“Beherrschen alle Regeln der Kunst!“
Artist: The Midnight Ghost Train
Herkunft: Kansas, USA
Album: Cold Was The Ground
Spiellänge: 39:36 Minuten
Genre: Hard Rock, Rock’n’Roll, Stoner Rock, Doom Metal
Release: 27.02.2015
Label: Napalm Records
Link: https://www.facebook.com/themidnightghosttrain/info?tab=page_info
Bandmitglieder:
Gesang, Gitarre – Steve Moss
Bassgitarre – Mike Boyne
Schlagzeug – Brandon Burghart
Tracklist:
1. Along The Chasm
2. Gladstone
3. BC Trucker
4. Arvonia
5. One Last Shelter
6. The Canfield
7. Straight To The North
8. No. 227
9. The Little Sparrow
10. Twin Souls
11. Mantis
Unser Partner Napalm Records aus Österreich hat einmal mehr ein feines Händchen für eine brandheiße Newcomer Band bewiesen und sich direkt die Dienste der Amerikaner von The Midnight Ghost Train gesichert, die – ganz lapidar gesagt – die Lücke zwischen Black Sabbath und Kyuss schließen. Die drei Musiker um Sänger und Gitarrist Steve Moss legen mit Cold Was The Ground bereits das dritte Album nach ihrer Gründung im Jahr 2008 nach. Was den potenziellen Fan erwartet, sind elf Stücke, die sich durch dreckige Stoner Rock Riffs arbeiten. Um den feinen Staub abzulegen, baden sie in schlammigen Doom Metal-Pfützen, die zwar seicht, dafür aber umso dunkler sind. Neben genannten Einflüssen prägt The Midnight Ghost Train alles was mit Hard Rock, Southern Rock oder Rock’n’Roll zu tun hat.
Losgetreten wird Cold Was The Ground durch das Intro Along The Chasm, eine vielversprechende Hymne gesellt sich im Anschluss mit Gladstone auf den Silberling, die es schafft, in ihrer Art abstoßend und zugleich anziehend zu polarisieren. Das Feeling der drei Rocker ist trocken wie die Stimme von Steve, der dem Ganzen einen zusätzlichen Stempel aufdrücken kann. Der extreme Groove in Kombination mit klirrendem Gitarrensound und kaltem Doom-Schweiß macht ungeheuerlich Spaß.
Wer The Midnight Ghost Train noch nicht auf dem Schirm hat, sollte zumindest jetzt bei der fünften Veröffentlichung zugreifen. Wobei im Nachhinein alle anderen Werke immer noch zu empfehlen sind – sei es die erste EP Johnny Boy oder die Live Platte Live At Roadburne 2013. Ohne weiter abzugleiten dürfen Fans von Chrome Divison oder Black Label Society ebenfalls die Ohren spitzen, denn auch sie werden von The Midnight Ghost Train angesprochen. Die Vielseitigkeit ist ein Trumpf, auf dem ohnehin starken Album Cold Was The Ground, das seinem Namen alle Ehre macht.
BC Trucker geht von allen am besten voran, ähnliche Ansätze zeigen One Last Shelter oder Twin Souls. Hypnotisch kommt Arvonia daher, um im mittleren Teil urplötzlich zu explodieren und danach wieder in ruhigere Gefilde zurückzufallen. Straight To The North kann man als vermeintlichen Rädelsführer ins Rennen schicken – der Song dient ganz klar als Anspieltipp, um bei The Midnight Ghost Train auf den Geschmack zu kommen. Die – wir nennen es mal „Ballade“ bzw. seelischen Absacker – treibt einen Keil zwischen den großen ersten Teil der Platte und sorgt für eine Pause bis das Finale mit Twin Souls und Mantis ins Haus steht. Klasse Scheibe, die nicht mehr viel Luft nach oben hat und für viele die Entdeckung des Jahres 2015 sein dürfte!