Rotpit – Let There Be Rot

Verfaulte Old School Fanatiker

Artist: Rotpit

Herkunft: Schweden / Deutschland

Album: Let There Be Rot

Spiellänge: 33:51 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 14.04.2023

Label: War Anthem Records

Link: https://rotpit.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Ralf Hauber
Gitarren und Bassgitarre – Jonny Pettersson
Schlagzeug – Henrik Posingis

Tracklist:

  1. Slimebreeder
  2. Night Of The Ultimate Rot
  3. Let There Be Rot
  4. Rottenness
  5. Beastfeaster
  6. Shitburner
  7. Deathtrip
  8. Into The Rotpit
  9. The Serenade Of Rot

Hört man die Namen Jonny Pettersson (Wombbath, Massacre, Berzerker Legion), Ralf Hauber (Revel In Flesh, Heads For The Dead) und Henrik Posingis (Revel In Flesh), wird einem schnell klar, dass hier irgendetwas mit Death Metal herauskommen muss. Alles andere wäre komisch. Im Herbst 2021 erschien das erste Demo mit dem Titel Into The Rotpit. Ob der Bandname sich auf eine farblich begrenzte Moshfläche bezieht oder die Zombieversion eines bekannten Schauspielers mit dem Vornamen Brad damit gemeint ist, wage ich zu bezweifeln, aber diese Erwähnung meinerseits musste sein, hehe. Sei es ist, wie es ist. Das Debütalbum steht zum Reviewen an.

Los geht es mit Slimebreeder. Der Name ist hier Programm. Von der ersten Sekunde geht es um die pure Verrottung. Es erklingt ein tiefes, diabolisches Slimebreeder vom Kollegen Ralf und dann nimmt das Unheil seinen Lauf. Langsam und eben verrottet. Feinster Death Metal der alten Kunst. Das Tempo wird erhöht, kleine Zwischenmahlzeit in Form eines Prügelparts. Dann wieder schleppen, bis die Maden ihre Daseinsberechtigung verlieren, eine kleine Melodie dazu und wieder das Tempo erhöhen. Schockt. Der Ursprungskriechpart wird erneut herangezogen, um die Meute anzufixen. Die Melodie darf auch noch einmal ran. Dieser Part wird kurz verändert und dann ist auch schon Schluss mit lustig. Ach ha, ich mag dieses kurz und knackig.

One, two, three, four – kurze Vorwarnung zu Beginn und dann ab dafür. Der Song Night Of The Ultimate Rot kommt mit einer feinen Uftata aus den Boxen und ist ein bisschen schneller als der Opener. Ohne Vorwarnung und ruckzuck ist der Spaß auch schon wieder vorbei. Warum auch nicht. One, two, three, four kommt auch im Song noch einmal vor. Herrlich. Am Ende kann man kurz den Songtitel mitgrowlen und dann ist Feierabend.

Let There Be Rot bringt jede Leiche zum Tanzen. Wieder ein kleines Sprachintro und dann zermürbt man die Ohren der freudigen Zuhörer, indem man im Kriechtempo den Friedhof überquert. Dabei verwendet man zwar kein neues Riff, aber dafür ein sehr geiles. Eine düstere und fast schon melancholische Melodie und ein druckvoller Drumpart eröffnen den Vernichtungsschlag, bevor man dann eben so richtig mit dem Kriechen beginnt. Der Refrainpart ist geil. Einfach und geil. Meistens eine der besten Kombinationen. Einfachheit und Kompromisslosigkeit haben sich die Burschen auf ihre Fahnen geschrieben und ziehen es gnadenlos durch. Wieder erklingt die Melodie und so zieht man mit einfachsten Mitteln durch das Land der Verrotteten und nimmt mich auch absolut mit auf diese Reise. Am Ende darf der Gesang im Zusammenspiel mit dem Bass auch einmal glänzen. Geiler Song.

Im Grunde ist damit auch alles gesagt, denn der weitere Verlauf des Albums ist vorhersehbar, deswegen aber nicht schlecht. Die Mittel, welche die Band verwendet, sind nahezu gleich. Vor allem, wenn sie mit Tempowechsel arbeiten, so wie bei Rottenness z.B., können sie bei mir absolut punkten.

Aufgrund der subtilen Darstellungsform und der Einfachheit kann mich fast alles überzeugen. Das Album macht absolut Spaß und ich könnte mir vorstellen, dass Songs wie Shitburner gerade besonders live funktionieren.

Mit knappen 34 Minuten Spielzeit hat diese Veröffentlichung auch genau die richtige Länge und was der gute Ralf hier gesangstechnisch abliefert, ist allererste Sahne. Die Vocals stellen mit den weiteren Instrumenten eine absolute Einheit dar.

Die Produktion ist zwar auf alt gemacht, klingt aber absolut frisch und druckvoll. Fett.

Die Kombination aus finnischem Death Metal, altem britischem Zeug (Paradise Lost, Benediction), obskuren Klängen und Ausflügen nach Schweden ist absolut hörbar und ich hoffe, dass sie auch live auftreten werden. Vielleicht ja beim Party.San Festival, wäre ja bei dem Label War Anthem Records durchaus machbar.

Rotpit – Let There Be Rot
Fazit
Wer seinen Death Metal alt, dreckig, roh und rau braucht, ist bei Rotpit genau an der richtigen Stelle. Beeinflusst von finnischen Death Metal Bands wie Abhorrence und Demigod geht man sehr subtil zu Werke. Doomige Klänge, wie man sie z.B. auf den Demos von Paradise Lost hört, gesellen sich dazu. Ohne Kompromisse und ohne Gefangene. Sänger Ralf klingt so was von dreckig und rotzig. Herrlich. Alte Hasen werden begeistert sein,

Anspieltipps: Slimebreeder und Let There Be Rot
Michael E.
8.7
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