Artist: Kall
Herkunft: Stockholm, Schweden
Album: Brand
Genre: Post Rock, Depressive Black Metal, Progressive Rock
Spiellänge: 59:38 Minuten
Release: 09.06.2020
Label: Prophecy Productions
Link: https://www.facebook.com/kallofficial/
Bandmitglieder:
Gitarre – Fix
Gitarre – H.
Gesang – Kim Carlsson
Bass – Phil A. Cirone
Schlagzeug – Peter Lindqvist
Saxophonistin – Sofia
Trackliste:
- Rise
- Fervour
- Eld
- Fukta Din Aska
- Hide Below
- Fall
Kall ist die Nachfolgeband der schwedischen Depressive Black Metal Pioniere Lifelover um die drei ehemaligen Lifelover Musiker Fix, H. und ( ) / bei Kall = Kim Carlsson.
Das selbst betitelte Debüt erschien bereits 2014. Nun also ist mit Brand ab dem 09.06.2020 der lang erwartete Nachfolger beim superben Label Prophecy erschienen. Erhältlich ist Brand als CD und in den Vinylvarianten Black (300 Stück) und transparent Neon Orange (200 Stück).
Die Schweden Kall entfachen mit Brand das Feuer, denn so die deutsche Übersetzung von Brand.
Eine Stunde zelebrieren Kall auf Brand die Anziehung und Magie des Feuers, tief angezogen von dessen Glut, ohne in ihr zu verglimmen. Der Titel Brand bezieht sich auf den Song Eld, der von einer gewaltsam kathartischen Erfahrung an einer Feuerstelle im Wald erzählt. Die urwüchsige Kraft der Natur ist dabei grundsätzlich ein wiederkehrendes Thema auf dem Album.
Dieses Thema vollzieht die Band in einer Tinktur aus skandinavischen Black Metal, Post Metal, angereichert mit komplexen Progressive Rock Fragmenten.
Mit Brand zeigen Kall nach eigenen Worten „der Szene genauso wie Lifelover ihren kollektiven Mittelfinger. Je konformer sie geht, desto deutlicher werden wir uns von ihr abgrenzen …“
Das machen Kall auf ihrem Album Brand in einer Art und Weise, wie es wahrscheinlich jedem Post Rock, Post Metal Fan gefallen wird.
Doomige und depressive Sounds werden auf Brand mit fast jazzigen Ideen träumerisch oder auch weinerlich angereichert. Bei diesen Parts zeichnet sich vor allem Sofia am Saxophon aus. Mit ihr wurde das einstige Quintett nun zum Sextett erweitert.
Sofia übernimmt so zum Beispiel bei Fervour einen großartigen Part. Im bereits oben beschriebenen Eld hört man sie zum Knacken der Glut am Feuer melancholisch schön und quälend das Saxophon bearbeiten.
In Fukta Din Aska baut sie sogar im Zusammenspiel mit den Gitarren eine recht bedrohliche Progressive Rock Atmosphäre auf. Zu jeder Sekunde recht spannend und nervenaufreibend. Und das bei einem Song mit über 17 Minuten Spiellänge, wohl anzumerken.
Irgendwie zwischen ohnmächtiger Depression und aggressiver Wut zerreißen sich Kall beinahe. Dafür symptomatisch aus meiner Sicht auch der Gesang von Kim Carlsson, der zwischen einem Gurgeln/Röcheln, vor sich dahin sinnierend bis hin zu wütenden Aufschreien variiert.
Brand ist so komplex, vielschichtig und vielseitig, wie man es von einem Album des Depressive Black Metal nur erwarten kann. Ein Album voller morbider Dunkelheit und schwarzer Anziehungskraft.