Phantasma – The Deviant Hearts

“Drei klasse Musiker ergeben nicht unbedingt ein klasse Album“

Artist: Phantasma

Herkunft: Niederlande, Österreich, Deutschland

Album: The Deviant Hearts

Spiellänge: 60:44 Minuten

Genre: Symphonic Metal, Progressive Power Metal,

Release: 20.11.2015

Label: Napalm Records

Link: https://www.facebook.com/PhantasmaProject

Bandmitglieder:

Gesang – Charlotte Wessels
Gesang – Georg Neuhauser
Gitarre, Keyboard und Gesang – Oliver Philipps

Tracklist:

  1. Incomplete
  2. The Deviant Hearts
  3. Runaway Grey
  4. Try
  5. Enter Dreamscape
  6. Miserable Me
  7. The Lotus And The Willow
  8. Crimson Course
  9. Carry Me Home
  10. The Sound Of Fear
  11. Novaturient
  12. Let It Die

Phantasma - The Deviant Hearts

Die drei Hauptakteure, die sich da für das Projekt Phantasma zusammengetan haben, dürften vielen Metalfans aus den jeweiligen Bands, denen sie normalerweise ihre Stimme geben, bekannt sein. Charlotte Wessels ist schon seit vielen Jahren als Frontfrau der niederländischen Band Delain am Start und Georg Neuhauser veredelt ebenfalls schon seit Jahren Songs der österreichischen Band Serenity mit seiner Stimme. Last but not least Oliver Philipps, der neben dem Gesangspart bei Everon auch für Gitarre, Piano und Keyboard zuständig ist. Wer sich über so viele Jahre halten kann, dem kann man auf jeden Fall schon mal Talent bescheinigen.

Nun hat Charlotte Wessels also die Novelle The Deviant Hearts geschrieben, die auch zum Namensgeber des am 20.11.2015 erschienen Albums geworden ist. Das gibt es übrigens in verschiedenen Versionen, am besten mal direkt im Shop von Napalm Records (http://shop.napalmrecords.com/phantasma) vorbeischauen, da ist alles genau beschrieben. Leider liegt mir das Booklet zum Album nicht vor, ich weiß also nicht, worum es in der Geschichte geht, und es gibt auch keinen Erzähler, wie teilweise bei anderen Alben. Aber lassen wir doch einfach die Musik sprechen.

Da man natürlich mit drei Sängern und zusätzlich Gitarre und Keyboard allein kein ganzes Album erschaffen kann, hat man sich prominente Unterstützung geholt. So kann man in die Liste der Gastmusiker die Namen Tom Englund (Evergrey), Randy George (Neal Morse Band) und Jason Gianni (Trans-Siberian Orchestra) eintragen.

Mit Incomplete, einer relativ kurzen Ballade, bei der Charlotte Wessels und Georg Neuhauser nur vom Klavier begleitet werden, startet das Album. Und auch den größten Teil der restlichen Songs kann man mehr oder weniger als reinrassige Balladen bezeichnen, bei denen natürlich insbesondere die Stimmen von Charlotte Wessels und Georg Neuhauser sehr schön rüberkommen. Hat für mich, die mit Balladen sowieso eher nicht so viel anfangen kann, aber auch den „Nachteil“, das sich die Songs doch mächtig ähneln. Aufgehorcht habe ich definitiv bei Enter Dreamscape, der zum einen auch auf dem kommenden Album von Serenity seinen Platz finden könnte, zum anderen auch mit kurzen Gesangsparts von Tom Englund aufwarten kann. Auch Novaturient fängt zwar sehr getragen an, entwickelt sich dann aber auch zu einem feinen Uptempo-Song, der hauptsächlich vom Gesang Georg Neuhausers getragen wird.

Erfreulicherweise sind die symphonischen Elemente auf diesem Album sehr zurückgenommen, die Songs leben vom tollen Gesang und der sehr feinen Instrumentierung. So gibt es auch schöne Gitarrensoli, z. B. bei The Lotus And The Willow, Novaturient oder Let It Die, und ein über weite Strecken herrlich butterweiches Schlagzeugspiel. Das sind dann aber so kleine Highlights, die mich nicht wirklich bei der Stange halten können.

Fazit: Wie schon geschrieben, haben sich hier wirklich hervorragende Künstler zusammengefunden und ein tolles Projekt auf die Beine gestellt. Ich denke auch mal, dass die auf diesem Album versammelten Tracks eine feine musikalische Umsetzung der Novelle von Charlotte Wessels sind. Aber selbst, wenn ich diese Geschichte kennen würde, würde meine Bewertung wohl nicht wesentlich besser ausfallen. Das ist mir über die Spielzeit von einer Stunde zu wenig abwechslungsreich.

Anspieltipps: The Deviant Hearts, Enter Dreamscape und Novaturient
Heike L.
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