Schlachtfest XVI am 26.09.2015 in Aurich

Eventname: Schlachtfest XVI

Headliner: Hate

Vorband(s): Horrorscope, Gilgamesh und Total Violence

Ort: Schlachthof, Aurich

Datum: 26.05.2015

Kosten: 10€ – 15€ VVK, 20€ AK

Genre: Black Metal, Thrash Metal, Death Metal

Besucher: ca. 120 Besucher

Veranstalter: LuCA Concerts

Link: https://www.facebook.com/events/483625258467410/

Schlachtfest XVI Flyer Stand 22.07

Das sechzehnte Schlachtfest wird zum deutsch-polnischen Gemeinschaftsprojekt, denn jeweils zwei Formationen aus jeder Nation wollen die Bretter des Schlachthof zum Beben bringen. Stetig können LuCa Concerts ihre gute Arbeit beim Booking nicht nur unterstreichen, sondern ziehen die Veranstaltung auf der ostfriesischen Halbinsel immer größer auf. Fest im Veranstaltungskalender der regionalen Headbanger steht im April und September somit ein Event, das immer Durchschlagskraft hat und auch in den benachbarten Regionen immer interessierter aufgenommen wird.

Total Violence 1  - Aurich Time For Metal Sep 2015

Als erstes wird es für die Norddeutschen Total Violence ernst, die kurzfristig Cryptic Brood ersetzen müssen. Wie bei jeder Veranstaltung hat es der Opener nicht immer einfach, einige Besucher kommen pauschal später, andere trinken erst einmal mit ihren Kollegen einen kalten Gerstensaft, bevor der Abend richtig startet. Die vier Musiker aus Kellinghusen haben, unschwer zu erkennen, ihre Wurzeln im Old School Thrash Metal und mischen amerikanische Elemente mit denen von Kreator oder Sodom. Eine gute Mixtur, die zwar keine neue Geheimwaffe darstellt, aber zum Lockern der Nackenmuskeln vollkommen ausreicht! Somit haben Total Violence die Aufgabe als spontaner Ersatz bestens erfüllt. Gut 50% der Besucher haben ihre Ärsche bereits vor die Bühne getragen, das ist kein Standard, auch nicht in Aurich, wo der Support jeder Band den Anhängern der harten Klänge förmlich auf die Fahne geschrieben wurde.

Gilgamesh 1  - Aurich Time For Metal Sep 2015

Aus dem Süden brausen am Samstag Gilgamesh trotz Oktoberfest in ihrer Heimat München in das schöne Ostfriesland. Sänger Emanuel Daniele hat die Blackened Death Metal Schergen gut im Griff. Mit dezenten Bemalungen schielen die Musiker in Regionen von Behemoth oder Keep Of Kalessin und passen heute Abend bestens auf die Stage des sonst meist mit Todesblei oder reinem Thrash Metal überzogenem Schlachtfest. Bei einem erfrischendem Pils gehen die griffigen Riffs der vor vier Jahren gegründeten Combo ohne große Komplikationen herunter. Auf der Bühne fühlen die Süddeutschen sich sichtlich wohl, auch wenn neben dem Frontmann die anderen Haudegen mal ruhig mehr auf die Kacke hauen dürften, das Auge isst eben mit. Technisch und vom Sound kann man Gilgamesh nichts Negatives vorwerfen. Das wird auch am Merchendise Stand sichtbar, und die Jungs haben definitiv ein paar neue Anhänger gefunden. 

HORRORSCOPE 2  - Aurich Time For Metal Sep 2015

Die Radical Thrash Machine Horrorscope feuert als dritter Act böse Lyrics in den größer gewordenen Mob von über 100 Kuttenträgern. Das Interesse steigt von Track zu Track, und das liegt an der frischen Brise, die von den ersten Polen angefeuert wird. Als Gastgitarrist setzt Sergio Klein einen Höhepunkt des Abends. Der gute Herr, der sonst bei den Berlinern The Outside die Fäden zieht, lässt auch mit Horrorscope ganz beliebig die Puppen tanzen. Ein starker Auftritt, den nicht jeder gleich erwartet hat. Die Osteuropäer haben wortwörtlich ganz langsam die Gunst der Stunde erkannt und für sich umgesetzt. Das Auricher Publikum, von Shouter Baryla angestachelt, zeigt den Gästen, was es heißt, eine kleine aber feine Metal Party vor die Stage zu zaubern.

Hate 3 - Aurich Time For Metal Sep 2015

Dann kommt der Zeitpunkt, worauf, da wollen wir uns alle nichts vormachen, alle gewartet  haben. Die Polen Hate sind erstmals zu Gast und werden bereits beim Intro abgefeiert. Als kleiner Bruder von Behemoth gestartet und von Ziehvater Vader gefördert lassen es Hate mittlerweile von ganz alleine krachen. Verstecken brauchen die Männer aus Warschau sich vor niemandem, und ihr selbstbetitelter Voice Of Unholy Blasphemy dringt in tiefe Gefilde ein, um den Besuchern nicht nur durch Mark und Bein zu gehen. Daran ändern die rund elf Stunden Anreise und die späte Stunde rein gar nichts. Gut aufgelegt ziehen Atf Sinner und Pavulon mit ihren beiden Live-Kollegen Kain und Domin einen dichten Nebel aus Black- wie auch Death Metal-Atmosphären auf und werden permanent angefeuert. Rauchig und in Kriegsfarben gezeichnet setzten Hate einen würdigen I-Punkt auf die wieder einmal runde Veranstaltung. Wer hier zu kurz gekommen ist, hat entweder in die konstant günstige Bierflasche von 1,50€ geblickt oder, was viel schlimmer ist, das Schlachtfest verpennt. Sollte euch zweiteres passiert sein, haltet die Augen immer fleißig offen, die ersten Infos zur Auflage im Frühjahr 2016 dürften nicht mehr lange auf sich warten lassen!