W:O:A 2015: Keine Ticketpersonalisierung

In den vergangenen zwei Jahren gab es auf dem W:O:A personalisierte Tickets. Das Festival hat hier eine Vorreiterrolle eingenommen, um für euch den Schwarzmarkt einzudämmen. An oberster Stelle stand dabei immer, dass ihr, die Fans, die Tickets zum Originalpreis kaufen könnt, ohne dass sich organisierte Schwarzmarktbanden an euch bereichern. Dabei sollten der Kauf der Tickets und die Abwicklung generell nicht komplizierter werden.

Leider ist dieser Kampf in juristischer und organisatorischer Hinsicht für den Veranstalter sehr schwer. So ist es für eine solche Personalisierung zwingend notwendig, dass Verkaufsplattformen keine Tickets anbieten dürfen. Dazu muss die Rechtsprechung anerkennen, dass personalisierte Tickets nicht „verkehrsfähig“ sind, also keine Ware sind, mit der gehandelt werden darf. Was nur logisch wäre, denn die Tickets dürfen ja nicht verkauft werden.

Und genau hier liegt der Grund dafür, dass der Veranstalter dieses Jahr keine Ticket-Personalisierung durchführen werden:

1) Er befindet sich momentan in einem Rechtsstreit mit eBay hinsichtlich der Verkehrsfähigkeit von personalisierten Tickets. Das Urteil des OLG Hamburg steht noch aus. Allerdings hat ein Verein der Fußball Bundesliga Ende vergangenen Jahres vor demselben Gericht und demselben Richter ein Verfahren zum exakt gleichen Thema verloren. Die Konsequenz: Plattformen wie eBay müssen Angebote personalisierter Tickets nicht sperren. Damit ist der Weiterverkauf zwar weiterhin verboten (!), aber die Angebote werden nicht gelöscht. Somit ist es praktisch unmöglich, gegen Ticketverkäufer vorzugehen. Alleine diese Tatsache macht eine Personalisierung leider hinfällig.

2) Die vom Wacken angebotene anonymisierte Tickettauschbörse funktionierte grundsätzlich. Doch oft spielten Verkäufer oder Käufer nicht mit: Manchmal zahlten Käufer nicht, oder Verkäufer meldeten die Geldeingänge nicht etc. So kamen einige Transaktionen gar nicht zustande. Schlimmer noch: Diejenigen, die sich an die Regeln hielten, mussten es im Nachhinein womöglich ausbaden.

3) Die Namensänderung bedeutete einen hohen administrativen Aufwand für euch, den viele scheuten.

Das Fazit nach langen Überlegungen ist daher vom Veranstalter, von der Personalisierung abzusehen.

Er wollte euch keinen hohen Aufwand zumuten, vor allem wenn er in keinem Verhältnis zum Nutzen steht. Das Feedback der Betroffenen spricht klar gegen eine Weiterführung der Personalisierung. Wenn darüber hinaus sogar die Rechtsprechung, also das Gesetz, gegen uns steht, müssen wir einsehen, dass zwar der Grundgedanke gut und richtig war, sich die Ticketpersonalisierung für euch und den Veranstalter aber als nicht praktikabel erwiesen hat.

Zu guter Letzt noch eine Erklärung, warum Wacken diese Information erst jetzt veröffentlichen: Er hoffte, dass sich der Schwarzmarkt und einige der organisierten Händler und deren Mittelsmänner nicht schnell genug formieren konnten, so dass zumindest für dieses Jahr viele dieser Abzocker ausgeschlossen werden.

Das W:O:A hofft, den Ticketverkauf damit in eurem Sinne geregelt zu haben. Wir sehen uns auf dem Holy Wacken Land in 2015 – rain or shine!

Quelle: www.wacken.com