Space Prog Rock Night No. 1 am 20.05.2016 im Turock, Essen

“Fortsetzung folgt hoffentlich“

Eventname: Space Prog Rock Night No. 1

Headliner: Subsignal und Black Space Riders

Support: Dante

Ort:
Turock, Essen

Datum: 20.05.2016

Kosten: 23,20€ VK

Genre: Progressive Rock, Progressive Metal

Besucher: ca. 200 Besucher

Veranstalter: eclipsed Magazin (http://www.eclipsed.de/), Breakout Promotion (http://www.breakoutpromotion.de/) und Impuls Promotion (http://www.impuls-promotion.de/termine/space-prog-rock-night-2016/)

Link: https://www.facebook.com/events/1562599894062457/

Setlisten:

  1. Rearrangement Of The Gods
  2. Beautiful Again
  3. November Red (In Praise Of Dreams)

  1. The Calm
  2. Tempest
  3. Ashes Of Summer
  4. The Sea
  5. And The Rain Will Wash It All Away
  6. My Sanctuary
  7. A New Reliance
  8. Feeding Utopia
  9. Drum Solo
  10. Beautiful + Monstrous
  11. Paraiso
    Zugabe:
  12. Paradigm

  1. Hide From The Spacelight
  2. Gravitation
  3. Droneland
  4. Willkommen
  5. Freedom At First Sight
  6. Starglue Sniffer
  7. Vortex Sun
  8. Universal Bloodlines
  9. Born A Lion (Homeless)
  10. Space Angel (Memitim)
  11. The GOD-Survivor
  12. Ritual Of Inner Strength
    Zugabe:
  13. Spacebomb

 

Space Prog Rock Night 2016 Tourplakat
So etwas Ähnliches wie heute, nämlich den Start einer Konzertreihe nur mit Progressive-Bands, gab es im Ruhrgebiet schon einmal. Leider war die damals geplante Reihe allerdings nach einer Show schon wieder vorbei. Jetzt also ein weiterer Versuch, und, so viel kann ich schon sagen, nach diesem sehr kurzweiligen Abend hoffe ich unbedingt auf eine Fortsetzung. Für mich erstaunlich haben sich auch eine halbe Stunde vor Einlass noch nicht allzu viele Fans vor dem Turock eingefunden. Das mag teilweise an den Staus liegen, die sich mal wieder auf den Autobahnen rund um Essen gebildet haben, es ist ja aber auch leider sehr oft zu beobachten, dass Leute die Supportbands ignorieren und ganz gezielt nur zu den Hauptacts kommen. Mir käme das auch privat nie in den Sinn, aber Menschen sind nun mal unterschiedlich gestrickt. Wie auch immer ist das Turock zu Beginn der Show dann doch schon ganz gut gefüllt.

Als erste Band des Abends dürfen die Jungs von Dante aus Augsburg ran. Nachdem ich alle vier Alben von dieser tollen Truppe besitze und zum letzten Album When We Were Beautiful auch das Review schreiben durfte, freue ich mich natürlich sehr, sie auch endlich einmal live zu erleben. Im Vergleich zu den beiden anderen Bands des Abends sind die Songs von Dante nicht ansatzweise zugänglich oder einfach gestrickt, sondern stellenweise sehr vertrackt und verschachtelt, und auch der Gesang von Alexander Göhs ist doch recht gewöhnungsbedürftig, aber wir sind hier ja auch nicht zum Tanztee (wobei ich das später noch in Frage stelle). Seit dem Tod von Gitarrist/Bassist/Dante-Familienmitglied Markus Berger kurz vor Veröffentlichung des vorletzten Albums November Red wurde die Position am Bass nicht nachbesetzt und dieses Instrument auf dem aktuellen Album mit Gastmusikern eingespielt. Heute steht also kein Bassspieler aber auch kein Gastmusiker auf der Bühne sondern „nur“ die vier verbliebenen Bandmitglieder. Das ist der Show aber in keinster Weise abträglich, denn die vier Jungs bringen natürlich die drei Songs der Setliste in der gleichen Perfektion auf die Bühne, wie sie auch von den Alben zu hören sind. Dabei tun sie das mit einer absoluten Hingabe, die insbesondere bei Sänger Alexander während der teilweise sehr langen Instrumentalparts zu erkennen ist. Dann zieht er sich nämlich nicht einfach in den Hintergrund zurück sondern bleibt präsent und gibt sich der Musik genauso hin, wie man das auch bei einigen Besuchern sehen kann. Zum letzten Song der Setliste darf Markus Maichel dann ganz im Stil von Jordan Rudess mit einer portablen Ausführung des Keyboards nach vorn kommen. Markus ist allerdings definitiv weniger extrovertiert als Jordan und zieht auch jetzt am Bühnenrand nicht die große Show ab. Nach etwas mehr als einer halben Stunde sind die drei (!!) Lieder aber leider schon gespielt, woran man ungefähr die Spielzeit der einzelnen Songs erkennen kann, und es geht in die erste Umbaupause.

2016 05 20 - Dante
2016 05 20 – Dante

Ich hatte eigentlich gedacht, dass als nächstes die Band Black Space Riders auftreten würde, aber nein, während dieser Umbaupause kommen nach und nach die Mitglieder von Subsignal auf die Bühne. Wenn ich so in die Gesichter um mich herum blicke, sind definitiv auch noch andere Besucher der Show ein wenig erstaunt. Aber wie dem auch sei, mit den beiden ersten Tracks des neuen Albums The Beacons Of Somewhere Sometime geht es heute los, der dritte Song Ashes Of Summer ist ebenfalls vom 2015er Werk, findet dort allerdings später statt. Für das letzte Album hatten die Jungs von Subsignal ja eine kleine Release-Tour gestartet, und wenn ich heute nicht für Time For Metal vor Ort wäre, würde ich das ziemlich auffällige, weil in türkis gehaltene, Tourshirt wohl genauso tragen, wie einige der Anwesenden auch. Der größte Fan dürfte allerdings ein extra aus Rom angereister Italiener sein, der die Karriere von Arno Menses und Markus Steffen schon seit Sieges Even-Zeiten verfolgt. Seine Begeisterung ist unübersehbar und sie springt in dem Gespräch, das ich während der Umbaupause mit ihm führe, auch auf mich über. Da schäme ich mich fast, dass ich normalerweise nur Shows in einem Umkreis von maximal 100 km besuche. Aber zurück zur wieder einmal sehr gediegenen Show von Subsignal, die wie üblich Songs aus allen Schaffensphasen der Band berücksichtigt. Natürlich steht auch wieder Markus Maichel an den Keyboards. Der brauchte die Bühne nach dem Auftritt von Dante gar nicht verlassen, bedient er doch auch dort mit der gewohnten Professionalität und wohltuenden Zurückhaltung die Tasteninstrumente. Was ich bei Dante auch gern erlebt hätte, gibt es jetzt bei Subsignal: ein tolles, nur leider viel zu kurzes Drum-Solo, bei dem sich Dirk Brand mal richtig zeigen kann. Bassist Ralf Schwager zückt dann auch gleich mal sein Handy und hält Auszüge dieser Performance für die Nachwelt fest. Wie üblich, ist Arno Menses nicht der Entertainer vor dem Herrn, schafft es aber immer wieder, den Kontakt zum Publikum herzustellen und die Menschen auch zwischen den Songs zu unterhalten.

2016 05 20 - Subsignal
2016 05 20 – Subsignal

Von der letzten Band des heutigen Abends, Black Space Riders aus Münster, habe ich zugegebenermaßen vorher weder etwas gehört noch gesehen, aber auch diese fünf Männer haben natürlich heute ihre Fans im Publikum. Die Facebook-Seite der Band ist da für Einsteiger wie mich auch nicht sonderlich hilfreich, als Genre steht dort „New Wave Of Heavy Psychedelic Spacerock“ und als Info „Heavy, psychedelic, hypnotic, metalic, acid, groove SPACE-ROCK from far beyond“. Ich muss mich einfach überraschen lassen, bin aber nach dem ersten Track der Setliste, Hide From The Spacelight, sehr skeptisch, dass das ein unterhaltsamer Auftritt wird, zu stoner-lastig ist mir der Song. Diese Bedenken zerstreuen die Black Space Riders aber sofort mit dem zweiten Song Gravitation. Ich glaube, während dieses so spacig abgedrehten Songs habe ich nicht ein Foto geschossen, weil ich nur wie bekloppt und zugedröhnt durch die Gegend gehüpft und dabei schon mal ziemlich ins Schwitzen gekommen bin 🙂 Und jetzt verstehe ich auch die Info von der Facebook-Seite der Band, bei der jedes einzelne Adjektiv passt, wie A… auf Eimer! Das Rumgehüpfe ersparen sich die Jungs auf der Bühne zwar, ins Schwitzen geraten sie aber dennoch. Dabei steht die Performance, die die Black Space Riders da abliefern, häufig in ziemlichem Kontrast zu den Songs, die oft hochenergetisch, noch öfter psychedelisch und immer sehr groovend und melodisch sind, Querverweise zu Bands wie Black Sabbath und Deep Purple inklusive. Es macht sich auch durchaus bemerkbar, dass die Band mit zwei Sängern ausgestattet ist, die sich zum einen hervorragend ergänzen, die zum anderen aber auch mit JE noch für Gitarre und mit SEB zeitweise für das Keyboard zuständig sind. Noch cooler und abgezockter als die beiden Sänger sind eigentlich nur Gitarrist SLI und Bassist SAQ, die während des gesamten Sets im Grunde keine Miene verziehen. Schlagzeuger CRIP merkt man demgegenüber allerdings auch an, dass er einen Heidenspaß an der Show hat, so oft, wie ihm ein Grinsen im Gesicht festgetackert zu sein scheint. Von drei Fans direkt vor der Bühne, die anscheinend seit den Anfängen von Black Space Riders dabei sind, wird jeder einzelne Song besonders abgefeiert, aber auch der Rest des Publikums ist eigentlich ständig in Bewegung, und auch ich muss mich zeitweise zwingen, ruhig stehen zu bleiben, um die Fotos zu schießen. Damit schließt sich dann auch der Kreis zum oben erwähnten Tanztee 🙂

2016 05 20 - Black Space Riders
2016 05 20 – Black Space Riders

Rückblickend waren heute wohl die meisten Fans für Subsignal gekommen, bei deren Set das Turock am besten gefüllt war. Ich denke und hoffe aber mal, dass sowohl Dante, für die es die erste Show in Essen war, als auch Black Space Riders, von denen ich mir gleich mal das letzte Album besorgt habe und jetzt auch meine Sammlung mit den anderen Alben komplettieren werde, ihre Auftritte als gelungen bewerten können. Ich kann das auf jeden Fall!