Afsky – Fællesskab

Black Metal Dänen lügen nicht!

Artist: Afsky

Herkunft: Kopenhagen, Dänemark

Album: Fællesskab

Spiellänge: 44:57 Minuten

Genre: Black Metal

Release: 17.10.2025

Label: Eisenwald

Link: https://www.facebook.com/afskymusic

Bandmitglieder:

Alles – Ole Pedersen Luk

Tracklist:

  1. Velkommen Til Livet
  2. Den Der Ingenting Ved Tvivler Aldrig
  3. Natmaskinen
  4. Arveskam
  5. Flagellanternes Sang
  6. Svanesang

Hinter Afsky steht seit 2015 Ole Pedersen Luk – ein vielseitiger Musiker, der als Multiinstrumentalist sämtliche Kompositionen und Aufnahmen eigenständig umsetzt. Lediglich für Live-Auftritte versammelt er eine handverlesene Gruppe an Mitmusikern um sich. Afsky ist somit nicht bloß ein Projektname, sondern Ausdruck der künstlerischen Handschrift von Ole Pedersen Luk in Reinform. Der Name Afsky bedeutet auf Dänisch so viel wie „Abscheu“ oder „Verachtung“ – und genau dieses Gefühl durchzieht das musikalische Schaffen Luks wie ein roter Faden. Stilistisch bewegt sich Afsky im Spannungsfeld von Depressive Black Metal, Atmospheric Black Metal und skandinavischer Folk-Tradition.

Das neue/vierte Album von Afsky nennt sich Fællesskab, erscheint am 17. Oktober 2025 beim Label Eisenwald und wird in verschiedenen physischen Formaten erhältlich sein: als Kassette, reguläre CD, in einer exklusiven Die-Hard-CD-Version (Mediabook) sowie in zwei limitierten Vinyl-Editionen – klassisch in Schwarz (500 Exemplare) und in einem transparenten Rot (999 Exemplare).

Mit Fællesskab legt das dänische Ein-Mann-Projekt Afsky ein bemerkenswert vielschichtiges Werk vor, das sich sowohl musikalisch als auch thematisch als schlüssige Weiterentwicklung seines bisherigen Schaffens präsentiert. Der Titel, zu Deutsch „Gemeinschaft“, verweist bereits auf das übergeordnete Thema des Albums – das kritische Hinterfragen gesellschaftlicher Strukturen und Konventionen. In sechs eindringlichen Stücken entfaltet sich eine gleichermaßen sarkastische wie unbarmherzige Analyse des sozialen Miteinanders zwischen Idylle und Abgrund.

Afski, Wiesbaden Schlachthof 2023
Pic by Big Simonski

Bereits der Eröffnungstrack Velkommen Til Livet spielt gekonnt mit Erwartungen: Was als fröhlich anmutendes Folklied beginnt – begleitet von Radioknistern und kindlich anmutender Melodie –, kippt schnell in eine zunehmend verzerrte Klanglandschaft. Die anfängliche Idylle wird entlarvt, dekonstruiert und schließlich in dunkle, brachiale Klangwelten überführt. Diese dramaturgische Fallhöhe zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Album. Ole Pedersen Luk, der kreative Kopf hinter Afsky, versteht es meisterhaft, Ironie und Klanggewalt zu verweben. Immer wieder schleichen sich Elemente ein, die an vertraute Klangbilder erinnern – Glockengeläut, Jahrmarktsmusik, folkloristische Melodien – nur um diese Momente gezielt zu brechen. Es ist ein akustisches Spiel mit der Fassade einer heilen Welt, die nur einen Atemzug später zerreißt und ihre darunterliegende Kälte offenbart.

Trotz aller Härte offenbart Fællesskab eine tief empfundene Melancholie. Vor allem Stücke wie Den Der Ingenting Ved Tvivler Aldrig oder Arveskam bestechen durch eindringliche Gitarrenlinien, die im Zusammenspiel mit den rauen Vocals eine emotionale Schwere erzeugen. Diese Kontraste – zwischen musikalischer Brutalität und fast zerbrechlicher Schönheit – verleihen dem Album eine eindrucksvolle Tiefe.

Fællesskab überzeugt nicht nur durch seine kompositorische Qualität, sondern auch durch eine klare künstlerische Vision. Vom stimmigen Artwork über die vielschichtigen Arrangements bis hin zur präzise gesetzten Ironie in Text und Klang ist hier alles aufeinander abgestimmt. Wer sich auf die Tiefe dieses Albums einlässt, wird reich belohnt – doch auch Hörer*innen, die sich dem Werk intuitiv nähern, finden in den atmosphärischen Kompositionen einen kraftvollen emotionalen Zugang.

Afsky – Fællesskab
Fazit
Mit Fællesskab präsentiert das dänische Ein-Mann-Projekt Afsky ein vielschichtiges Album, das gesellschaftliche Strukturen mit sarkastischer Schärfe und musikalischer Wucht hinterfragt. Zwischen roher Härte, melancholischer Tiefe und gezielt gebrochener Idylle entfaltet sich ein düsteres Klangbild, das Ironie und Emotionalität eindrucksvoll vereint.

Anspieltipps: Velkommen Til Livet, Den Der Ingenting Ved Tvivler Aldrig und Arveskam
Juergen S.
9.2
Leserbewertung3 Bewertungen
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