Vintersorg – Naturbal

“Das Spiel mit dem Feuer“

Artist: Vintersorg

Herkunft: Schweden, Skelleftea

Album: Naturbal

Spiellänge: 54:39 Minuten

Genre: Black Metal, Folk Metal, Progressive Metal

Release: 27.06.2014

Label: Napalm Records

Link: https://www.facebook.com/vintersorganic

Bandmitglieder:

Gesang – Mr. V

Gitarre– Mattias Marklund

Bassgitarre – Mr. V

Tracklist:

  1. Ur Aska Och Sot
  2.  Överallt Och Ingenstans
  3. En Blixt Från Klar Himmel
  4. Lågornas Rov
  5. Rymdens Brinnande Öar
  6. Natten Visste Vad Skymningen Såg
  7. Elddraken
  8. Urdarmåne
  9. Själ I Flamma

 

VintersorgNaturbalCDCover

 

Zwei Jahre ist es her, dass Mr. Vintersorg mit dem Orkan bei Progressive Folk Freunden für Erstaunen angesichts sehr verschachtelter Arrangements sorgte. Den Orkan und auch das Vorgänger Album Jordpuls finde ich nach wie vor sehr gut, allerdings brauchen Vintersorg- Alben sehr viel Zeit und sind alles andere als easy listening. So auch Naturbal, das sich angesichts seiner Struktur nicht richtig fassen lässt. Nähern möchte ich mich dem Album über die Dynamik des Album, welche zwischen urigen Folkmelodien und richtig garstigen Black Metal Attacken changiert. Richtig, Vintersorg haben wieder ihr Gaspedal entdeckt und verlinken Naturbal mit ihren ersten Veröffentlichungen. Der Titel Naturbal steht im „Elementezyklus“ der Band auf Platz drei und bedeutet soviel wie „Freudenfeuer in der Natur“. Dabei transportiert das Album tatsächlich pathosfrei Elemente eines lodernden Feuers, ungezügelte Funken und rasender Zorn vereinen sich, ähnlich wie bei einem richtigen Feuer, mit beinahe friedlichen Klargesangspassagen und perfekt abgestimmten Folkelementen, die in dieser schlichten Ausdruckskraft eigentlich nur Vintersorg hinbekommen. Lyrisch setzt man sich mit dem Element Feuer auseinander und beschreibt dieses in seiner Wirkungskraft, sei es als Erschaffer neuen Lebens oder in seiner schlichten Naturgewalt in Form eines Vulkans.

 

Fazit: Eigentlich ist Vintersorg mit seiner Kunst völlig außer Konkurrenz, denn was das Mastermind seit Hedniskhjärtad im Jahre 1998 mit seinem Baby Vintersorg macht, ist eigentlich kaum in Kategorien einzuordnen. Ich glaube, dass der Mann eine ganz private Vision des Kosmos im Inneren gespeichert hat und diese vertont. In welche Richtung seine Interpretation von scheinbar simplen Sachverhalten (hier am Beispiel eines Feuers) geht, ist kaum vorherzusagen. Man kann angesichts der aus der Musik hervorquellenden Gedankentiefe nur still verharren und Vintersorg unterm Kopfhörer wirken lassen. Dazu ein gutes Buch und die Reise geht los, selbst nach gefühlt zehn Hördurchgängen entdeckt man hier Vielversprechendes und sehr Großes. Einzelne Songs hervorzuheben hat dabei keinen Sinn, die CD spricht als Einheit zum Hörer.

Anspieltipps: alles
Dominik B.
10
Pro
Tolle Arrangements
Guter Sound
Komplexität
Contra
Für Ersthörer könnte es schwierig werden
10