Mystic Prophecy auf „Hellfire Tour“ am 22.11.2024 im Knust, Hamburg

Heavy Metal Never Dies

Event: Mystic Prophecy – Hellfire Tour 24

Bands: Mystic Prophecy, Iron Savior, Paragon

Ort: Knust Hamburg, Neuer Kamp 30, 20357 Hamburg

Datum: 22.11.2024

Kosten: VVK 35,70 €, AK 38 €

Zuschauer: ca. 250

Genre: Heavy Metal, Speed Metal, Power Metal

Link: https://www.knusthamburg.de/

Setlisten:


1. Fighting The Fire
2. Hellgore
3. Mean Machine
4. Rising Forces
5. Across The Wastelands
6. Impaler
7. Armies Of The Tyrant
8. Thunderstorm

1. Way Of The Blade
2. In The Realm Of Heavy Metal
3. Starlight
4. Souleater
5. Roaring Thunder
6. Together As One
7. Hall Of The Heroes
8. Never Stop Believing
9. Revenge Of The Bride
10. Heavy Metal Never Dies
11. Condition Red (mit Uwe Lulis)
12. Atlantis Falling (mit Uwe Lulis)
13. Breaking The Law (mit Uwe Lulis)

1. Metal Division
2. Burning Out
3. Killhammer
4. War Panzer
5. Unholy Hell
6. Hellriot
7. Dracula
8. To Hell And Back
9. Hail To The King
10. Demons Of The Night
11. Shadow On The Wall
12. We Kill! You Die!
13. Ravenlord
14. Eye To Eye
15. Metal Brigade

Es gibt die eine oder andere Combo, die kreuzt irgendwann auf und verlässt nie wieder die Umlaufbahn und ist daher tief im Fanherz verwurzelt. Die Sci-Fi-Story von Iron Savior tauchte irgendwann Mitte der 90er-Jahre auf und kreist seitdem durch den metallischen Orbit. Die Fantasystory ist mittlerweile nicht mehr das primäre Topic. Bandchef Piet Sielck nutze in der Anfangszeit die Fantasyfigur als Vehicle zum Schreiben. Mittlerweile finden sich genügend andere Themen, die auch nach Fantasie klingen, aber bittere Realität sind.

Aktuell sind Iron Savior mit Mystic Prophecy on Tour und die heutige Station ist das Heimspiel im Hamburger Knust, unweit des alten Hochbunkers an der Feldstraße. Zu den beiden Bands haben sich Paragon gesellt, die für drei Shows den Supportslot übernehmen. Somit haben heute gleich zwei Combos ihr Heimspiel. Das zeigt sich auch an der Prominenz im Club. Unter anderem befindet sich Markus Grosskopf von Helloween unter den Gästen. Später sollte noch ein weiteres bekanntes Gesicht auf der Bühne auftauchen. Headliner sind aber Mystic Prophecy.

Paragon – Knust, Hamburg – 2024

Pünktlich um 20 Uhr stehen Paragon auf der Bühne. Nach fünf Jahren und einer Pandemie haben die Herren ihr bockstarkes Werk Metalation vor ein paar Tagen der Öffentlichkeit präsentiert. Die Truppe klingt auf der Platte frisch und variabel, genauso kommen Paragon auch auf der Bühne rüber. Der Auftakt ist gleich Fighting The Fire vom aktuellen Album, gefolgt von Sachen wie Hellgore (Screenslaves, 2008) und Mean Machine (Controlled Demolition, 2019). Das Veranstaltungszentrum Knust ist ein langer Schlauch, sodass der Sound je Standort unterschiedlich ist. Wer sich im vorderen Bereich aufhält, bekommt hervorragende Töne auf die Ohren, wobei sich die Instrumente separat vernehmen lassen. Acht Stücke präsentieren Paragon, darunter zum guten Schluss den Oldie Thunderstorm vom Klassiker Steelbound aus dem Jahr 2002. Wer noch ältere Sachen von Paragon hören möchte, dem sei das Headbangers Open Air 2025 empfohlen. Dort wird das Quintett ein Old-School-Set mit dem Fokus auf die frühen Werke zum 35. Bandgeburtstag präsentieren. Einziges Manko beim Auftritt von Paragon: Die Bude ist nur circa zur Hälfte gefüllt. Gerade die beiden Lokalmatadoren haben ein volles Haus verdient.

Iron Savior – Knust, Hamburg – 2024

Der klare Headliner des heutigen Abends spielt bereits als zweite Band. Die Protagonisten sind bereits vorher im Club zu sehen und Joachim „Piesel“ Küstner verrät, dass Iron Savior circa 70 Minuten die Bühne rocken dürfen. Über die vergangenen fünf Jahre und die Krankheitsakten der Bandmitglieder legen wir heute den Mantel des Schweigens. Wir erfreuen uns an der Musik und daran, dass Piet Sielck putzmunter auf der Bühne steht. Im Laufe der Show kommt der eigentliche Bassist Jan-Sören Eckert, der nach wie vor sichtlich angeschlagen wirkt und durch einen Session-Bassisten auf der Tour vertreten wird, mit auf die Bühne. Die Überraschung kommt Richtung Ende der Show mit auf die Bretter. Uwe Lulis, aktuell Accept, früher Grave Digger, stürmt zu Condition Red mit zu Piet und Co., sodass der mittlerweile mehr als 20 Jahre alte Song gewaltig aufgewertet wird. Wenn Uwe schon mal da ist, dann kann er auch gleich Atlantis Falling aus dem Jahr 1997 mit performen. Der Schlusspunkt ist ein Cover von Judas Priest. Eigentlich haben Iron Savior so viel starkes Material, dass die Zeit für ein Cover verschenkt ist, auch wenn Breaking The Law für Stimmung sorgt.

Iron Savior – Knust, Hamburg – 2024

Ein Stück Musik gehört hervorgehoben am heutigen Abend. In miesen Zeiten ist so ein Ding wie Heavy Metal Never Dies ein Traum. Egal, was für eine Scheiße passiert, die Musik bleibt und ist unsterblich. Es wäre eigentlich das perfekte Schlusswort für den Abend gewesen, aber nach Iron Savior kommt noch eine Band. Einige Fans verlassen bereits den Club, andere sitzen im Pub und verfolgen über die Bildschirme bei einem Kaltgetränk das Geschehen auf der Bühne. Iron Savior haben ihr Heimspiel sauber genutzt und kündigen sich in der gleichen Location am 11. Januar 2025 erneut an. Gemeinsam mit unter anderem Axxis werden Piet und Co. das metallische Jahr 2025 mit eröffnen.

Mystic Prophecy – Knust, Hamburg – 2024

Dass der Headliner-Slot für Mystic Prophecy heute nicht ganz so einfach wird, wussten die Protagonisten vorher und gönnen den sympathischen Hamburger Bands ihr Heimspiel. Das Bühnenbild erinnert im ersten Moment an eine nicht unbekannte Band aus dem Saarland. Wo ist der Bass? Der Arbeitsplatz ist verwaist und die Konserve übernimmt den Job. Das hat einen faden Beigeschmack. Joey Roxx stieg so kurzfristig vor der Tour aus, dass es schwierig war, selbst einen Live-Musiker nur für die Tour zu holen. Daher haben sich Roberto Dimitri Liapakis für die jetzige Tourvariante entschieden. Der Bass soll aber schnellstmöglich wieder besetzt werden.

Mystic Prophecy – Knust, Hamburg – 2024

Der Scope am heutigen Abend liegt auf dem aktuellen Werk Hellriot und dem Vorgänger Metal Division, die insgesamt circa die Hälfte zum Set beisteuern. Warum sich die Protagonisten immer wieder zu Shadow On The Wall von Mike Oldfield und Roger Chapman hingezogen fühlen, erscheint rätselhaft. Das Ding ist kein Metal und Mystic Prophecy haben mehr als genügend eigenes Material, was besser passen würde.

Die Highlights sind der 2013er-Titeltrack Killhammer sowie To Hell And Back. Dazu gesellen sich die beiden weiteren Oldies We Kill! You Die! und Ravenlord. Auf die frühen Sachen, wo unter anderem noch Gus G. an der Klampfe aktiv war, greifen R.D. Liapakis und Co. nicht zurück. Gegen circa 23:30 Uhr endet der livemusikalische Abend und Fans sowie Musiker stellen fest: Heavy Metal Never Dies.

Alle Musiker, auch Markus Grosskopf, sind im Knust rund um den Merch und schnacken mit Fans, signieren Tonträger oder machen Fotos. Bei einem Kaltgetränk klingt das intensive Konzertgeschehen entspannt aus.