Artist: Raptvre
Herkunft: Köln, Deutschland
Album: Feast Upon Their Flesh (Demo)
Spiellänge: 14:46 Minuten
Genre: Blackened Death Metal, Black Metal, Experimental Metal, Crossover
Release: 12.04.2019
Label: The Crawling Chaos Records
Link: www.facebook.com/raptvre.black
Bandmitglieder:
Gesang – Thorn
Gitarre und Gesang – Kirill Gromada
Bassgitarre und Gesang – Stefan Braunschmidt
Schlagzeug – Yannik „Bobo“ Bremerich
Tracklist:
- Feast Upon Their Flesh
- Torn To Shreds
- Devouring Mist
Als im Februar für die erste Show von Raptvre noch ein Fotograf gesucht wurde, war ich natürlich gern dabei. Was der immer umtriebige Kirill da wieder mal auf die Beine gestellt hat, dieses Mal gemeinsam mit Stefan, der bei Raptvre die dicken Saiten schreddert, wollte ich mir doch gleich mal live ansehen. Und so – positiv – bekloppt, wie ich es erwartet hatte, wurde es dann auch 😀 So bin ich jetzt natürlich auch gern dabei, ein paar Zeilen zum ersten Demo von Raptvre zu schreiben, das Ende März aus düstersten Tiefen zur Erdoberfläche vorstieß.
Alle vier Mitglieder von Raptvre sind ja auch noch in mindestens einer anderen Band am Start, aber dort können sie wohl nicht das ausleben, was hier jetzt in diesen drei Songs auf das Trommelfell der Hörer eindrischt. Das oft und gern genommene „Crossover“ ist noch weit untertrieben, auch „experimentell“ geht nur ansatzweise in die richtige Richtung, „wohlsortiertes Chaos“ trifft es wohl am besten. Raptvre haben hier wohl tatsächlich die Quadratur des Kreises geschafft und den Gordischen Knoten zerschlagen, indem sie irgendwelche Genregrenzen einfach als nicht existent betrachtet haben. Da passt dann auch der Name des Labels tatsächlich wie A… auf Eimer!
Die ersten dreißig Sekunden des Titeltracks erzeugen gleich mal eine Spannung, wie man sie normalerweise nur aus gut gemachten Horrorfilmen kennt. Dann bricht sich die Apokalypse Bahn, es prasselt dissonant und scheinbar unkoordiniert aus den Boxen, mein Gehirn wird weichgeklopft, ab und zu tauchen aus dem Gedankennebel Bandnamen wie Extol oder Immortal Souls auf. Die scheinbar melodischen Parts, die hier und da tatsächlich mal zu vernehmen sind, sind dann aber definitiv nicht der ruhige und sichere Hafen, sondern erinnern mich eher an die Stellen in richtig gut gemachten Psychothrillern oder Gruselfilmen, in denen man das Grauen kommen sieht und wie ein Kaninchen vor der Schlange hockt.
Sind die ersten beiden Tracks eher noch mit feinstem Black Metal-Geschreddere durchsetzt, nimmt Devouring Mist – der letzte und längste Track dieser Demo – dann zunächst mal das Tempo raus und zieht einen mit seiner eher im Hintergrund angesiedelten aber doch sehr präsenten dissonanten Grundstimmung wie Treibsand unaufhörlich ins Bodenlose. Dann setzt sich der tiefschwarze Hengst aber langsam in Bewegung, Yannik gibt das Galopptempo vor. Ein letztes verzweifeltes Aufbäumen, ein Um-Sich-Schlagen, Kakophonie und Harmonie in rasendem Wechsel, aber auch hier gibt es kein Entkommen. Bei diesem Track habe ich ziemlich lange überlegt und sehr viele Bands auf spotify angeklickt, bis ich dann beim selbstbetitelten Meisterwerk von Ulsect gelandet bin. Wer die mag, wird auch diese Demo verschlingen und dann so wie ich mehr oder weniger geduldig auf das Debütalbum warten.
Den Titeltrack Feast Upon Their Flesh gibt es hier auf die Ohren: