Vore im Interview (Deutsche Version)

Artist: Vore

Genre: Death Metal

Label: Frozen Solid

Bandmitglieder:

Gesang/Gitarre – Page Townsley
Bass – Jeremy „Skullcrusher“ Partin
Schlagzeug – Remy Cameron

Vore ist eine bekannte amerikanische Band, die schon seit etlichen Jahren Musik macht. Nach längerer Abstinenz melden sie sich zurück mit ihrem neuen Album Gravehammer. Hart, brutal und aggressiv ist ihr Death Metal, den sie auf ihre Weise umsetzen.

Time for Metal / Hellania:
Ich habe das Vergnügen, die Jungs von Vore heute zu interviewen und ein paar Informationen rund um die Band und ihr Album zu erhalten. Darum erstmal ein herzliches „Hallo“ an euch und natürlich vielen Dank für eure Zeit!

Vore / Page Townsley:
Hi Hellania! Ich bin Page Townsley, der Gitarrist und Sänger von Vore. Danke dir für das Interview

Time for Metal / Hellania:
Zunächst würde mich interessieren, warum ihr viele Jahre nicht aktiv wart. Sieben Jahre liegen zwischen Maleficus und Gravehammer. Es gab 2009 zwar eine Compilation, aber was habt ihr in der Zwischenzeit gemacht? Gab es andere Projekte?

Vore / Page Townsley:
Eigentlich waren es nur sechs Jahre zwischen den Alben. Maleficus erschien im November 2005 und Gravehammer im Dezemeber 2011. Vore war die ganze Zeit aktiv und um ehrlich zu sein, gibt es nicht nur einen Grund für die Zeit zwischen den beiden Alben, sondern viele. Es gab sowohl finanzielle, als auch persönliche Probleme. Scheiße passiert halt und das kann man nicht immer kontrollieren. Wir wollten niemals soviel Zeit zwischen den beiden Alben haben, aber es ist nunmal passiert. Wir denken gern, dass uns Qualität einfach über Quantität geht, haha!

Time for Metal / Hellania:
Mit eurem neuen Album präsentiert ihr ja wieder einen Kracher. Wie lange habt ihr an der Fertigstellung gearbeitet?

Vore / Page Townsley:
Danke! Wir haben ungefähr ein Jahr damit verbracht, das Album zu produzieren. Um Charles Dickens zu zitieren: „Es war die schönste Zeit. Es war die schlimmste Zeit.“ Das Aufnehmen und Mischen an sich war großartig, einfach und sowieso die beste Studioerfahrung, die wir bisher sammeln durften. Allerdings gab es auch immer wieder kleine Probleme, welche die Produktion ins Stocken brachten. Bereits am ersten Tag fielen Remy’s Drums aus seinem Kofferraum, als er versuchte irgendeinem Spinner auszuweichen, der über Rot gelaufen war. Zum Glück hat er einen Freund, welcher das selbe Modell besitzt und es uns leihen konnte. Ein anderes Mal waren wir gerade alle bereit um die Rhythmusgitarren-Parts aufzunehmen, als mir mein Amp durchbrannte und ich ihn zur Reparatur einschicken musste, was uns ein paar Wochen Zeit gekostet hat. Wir haben tatsächlich auch drüber nachgedacht, das Album in „Curse Of The Gravehammer“ umzubenennen! Aber am Ende wurde dann doch alles gut und wir sind wirklich stolz auf unser neues Album!

Time for Metal / Hellania:
Wer bearbeitet das Artwork? Ist das auch eine Gemeinschaftsarbeit oder habt ihr einen speziellen Designer, der das für euch übernimmt?

Vore / Page Townsley:
Das Cover wurde für uns von dem Künstler Daarken (www.daarken.com) entworfen, auf dessen Website ich nach einigen Wochen Suche im Internet gestoßen bin und uns sein Stil sehr gut gefiel. Es war das erste Cover, was er bisher gemacht hat. Wir gaben ihm einige Ideen, welche wir in dem Bild haben wollten, wie zum Beispiel die Vore-Glyphe. Den Rest hat er dann gemacht.

Time for Metal / Hellania:
Death Metal ist eure Passion und das in ziemlich radikaler Weise. Eure Musik ist hart und gnadenlos. Wolltet ihr demnach schon immer genau dieses Genre bedienen?

Vore / Page Townsley:
Als ich mit dem Gitarrespielen anfing, gab es den Death Metal so, wie wir ihn heute kennen, noch nicht. Ich war in den frühen 80er Jahren dem Heavy Metal zugetan und habe sehr viel Iron MaidenBlack Sabbath und Judas Priest gehört. Im Laufe der Zeit entdeckte ich immer obskurere Bands wie zum Beispiel VenomHellhammer oder Slayer. Es gefiel mir schon immer, diese „dunklere“ Seite der Musik zu spielen und diesem Pfad bin ich einfach immer weiter gefolgt.DeathScream Bloody Gore war eine riesige Veränderung und später hörte ich dann gerne Bands wie Obituary oder Grave. Seit 1989 spielte ich in Death Metal-Bands und war 1994 dann eines der Gründungsmitglieder von Vore. Death Metal wie Vore ihn spielt, ist die Musik, mit der ich mich am besten identifizieren kann und die mich beim Spielen auf eine gewisse Art und Weise zufrieden stellt.

Time for Metal / Hellania:
Beim Hören eures Albums ist mir aufgefallen, das ihr typische Stilelemente des Black Metals verarbeitet, wie zum Beispiel die Monotonie oder auch das einfache Riffing. Wollt ihr eine Mischung dieser Genres oder war das nur Zufall?

Vore / Page Townsley:
Da jeder von uns ein wenig Black Metal mag, ist es vermutlich einfach nur ein Zufall und ein netter Nebeneffekt. Bis 2007 hatten wir zwei Gitarristen und seitdem ich der einzige Gitarrist bin, ist diese bei mir auch ganz anders eingestellt. In meinem Kopf habe ich immer zwei Gitarren, während ich Songs schreibe und so kommt es dann zu diesem leichten Black Metal-Sound, wenn ich das Ganze mit nur einer Gitarre spiele. Der Titelsong Gravehammer ist hierfür ein gutes Beispiel.

Time for Metal / Hellania:
Gibt es andere Projekte der Bandmitglieder, die vielleicht nicht so radikal sind? Was hört ihr zum Beispiel als Ausgleich? Oder gibt es nur Death Metal für euch?

Vore / Page Townsley:
Aktuell hat niemand von uns noch ein anderes Projekt nebenbei. Aber falls jemand dies wollen würde, wär das für mich in Ordnung, solange Vore da nicht drunter leidet. Wir hören eigentlich fast alles an Musik, nicht nur Death Metal. Wir haben sehr unterschiedliche Geschmäcker, was das angeht. Als Musiker sollte man auch mal etwas ganz anderes Hören.

Time for Metal / Hellania:
Wer komponiert die Songs? Haben alle ihren Anteil daran oder regelt das nur eine Person?

Vore / Page Townsley:
Ich schreibe die Gitarrenriffs, Texte und Arrangements. Oftmals baut dieses auf Drumbeats vonRemy auf. Er und ich arbeiten gut zusammen um herauszufinden, welcher Beat zu einem Riff passt. Anschließend zeige ich Jeremy die Gitarrenparts und wir schreiben dann zusammen die Basslines. Jeremy wohnt leider drei Stunden von uns entfernt, also ist er meist etwas Abseits, wenn es ums Songschreiben geht. Dafür gibt er uns allerdings auch eine ehrliche Meinung aus der Sicht eines Hörers, was sehr gut ist.

Time for Metal / Hellania:
Ihr seid nun schon länger im Geschäft und könnt die Entwicklung der Szene etwas überblicken. Hat sich in den Jahren viel verändert? Wie bewegt sich die Szene in Amerika? Wie beurteilt ihr das oder habt ihr daran kein Interesse?

Vore / Page Townsley:
Die amerikanische Death Metal Szene hat sich seit ihrer Entstehung enorm verändert. Ich denke, dass es dort einige signifikante Entwicklungen gab, aber es ist immernoch eine sehr gängige Szene hier in den USA. Die größte Änderung in der gesamten Musikszene ist wohl das Internet. Die Tage von Kassettentausch und kopierten Magazinen sind lange vorbei.

Time For Metal / Hellania:
Hattet ihr schon mal den Gedanken euch aufzulösen? Oder stand das nie zur Debatte?

Vore / Page Townsley:
Nein.

Time for Metal / Hellania:
Was bedeutet Musik, speziell eure Art des Death Metals, für euch? Steckt textlich zum Beispiel mehr dahinter?

Vore / Page Townsley:
Wir sind stark von Bands wie Hellhammer und natürlich Celtic Frost inspiriert worden, deren Musik eine dunkle und ernste Atmosphäre schafft. Die Musik war ernst und roh und genau das war das Schöne daran. Vore ging es schon immer darum, die härteste Musik wie nur irgend möglich zu spielen. Wir haben immer versucht, eine Atmosphäre zu erschaffen, bei der der Hörer sich fühlt, als starre er geradewegs in einen Abgrund.

Time for Metal / Hellania:
Wie sieht das Jahr 2012 für euch aus? Wird ein neues Album folgen und werdet ihr mehr Live-Gigs spielen? Wird man euch auch mal in Deutschland begrüßen können?

Vore / Page Townsley:
Wir werden zuerst unser neues Album promoten, in dem wir ein paar Gigs spielen und eventuell ein neues Video drehen werden. Im Frühjahr geht es dann auf eine kleine Tour zusammen mit Hod undBlaspherian. Wir werden auch schon damit beginnen, neue Songs für unser nächstes Album zu schreiben. Wir würden sehr gerne in Deutschland und Europa auftreten! Es ist bis heute ein Traum von uns, einmal zu euch rüberzukommen und in Europa zu spielen. Ich kann nicht sicher sagen, dass das in diesem Jahr passieren wird, aber irgendwann bestimmt![/b]

Time for Metal / Hellania:
Da wir im Zeitalter des Internets leben, wäre es vielleicht schön, wenn ihr unseren Lesern zeigen könntet, wo sie euch finden, um mehr zu erfahren oder auch aktuelle Tourdaten schnell finden zu können.

Vore / Page Townsley:
Besucht unsere offizielle Seite http://www.vore.org. Alle Infos über uns findet ihr dort. Außerdem stehen dort auch alle Links zu unseren verschiedenen Social Media-Seiten, wie zum Beispiel Facebook, MySpace oder Youtube.

Time for Metal / Hellania:
Wo wir schon dabei sind: was haltet ihr von illegalen Downloads?

Vore / Page Townsley:
Illegale Downloads sind wohl als zweischneidiges Schwert zu betrachten. Einerseits hören viele Leute deine Musik und tragen sie in die Welt hinaus, was natürlich gut ist. Allerdings kostet es viel Geld ein Album zu produzieren. Herunterladen kann da schon schmerzhaft sein, aber so ist das heute nunmal. Ich selber höre auch gerne Musik, bevor ich sie mir kaufe (was heute einfacher ist als je zuvor), aber wenn mir etwas gefällt, dann bezahle ich da auch für. Ich mag es lieber, eine CD oder ein Album zu besitzen und ich werde Metalbands immer supporten.

Time for Metal / Hellania:
Möchtet ihr unseren Lesern abschließend noch etwas mitteilen?

Vore / Page Townsley:
Danke für das Lesen dieses Interviews! Bitte besucht uns auf http://www.vore.org! Dort könnt ihr auch unsere CDs und Merchandise von uns bestellen. Erzählt euren Freunden von uns und: „Stay Metal!“

Time for Metal / Hellania:
Ich bedanke mich für die vielen Informationen und wünsche euch weiterhin viel Erfolg auf eurem Weg und dass es dieses Mal nicht ganz so lange dauert, bis ein neues Werk präsentiert wird. Eure Hellania!

Vore / Page Townsley:
Alles Gute, Hellania!
Danke nochmals. Wir haben uns sehr über das Interview und die damit verbundene Chance, Voreden Lesern von Time For Metal näherzubringen, gefreut. Horns!