshold – Live @ Turock 2014

Dann wird im Grunde die komplette Bühne geräumt, es wird alles abgebaut, was nicht niet- und nagelfest ist. Aber nach einer erstaunlich kurzen Umbaupause kommt dann mit Threshold der Hauptact des Abends. Während die restlichen Bandmitglieder die Bühne mehr oder weniger normal betreten, stürmt Damian Wilson wie ein gereizter Stier sofort ganz nach vorn bis an den Bühnenrand. Er scheint komplett unter Strom zu stehen, rennt hin und her, rückt die Monitorboxen zurecht, diskutiert mit den Fans in der ersten Reihe, findet aber trotzdem immer wieder zu sich selbst und beweist, dass er auch live ein außerordentlich guter Sänger ist. Und das Publikum weiß anscheinend auch, was sonst noch von Damian Wilson zu erwarten ist, denn er braucht nur ganz kurz einige Handzeichen zu geben, schon rückt man zusammen und Damian Wilson legt einen formvollendeten Stagedive hin. Das Publikum trägt ihn bis unter den im hinteren Teil befindlichen Balkon, von dem dortigen Publikum werden gleich Arme nach unten gehalten, und Damian Wilson klettert doch tatsächlich mit Hilfe der Fans auf den Balkon. Die Treppe runter, an den Fans vorbei und wieder rauf auf die Bühne. Derartige sportliche Aktivitäten machen natürlich durstig, also gibt es ein paar Flaschen Bier, die Damian Wilson aber sehr großzügig aufteilt und einigen glücklichen Fans in der ersten Reihe auch in die Becher kippt. Dann geht es weiter im Programm, das zur Hälfte aus Songs der letzten beiden Alben besteht und bis zum Album Extinct Instinct zurückgeht. Der letzte Song im regulären Teil ist The Box. Hier kriegt Schlagzeuger Johanne James dann seinen Auftritt, er hält die Box in den Händen. Dann wird die Bühne leer, Threshold lässt sich aber nicht lange bitten und kehrt für zwei Zugaben zurück. Und selbst danach hat Damian Wilson noch nicht genug, es gibt eine weitere Stagediving-Einlage, und wieder klettert er auf den Balkon.

Threshold - Live @ Turock 2014
Threshold – Live @ Turock 2014

Mittlerweile ist es 0:15 Uhr, und auch wenn es ein klasse Abend war, war er auch ziemlich lang. Vier Supportbands, so gut sie auch alle gewesen sein mögen, sind meiner Meinung nach doch zu viel. So bin ich wirklich froh, dass die Rückfahrt nach Hause problemlos verläuft und ich am nächsten Tag ausschlafen kann.

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