Theocracy – Mosaic

Amerikanisch-europäischer Power Metal mit christlichem Touch

Artist: Theocracy

Herkunft: Athens, USA

Album: Mosaic

Spiellänge: 66:11 Minuten

Genre: Power Metal, Progressive Metal

Release: 13.10.2023

Label: Atomic Fire Records

Link: https://theocracymusic.com/albums/mosaic/

Bandmitglieder:

Gesang – Matt Smith
Gitarre – Jonathan Hinds
Gitarre – Taylor Washington
Bass – Jared Oldham
Schlagzeug – Ernie Topran

Tracklist:

  1. Flicker
  2. Anonymus
  3. Mosaic
  4. Sinsidious (The Dogs Of War)
  5. Return To Dust
  6. The Sixth Great Extinction
  7. Deified
  8. The Greatest Hope
  9. Liar, Fool, Or Messiah
  10. Red Sea

Mit ihrem mittlerweile fünften Album Mosaic möchten die US-Amerikaner rund um Frontmann Matt Smith ihre Tradition des progressiven Power Metal fortsetzen. Auf ihrer Homepage beschreiben die Metaller ihren Stil selbst als einen Mix aus Stratovarius, Sonata Arctica und Symphony-X, was für den geneigten Powermetaller erst einmal durchaus verlockend klingen dürfte.

Unter diesen Voraussetzungen wartet der Opener Flicker mit einer unerwarteten Härte auf. Trotz der starken instrumentalen Einflüsse, die dem Song die angesprochene Härte verleihen, schafft es Sänger Matt Smith mit seiner Power Metal prädestinierten Stimme, eine mitreißende Hymne zu kreieren. Diesem Song lassen sich deutlich die anfangs angesprochenen Einflüsse der europäischen Power Metal Größen entnehmen.

Umso bedauerlicher ist es, dass Mosaic im Folgenden ein wenig vor sich hin plätschert und die großen Höhepunkte vermissen lässt. Zum Ende des Albums geht es mit dem Track Deified allerdings wieder deutlich bergauf. Der Song prescht mit Geschwindigkeit und Härte voran, dass es einem das Herz aufgehen lässt. Die melodischen Passagen haben Ohrwurm-Charakter und laden zum Mitsingen ein.

Mit The Greatest Hope schließt sich eine Metal-Ballade an, die dem Album eine erfrischende Note und Abwechslung verleiht. Wo bisher schnelle Gitarren-Riffs und teils kitschige Power-Metal-Passagen um die Vorherrschaft rangen, drängt sich nun ein emotionaler Song in den Vordergrund, der sich auch einen Platz auf einer neu aufgelegten „Kuschelrock“ Edition erhaschen könnte.

Liar, Fool, Or Messiah lässt aus instrumentaler Sicht Erinnerungen an die großen Zeiten von Metallica erwachen. Auch hier spiegeln sich die europäischen Power-Metal-Einflüsse in der hymnischen Ausgestaltung wider. Bereits an dem Songtext lässt sich die christliche Prägung der Amerikaner ablesen. Bei genauerem Hinhören zieht sich diese christliche Thematik durch das gesamte Album, ebenso wie durch die Historie der Band. Das mag nicht jedem Headbanger gefallen, tut der Qualität der Musik jedoch grundsätzlich keinen Abbruch und soll an dieser Stelle auch unkommentiert bleiben.

Den Abschluss des Albums bietet der 19-Minuten-Gigant Red Sea. Das Fundament für diesen Song bildet die biblische Geschichte von Moses, wie er das Rote Meer teilte. Der orientalische Unterton wird von harmonischen Gesangspassagen überlagert und nimmt einen mit auf eine Reise, sofern man sich darauf einlassen möchte. Doch ebenso wie Moses laut Bibel das Meer teilte, hat der Song ebenfalls das Potenzial (auch aufgrund der biblischen Thematik) das Metal-Publikum zu spalten.

Theocracy – Mosaic
Fazit
Alles in allem liefern Theocracy mit Mosaic eine solide Platte ab. Eingängige Riffs, teilweise härter und thrashiger als erwartet, wechseln sich mit melodischen Elementen ab. Hierbei kommen auch der Power Metal typische Pathos und Kitsch nicht zu kurz. Die US-Amerikaner interpretieren den europäischen Power Metal auf ihre eigene Art und Weise, durchlaufen jedoch insbesondere mit den mittleren Tracks ein doch recht unkreativ anmutendes Tief. Grundsätzlich jedoch werden Freunde der christlichen Texte (oder die, die sich zumindest mit diesen abfinden können) einige vergnügliche Stunden mit diesem Album verbringen dürfen.

Anspieltipps: Flicker, Deified und Liar, Fool, Or Messiah
Sebastian U.
6.5
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