Werner – Mehr Stoff!!!

Mit Werner – Das Rennen startete der Bröseline Verlag eine Extrawurst-Reihe. Nachdem Rötger „Brösel“ Feldmann dreizehn alte Werner-Bücher zusammen mit Tim Eckhorst überarbeitet und zusammen mit seiner Frau Petra im neuen Bröseline Verlag neu herausgebracht hat, kommt nun die Extrawurst Nummer drei.

Das Buch trägt den Untertitel Brösels Prä-Wernium. Der Band erscheint gleichzeitig mit der Extrawurst Nummer vier, Werner Geht Tierisch Ab.

Somit ist klar, es handelt sich nicht um neue Zeichnungen von Brösel, sondern um seine Frühwerke. Der junge, gerade ausgelernte Rötger Feldmann fällt in den frühen 1970er-Jahren in Flensburg bei seinem Arbeitgeber in Ungnade und wird entlassen. Statt Druckvorlagen herzustellen, unterhält er seine Kollegen mit Comics, die er auf allen herumliegenden Zetteln zeichnet. Nach seinem Rauswurf malt er in diversen Kneipen weiter. Um genau diese Zeichnungen geht es also nun. Es stellt somit die Fortsetzung der Extrawurst zwei Haater Stoff dar. Frühwerke und unveröffent­lichte Storys bis zu der Erstveröffentlichung Oder was? im Jahre 1981 bilden den Kern des Buches. Des Weiteren wird Mehr Stoff!!! durch frühe Magazin-Beiträge sowie einer Kooperation mit Volker Reiche, alte unveröffent­lichte Werner-Comics sowie Erlebnisse aus dem Skizzen­buch ergänzt. Der jüngste Beitrag stammt aus dem Jahre 2015 und zeigt Brösels Unterstützung für Hamburgs Olympiabewerbung 2024. Über die gesamten Storys wird jedoch deutlich, worauf Brösels Erfolg beruht. Seine Auffassungsgabe bei eigenen Erlebnissen. Schon in seinen Skizzen wird dies deutlich. Weiter geht es über Storys an der Nordsee bis zu Reisen nach Italien und Thailand.

Gleich zur Einleitung beschreibt Brösel treffend den Inhalt selbst. Anfangs zeichnete er seine Kollegen und brachte das Erlebte aus der Arbeitswelt zu Papier. Das erste Drittel des Buches ist seiner ersten Firma Geisel Druck und dessen Chef in Flensburg gewidmet. Kaum hatte Brösel mehr Zeit, wurde seine Technik ausgereifter. Die späteren Charaktere sind schon im Stil zu erkennen. Später zeichnete Feldmann Comics für Satire- und Stadtmagazine. Werner kam erst später. Hier im Buch zu sehen: Werners gesammelter Schwachsinn. Kurzgeschichten ohne Zusammenhang, wie sie zum Beispiel im Kieler Stadtmagazin Station To Station veröffentlicht wurden. Weiter geht es mit allerlei altem Zeugs, das dann in Zeichnungen aus seinem letzten Thailand-Urlaub mündet. So wird einem bewusst, wo die Ideen herkommen und wie sich die Zeichentechnik verändert und verbessert hat.