Ashby – Fragmental

“Der Nachwuchs ist ins Rennen gegangen.“

Artist: Ashby

Herkunft: Ruhrgebiet, Deutschland

Album: Fragmental

Spiellänge: 64:26 Minuten

Genre: Progressive Rock, Progressive Metal

Release: 13.11.2015

Label: Eigenproduktion

Link: https://www.facebook.com/ashbyofficial und http://www.ashbyofficial.de/

Produktion: Spacelab Studios, Grefrath von Christian „Moschus“ Moos (Mix) und E.M.R., Breckerfeld von Eroc (Mastering)

Bandmitglieder:

Gesang – Sabina Moser
Gitarre und Backgroundgesang – Jan Göpelt
Bassgitarre und Backgroundgesang – Christopher Streidt
Keyboard und Backgroundgesang – Joel von der Heiden
Schlagzeug, Percussion und Backgroundgesang – Rik Schindler

Tracklist:

  1. The Faceless And The Shore
  2. Aether – A Lunar Year
  3. Ashes Decay
  4. Pax
  5. The Colossal Empire
  6. Holy Water
  7. A Question Never Heard

Ashby - Fragmental

Gegründet wurde die Band Ashby im Sommer 2011. Seitdem geht sie stetig ihren Weg und konnte bereits für ihre erste EP A Question Never Heard, die im Jahr 2013 veröffentlicht wurde, namhafte Produzenten gewinnen. Nach der überaus positiven Resonanz auf diese EP spielten Ashby auf diversen kleineren und auch größeren Festivals und vergrößerten ihre Fanbasis stetig. Im Jahr 2014 nahm Sängerin Sabina Moser dann an der Casting-Show The Voice Of Germany teil und schaffte es dort bis in die Battles. Nach dieser positiven Erfahrung ging es dann Ende 2014 an die Produktion des Debütalbums Fragmental, dessen Finanzierung durch eine Crowdfunding-Kampagne innerhalb kurzer Zeit gesichert werden konnte. Auch für dieses Album konnte wieder namhafte Unterstützung gefunden werden. Christian Moos hat bereits mit Bands wie Haken oder Delain gearbeitet, Eroc hat ebenfalls schon den Sound von Haken und auch von Opeth veredelt. Am 13.11.2015 wurde das Album dann im Rahmen einer Release-Show in Oberhausen dem Publikum präsentiert.

Da ich irgendwelche Casting-Shows schon seit langem nicht mehr einschalte, bin ich zunächst einmal mächtig gespannt, was mich jetzt an Gesang erwartet. Und da kann ich nur den Daumen heben, Sabina Moser hat wirklich eine schöne, kraftvolle und sehr variable Stimme. Auch die überwiegend relativ ruhig gehaltenen und hauptsächlich vom Gesang von Sabina Moser getragenen Songs überzeugen, wie sich das für progressive Lieder gehört, definitiv durch ihre Variabilität. Auch die drei längeren Songs mit einer Spielzeit von jeweils über zehn Minuten ziehen sich dadurch nicht unnötig die Länge und lassen sich gut anhören. Das ist feiner Progressive Rock mit gelegentlichen Ausflügen in den Progressive Metal. Songwriter-Qualitäten sind also auf jeden Fall vorhanden, denn es gibt immer wieder diese kleinen, manchmal feinen, manchmal brachialen Wendungen, die mich meistens vollkommen überraschen und staunend dasitzen lassen. Wenn ich mir überlege, was manch altgediente Bands an Jahren der Erfahrung brauchen, um solche Songs rauszuhauen (manche haben mit den Jahren leider auch nachgelassen, aber das ist ein anderes Thema), dann dürfen sich diese aber warm anziehen, denn der Nachwuchs steht nicht nur in den Startlöchern, sondern hat diese bereits verlassen und ist auf der Strecke. Vergleichen kann man Ashby mit vielen Bands und eigentlich doch mit keiner so wirklich. Ich musste des Öfteren mal an die bayrische Band Dante denken, auch Riverside, Menahem oder Subsignal kommen mir in den Sinn, und von der Komplexität der Songs auf jeden Fall Ivanhoe. Und irgendwo in dieser Schnittmenge kann man Ashby finden.

Mir persönlich ist die Grundstimmung des Albums etwas zu ruhig, da habe ich mich dann schon gefreut, dass bei Ashes Decay für einige Minuten das Tempo mal etwas angezogen wird. Auch beim letzten Song A Question Never Heard gibt es neben den Wechseln zwischen Downtempo und Midtempo noch einen krassen, wenn auch leider viel zu kurzen Tempowechsel. Etwas eher nach meinem Geschmack sind das teilweise sehr wuchtige und dann wieder so herrlich verspielte The Colossal Empire oder Holy Water, dessen Keyboardspiel ich wahrscheinlich für längere Zeit nicht aus dem Kopf kriegen werde.

Fazit: Es ist wie mit dem Reisen, wo es ja den Spruch gibt "wozu in die Ferne schweifen…". Auch hier in der Region entdecke ich immer wieder Bands, die ein mächtig großes Potential haben und von denen ich hoffe, dass sie ihren Weg gehen mögen. Ashby gehören definitiv dazu.

Anspieltipps: The Colossal Empire und Holy Water
Heike L.
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