Splicer – BEER-P

Rock 'n' Proll aus München

Artist: Splicer

Herkunft: München

Album: BEER-P

Spiellänge: 20:57 Minuten

Genre: Rock ’n‘ Proll

Release: 13.10.2023

Label: Ragged Glory Mobile Studio

Link: https://linktr.ee/splicer

Bandmitglieder:

Gesang – Rick Splicer „B. Earwolf“
Gitarre – Mav Splicer „Sherriff Sober“
Schlagzeug – Daniel Di Splicer

Tracklist:

  1. Beer In The West
  2. Eyrie 51
  3. Empty
  4. Redemption

Splicer sind wieder da! Das sympathische Münchner Trio um Chef und Mastermind Rick Splicer mit Hang zur Selbstironie veröffentlicht mit der BEER-P seine dritte EP und dieses Mal begeben sie sich in neue musikalische Gefilde. Wer etwas gänzlich anderes erwartet, hat sich getäuscht.

Facettenreich, wie man die Drei kennt, werden in der 4-Track-EP diverse Genres angesteuert. Der grüne Faden des Rock ’n‘ Prolls bleibt aber deutlich zu erkennen.

Anders als die vorhergehenden Veröffentlichungen (EP Beerwolf 2018, EP Blind 2019 und 2021 das Debütalbum Bootlegger) handelt es sich hier um ein Epos, das in vier Teilen die fiktive Geschichte des Burt Earwolf (B. Earwolf – Vorsicht Splicerstyle-Wortwitz!) erzählt, der eine kleine Westernstadt rettet, in der ein fieser Sheriff sein Unwesen treibt. Sheriff Sober hat synthetisches –  und scheinbar krankmachendes – Bier hergestellt und verbietet den Verkauf von richtigem Bier in seiner Stadt. Burt versucht also zusammen mit den verschiedenen Charakteren, die während der Songs auftauchen, der Stadt wieder ordentliches Bier zu verschaffen. Aber werden sie es schaffen? Das erfahren wir am Ende der BEER-P. Also mal wieder ein typisches Splicer-Teil, gespickt mit Blues-Einlagen in gewohnter Lemmy-Manier und trashigen bzw. Midtempo-Einschlag!

Beer In The West beispielsweise ist ein grooviger Midtempo-Track mit Country-Einschlag und knapp über fünf Minuten Spielzeit. Man fühlt sich ein bisschen wie in einem alten Westernfilm. Die Strophen werden mit eingängigen Zwischenspielen verbunden und führen zum fast schon verzweifelt klingenden Refrain, in dem es heißt „Once upon no beer in the west“ … der klassische Aufbau wird nur einmal durch ein episches Solo unterbrochen und führt zum groovenden Part, der weitere Erzählparts einläutet.

Eyrie 51 ist ein schneller Hardcore/Thrash Song, der nicht mal drei Minuten dauert. Nach dem kurzen Gitarrenintro ballert der Song fast ohne Unterbrechung 2:42 Minuten durch. Nur einmal vor dem zweiten Solo gibt es eine kurze Verschnaufpause, nach der es prompt mit Vollgas weitergeht.

Empty ist die Ballade der EP. Man kann sagen, eine Hardrock-Ballade. Ruhige und kraftvolle Parts gehen hier Hand in Hand. Es ist auch der einzige Song, der inhaltlich alleine stehen kann. Der kraftvolle Zwischenpart, der von Rick mit einem kraftvollen „…so empty, ey!“ eingeleitet wird, ist einfach ein richtiger Headbanger.

Bei Redemption machen Splicer ihrem Namen alle Ehre. Es wird zusammengefügt, was den Herren so einfällt. Man könnte von mehreren einzelnen Songs reden … aber letztendlich ist es doch nur einer!
Der Song beginnt mit Fanfaren und endet mit einem Reggae-Part in Doublebass und wird vom Downbeatgeschrubbe aufgelöst. Dazwischen kommen diverse Zwiegespräche zwischen Gut und Böse und klassischen Rock und Metal Parts, eingerahmt von den hymnenhaften Refrains, die von dem jungen Chor Chorios untermalt werden. Ein Song, den man gehört haben sollte.

Fun Fact: Die Anfangsbuchstaben der vier Titel ergeben BEER.

Splicer – BEER-P
Fazit
Solider Midtempo Rock 'n' Proll mit teils nicht zu ernst zu nehmenden Texten, stimmlich angelehnt an Lemmy, das auch schon mal schnellere und langsamere Songs aufweist. Wer es experimentell mag, ist bei Splicer gut aufgehoben.

Anspieltipp: Beer In The West
Anja S.
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