Nightrage – The Puritan

“Handwerklich gut gemachte Ausfallerscheinung!“

Artist: Nightrage

Herkunft: Griechenland

Album: The Puritan

Spiellänge: 38:02 Minuten

Genre: Melodic Death

Release: 27.04.15

Label: Despotz Records

Link: http://www.nightrage.com/index.asp

Bandmitglieder:

Gesang – Ronnie Nyman
Gitarre  – Marios Iliopoulos
Bassgitarre – Anders Hammer

Tracklist:

  1. The Puritan
  2. With A Blade Of A Knife
  3. Desperate Vows
  4. Endless Night
  5. Foul Vile Life
  6. Stare Into Infinity
  7. Lone Lake (Instrumental)
  8. Son Of Sorrow
  9. When Gold Turns To Rust
  10. Fathomless
  11. Kiss Of A Sycophant

Nightrage The Puritan Cd Cover

Es scheint so zu sein, dass man mit Nightrage und Bandkopf Marios Iliopoulos nicht ganz so gut Kirschen essen kann. Wie sonst ist der ständige Besetzungswahnsinn innerhalb der Band zu erklären? So auch mit dem neuen Album The Puritan, auf dem die Band nunmehr als Trio antritt. Zu hören als potenter Sänger ist Ronnie Nyman, den man bereits als Shouter der Hardcore Metalband Always War kennt, am Bass pumpt Blasebalg Anders Hammer. Auffällig ist das für meinen Geschmack extrem gelungene Cover, welches sich ebenfalls thematisch in den Singleveröffentlichungen von Kiss Of A Sycophant, Desperate Vows und Stare Into Inifinity fortsetzt. Zumindest optisch ist bei Nightrage alles im Lot. Musikalisch allerdings nicht so ganz, denn neue Akzente setzt die Band nicht. Man kloppt harte Riffs, liefert unglaublich schöne Melodien mit hohem Eingängigkeitsfaktor, technisches Niveau und gut gemachte Handwerkszeug, dennoch wundert man sich angesichts der gemäßigten Durchschlagskraft der Scheibe. Referenzwerk bleibt nun einmal der Übererstling Sweet Vengeance aus dem Jahre 2003, dessen raue Eruptionen den damaligen Meldodic Death Metal Kosmos ordentlich erschüttert haben. Stare Into Infinity, Foul Vile Life, und Desperate Vows ragen bis zum sterbenslangweiligen Instrumental aus der Masse heraus, sind aber auch halbgar. Ausflüge zum Black Metal, wenn man es denn so nennen mag, gibt es mit dem bollernden Son Of Sorrow, der vom Stakkato Track When Gold Turns To Rust abgelöst wird. Letzte Trademark ist Kiss Of A Sycophant und die Band entlässt den Hörer mit einem fetten Fragezeichen im Gesicht. Dies sollen Nightrage sein, die mit Geschossen wie Sweet Vengeance und Descent Into Chaos vor zehn Jahren so fett klangen? Auch die Folgealben gingen ebenfalls. Leider ist (auch) The Puritan für mich eine handwerklich gut gemachte Ausfallerscheinung.

 

Fazit: Nightrage und das Besetzungschaos scheinen hauptverantwortlich für den torkeligen Kurs der Band zu sein. Klar, man kann Metal spielen, dies sogar ziemlich gut, dummerweise fehlt im The Puritan Album das kompositorische Händchen eines Gus G., der bekanntermaßen bei den ersten zwei Glanzstücken mit von der Partie war. Danach folgten mehr schlechte als rechte Veröffentlichungen, so auch bei The Puritan. Das Album ist nicht schlecht, das mag ich nicht sagen, es ist aber langweilig und bietet nichts, was man bereits schon vor zwölf Jahren von der Band gehört hat, sozusagen Stagnation auf hohem Niveau.

Anspieltipps: Desperate Vows, Endless Night, Kiss Of A Sycophant
Dominik B.
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