Delta Sleep: veröffentlichen neues Video zu „Sans Soleil“ mit Schauspieler Mehmet Günsür

Brightons Math-Rock-Lieblinge DELTA SLEEP veröffentlichen heute mit „Sans Soleil“ einen neuen Song aus ihrem kommenden zweiten Album „Ghost City“, das nächste Woche Freitag (10.08.) auf Big Scary Monsters erscheint. BrooklynVegan präsentierte gestern Abend das cineastische, Traum-ähnliche Video, in dem der berühmte türkische Schauspieler Mehmet Günsür die Hauptrolle spielt.

„Teils Math-Rock, teils Emo, aber nicht in dem Kinsella inspirierten Midwest-Emo-Style,“ erklärt die Band und fügt hinzu „es ist eher eine Mischung aus Minus The Bear und The Progress und falls dich dieser Vergleich in irgendeiner Weise anspricht, werden dich Delta Sleep mit dem Song ziemlich nostalgisch stimmen können.“ Das aufwendige Video könnt ihr euch hier anschauen:

 

Das Video zu „Sans Soliel“ wurde von DELTA SLEEP-Sänger und Gitarrist Devin Yuceil geschrieben und produziert und im Laufe einiger Monate konzipiert. Er erklärt:

„Die Idee zum Video kam, als mein Onkel, der berühmter türkischer Schauspieler Mehmet Günsür (Memo) mir sagte, dass er gerne mal in einem unserer Musikvideos mitspielen würde. Die Wald- und Meer-Szenen wurde in Istanbul am Schwarzen Meer gedreht. Meine ganze türkische Familie war auf die ein oder andere Weise in den Dreh involviert. In Rom haben wir in dem Keller von Memos Apartment gedreht, der aussah, wie ein riesiger post-apokalyptischer Lagerraum. Anschließend kam Memo dann nach London und Brighton, wo wir all die Nacht-Szenen und die Band-Performance drehten.

Die Geschichte des Videos ist eine große Traumsequenz, in der Memo durch verschiedene Türen von einer Location zur anderen reist. Es ist eine Art Narnia meets Radioheads „Daydreaming“ Video von Paul Thomas Anderson. Zu Beginn ist Memo verloren und verwirrt, doch dann beginnt er langsam das Ganze zu durchschauen und findet schließlich endlich einen Ausweg.“

Delta Sleeps fesselnde Anziehungskraft hatte schon immer ihren Ursprung in dieser unvergleichlichen Dynamik die sie in ihren Songs an den Tag legen. Mit Einflüssen aus Punk, Indie und elektronischer Musik, gepaart mit Elementen der Math-Rock-Welt, kehrt das Quartett aus Canterbury (bei Brighton) nun endlich mit seinem zweiten Album „Ghost City“ zurück, das im August auf Big Scary Monsters erscheint. 

Was einst als großer Verstoß gegen die Math-Rock-Gesetze begann – die Grenzen des jungen Math-Rocks zu erweitern – ist letztendlich zum wichtigsten Bestandteil von Delta Sleep geworden. Die Band überrascht ihre Fans mit jeder neuen Veröffentlichung, indem sie ihren Sound ständig optimieren und perfektionieren, und ihr neues Album ist dabei natürlich keine Ausnahme. Nie wirklich zufrieden mit den strikten Subgenre-Vorgaben und Schubladen, in denen sie gesteckt werden, formen Delta Sleep ihren Sound immer weiter, sodass am Ende keine Math-Rock-Vorgabe mehr zu ihnen passt, und präsentieren hingehen einfach eine feste Anordnung aus Struktur und Melodie.

„Ghost City“ entstand im Laufe der letzten zwei Jahre, zwischen ihrer Europa-, Japan- und Mexiko-Tour, bevor es sie anschließend nach Italien verschlug, wo sie gemeinsam das Album aufnahmen. „Es hat uns fast dasselbe gekostet in Italien aufzunehmen, also haben wir unseren Freund und Produzenten Mark Roberts gleich mitgenommen“, erinnert sich Devin Yuceil (Gesang & Gitarre) „wir haben einige Shows auf dem Weg nach Italien gebucht und mit der Gage konnten wir dann das Studio zahlen. Wir haben außerdem gut eine Woche jeden Tag das neue Material live spielen und proben können; eine Luxussituation, die eher selten bis nie vorkommt.“ 

Konzeptionell ist das neue Album ein Tech-Noir, in dem die Welt als eine Stadt in dem kollektiven Bewusstsein und unter der Herrschaft riesiger Tech-Firmen agiert – die Natur und Tierwelt gehören der Vergangenheit an; sie sind ein Mythos. Im Mittelpunkt steht eine Protagonistin, die als kleines Zahnrad in einer großen Machine existiert. „Ghost City“ ist eine düstere und dystopische Story, mit einigen aufmunternden und seltsam kathartischen Momenten; es handelt von Existenzialismus, Weltlichkeit, Unterdrückung und den negativen Auswirkungen der Technologie auf die Welt.

Die zukunftsorientierte Herangehensweise der Band und ihr intelligentes Songwriting hat ihnen bereits eine große Gruppe von leidenschaftlichen Fans, sowie jede Menge Support der Musikpresse beschert, die die Band seit Jahren unterstützen. Und das, indem sie gitarrengetriebene Melodien mit jazz-beeinflussten Grooves kombinieren, die mit zum Nachdenken anregendem und emotionalem Gesang untermalt werden. Auch „Ghost City“ präsentiert selbstverständlich wieder neue Facetten ihres Sounds und ist mit Abstand Delta Sleeps beeindruckendste Bestleistung, die die Energie ihrer Live-Shows widerspiegelt, in dem sie eine mitreißende Atmosphäre mit erhebender, komplexer und doch faszinierender Instrumentierung verbinden. 

„Dieses Album fühlt sich wie eine Momentaufnahme der Songs zum Zeitpunkt der Aufnahme an,“ sagt Bassist Dave Jackson. „Man kann sogar hin und wieder kleine Schönheitsfehler hören, was wir alle lieben – Geplapper, Rumgealbere und jede Menge Quatsch zwischen den Aufnahmen. Ein paar Songs wurde an diesen Tagen sogar kurzerhand improvisiert. Wir hatten sie noch nie zusammen gespielt, mochten aber die Stimmung und sie haben es auf das Album geschafft. Wir haben sogar einige Field Recordings aus Japan und Mexiko mit eingestreut.“ 

Für diejenigen, die zuvor schon von dem reich strukturierten Sound der Band begeistert waren, wird das Album, das einen weiteren großen und wichtigen Schritt in die Richtung ist, die Delta Sleep als nächstes einschlagen werden, eine ganz besondere Bedeutung haben. „Ghost City“ ist der Sound ihres Lebens und die kulturellen Erfahrungen definieren die Art und Weise neu, wie die Band sich zusammensetzt und ausdrückt, was es letztendlich zu ihrem bisher aufregendsten und fokussiertesten Werk macht.

TRACKLISTING:

01. Sultans Of Ping
02. After Dark
03. Ghost
04. Single File [Stream]
05. Dotwork
06. Dream Thang
07. Sans Soleil [Video]
08. El Pastor [Video]
09. Glass
10. Floater
11. Afterimage