Forcentury – Revelant

“Manchmal sind Songs einfach zu lang!“

Artist: Forcentury

Herkunft: Kopenhagen, Dänemark

Album: Revelant

Spiellänge: 71:12 Minuten

Genre: Heavy Metal

Release: 03.12.2012

Label: Mighty Music

Link: http://www.forcentury.com

Produktion: Aufnahmen im Earplug Studio und Mix/Master im Medley Studio von Søren Andersen in Kopenhagen

Bandmitglieder:

Gesang – John Thunder
Gitarre – Marc Masters
Gitarre – Jens-Christian „JaCK“ Kijne
Bass – Kristian „Iver“ Iversen
Schlagzeug – Jonas Landt

Tracklist:

  1. Seal Of The Sinner
  2. Outcast
  3. Ashen
  4. The Shroud
  5. Repercussions Of Terror
  6. Beyond Recognition
  7. Safe Haven
  8. The Lust, The Desire And The Temptation
  9. The Reductonist
  10. Changing Ways
Forcentury_Revelant_Cover

Endlich wieder dänische Musik auf die Ohren! Ja, ich habe mit Forcentury eine dänische Heavy Metal-Band bei mir liegen, die ich euch gerne näherbringen möchte. Nach dem 2009er Debüt Vangaurd, kommt nun das zweite Album mit dem Namen Revelant. Die erste Überraschung kommt direkt bei der Tracklist: Zehn Songs und 71 Minuten Spiellänge. Heutzutage auf über eine Stunde für ein Album zu kommen, ist ein selten gesehenes Phänomen, aber auf lediglich zehn Lieder verteilt, ist das fast schon Wahnsinn. Das liebevoll verzierte Cover des Albums stammt übrigens aus der Feder von Monowasp aus Schweden und gibt einen recht düsteren und mystischen Eindruck einer Großstadt. Schauen wir mal, ob die Musik des dänischen Quintetts eben so überraschend und düster ist, wie die ersten Eindrücke es andeuten.

Los geht es mit dem Opener Seal Of The Sinner und sofort bestätigen sich meine Vermutungen: Die Riffs und die Atmosphäre sind von Beginn an recht düster, während eine helle Stimme meine Ohren erfüllt. Mit sieben Minuten ist das schon ein Brett, was mir hier vorgelegt wird und die Spiellängen sollen kaum kürzer werden, ob das nicht eventuell zu viel des Guten ist? Song Nummer Zwei nennt sich Outcast und geht ebenfalls weit über sieben Minuten, aber durch ein scheinbar endloses Solo über ein Drittel des Songs, lässt sich das Ganze doch verkraften und man hat seinen Hörspaß.

The Shroud ist ein weiteres Stück mit knapp siebeneinhalb Minuten. Über Gesang und Musik kann man sich keineswegs beklagen, aber je weiter ich durch dieses Album komme, desto mehr mutiert es für mich zu Hintergrundmusik, einfach weil die enorme Länge der Songs eine gewisse Eintönigkeit verleiht, die es schwierig macht, auf jede noch so winzige Kleinigkeit zu achten. Natürlich sind einige überraschende Elemente mit dabei, aber es hält sich in Anbetracht der zum Beispiel sieben Minuten in Grenzen, wie überrascht ich sein kann, wenn es doch Bands gibt, die den gleichen Inhalt in vier bis fünf Minuten schaffen.

Repercussions Of Terror ist ein über neunminütiger Song, der mit verschiedensten Nachrichtensprechern aus der Welt anfängt, um sich dann musikalisch von 0 auf 100 in drei Minuten zu bewegen. Ich muss jedoch gestehen, dass mich das Lied eher langweilt, weil es extrem eintönig und simpel gestaltet wurde mit kaum bis gar keiner Abwechslung. Aber wir sind erst bei Halbzeit, in den anderen fünf Songs kann noch viel passieren.

Kaum erzähle ich euch, wie in der zweiten Hälfte alles besser werden kann, passiert Selbiges auch direkt. Beyond Recognition ist endlich mal ein fetziger Song, der durch gute Geschwindigkeit und starke Riffs auftrumpft. Das Beste an diesem Stück ist jedoch der textliche Inhalt, da die Politik hier arg kritisiert wird. Bei diesem Lied hat man seinen Spaß! Durch ähnliche musikalische Eigenschaften kann man auch gut und gerne bei dem Stück The Lust, The Desire And The Temptation zuhören. Mit über acht Minuten ist dieses zwar eines der längeren Lieder, doch ausnahmsweise ist dies mal kein Minuspunkt, da hier doch ordentlich Gas gegeben wird und nicht allzu viel Wiederholung sämtlicher Platz findet, sondern Tempiwechsel und Überraschungen lauern, die man in der ersten Hälfte des Silberlings vermisst hat.

Fazit: Nach einer schwachen, eintönigen und wirklich langen ersten Hälfte, haben sich Forcentury noch um Einiges steigern können. Somit konnten die Dänen mit ihrem Album Revelant doch noch überzeugen und einiges an Hörspaß liefern. Fans des progressiven Power Metals und des klassischen Heavy Metals kommen hier einigermaßen auf ihre Kosten und sollten sich zumindest mal eine Hörprobe genehmigen. Großer Minuspunkt des Albums ist und bleibt jedoch die übertriebene Länge, denn es war einfach zu viel des Guten aus zehn Songs über 70 Minuten zu machen und nur selten ist es gelungen, diese Spiellänge wirklich auszunutzen. Anspieltipps: Beyond Recognition , The Lust, The Desire And The Temptation
Lennart L.
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