Pleonexia – Break All Chains

“Erfrischend!“

Artist: Pleonexia

Herkunft: Turin, Italien

Album: Break All Chains

Spiellänge: 46:53 Minuten

Genre: Heavy Metal / Power Metal

Release: 17.02.2014

Label: Pure Underground Records

Link: https://www.facebook.com/thepleonexia

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre, Keayboard – Michele Da Pila
Gitarre – Federico Fondrini
Gitarre – Leonardo Manoiero
Bass – Davide Ameri
Keyboard – Lorenzo Luca
Schlagzeug – Stefano Clara

Tracklist:

  1. Pleonexia
  2. I Don’t Care
  3. Iron Will
  4. Everything You Said
  5. All Dead To Me
  6. Use Your Mind
  7. Break All Chains
  8. We’re Not The Same
  9. Freigeist
  10. We Just Want More
Pleonexia - Break All Chains

Na, schon mal was von Pleonexia gehört? Das Sextett aus Turin wird schon eine ganze Weile lang als einer der vielversprechendsten Bands aus dem Underground gehandelt. Nun ist es endlich so weit und Pleonexia präsentieren uns ihr Debüt Beak All Chains. Die Band macht aber nicht einfach nur Metal, nein, sie bezeichnen ihren Stil als Philosophic Metal. Warum sie den eigenen Stil gerade so bezeichnen, leuchtet mir aber nicht ganz ein. Weder sind die Texte irgendwie philosophisch angehaucht, noch erschließen sich hier noch nie gehörte Musikwelten. Stattdessen präsentieren uns die Jungs hauptsächlich klassischen, traditionellen Heavy Metal. Warum muss man auch unbedingt neue musikalische Pfade beschreiten, wenn auf Break All Chains ein Kracher auf den nächsten folgt? Die Musik hat frappierende Ähnlichkeit mit frühen Blind Guardian und Helloween. Man merkt sofort, wo der Hase lang läuft:
Rasante Riffs, melodische Leads und eine rasante Rhythmusfraktion sind eine wahre Freude. Das Keyboard dient vorwiegend zur musikalischen Untermalung und hält sich vornehm zurück. Die hohe Gesangsstimme von Da Pila schmettert unbeschwert drauf los und hat auffallende Ähnlichkeit mit der Stimme von Martin Stehen.

Die erste Hälfte des Albums hat sich ganz dem Speed Metal verschrieben, der auch gerne mal melodischere Züge annehmen kann. Gleich der Opener Pleonexia setzt die Messlatte verdammt hoch. Man fühlt sich sofort an den Helloween-Kracher March Of Time erinnert. Die Italiener haben ein ebenso großes Händchen für Dynamik und Melodik wie ihre großen Vorbilder. Der handwerklich hohe Standard kann auch über das ganze Album hinweg gehalten werden und macht einen sehr guten Eindruck. Es fällt aber auf, dass Pleonexia wohl ein paar Akkordfolgen lieber haben als andere und diese dementsprechend oft verwenden. Auch die Refrains ähneln sich zum Teil melodisch sehr stark. Trotzdem tut das der Stimmung wegen dem hohen technischen Niveau sicher keinen Abbruch. Die zweite Albumhälfte nimmt ein wenig das Tempo raus und widmet sich verstärkt dem NWOBHM. Man ist auch nicht verlegen die Epik-Keule auszupacken und dem Hörer mit der vorzüglichen Halbballade Use Your Mind ordentlich die Ohren durchzupusten. Trotz der ganzen Lorbeeren gibt es zwei Mankos, die das Hörvergnügen ein wenig trüben. Auch wenn es sicherlich Sinn macht, die Produktion ein wenig auf Retro zu trimmen, sollte man doch wenigstens dafür sorgen, dass der Sound nicht zu sehr darunter leidet. Der Anflug von Nostalgie sorgt für unnötiges Rumpeln auf der Platte und lenkt vom eigentlichen Sound zu sehr ab. Ich bin mir auch noch nicht sicher, was man mit We Just Want More anfangen soll. Der Song will von Speed bis Epic Metal alles bedienen und holpert dabei mehr schlecht als recht durch die Gegend. Der Sound klingt dabei zusammengewürfelt und unfertig. Dieses Lied hätte man sich dann doch sparen können.

Fazit: Wenn man mal von der Produktion und von der Gurke absieht, ist Break All Chain ein erfrischendes und vor allem gelungenes Debütalbum. Hier kriegt man Heavy und Speed Metal geboten, der an die unbeschwerten Anfangsjahre erinnert. Wer etwas mit Helloween oder Blind Guardian anfangen kann, muss hier unbedingt reinhören.

Anspieltipps: Pleonexia, Everything You Said und Use Your Mind
Patrick H.
7.5
7.5