Stonerhead – Running High

Bielefelder Stoner haben einen Lauf

Artist: Stonerhead

Herkunft: Bielefeld, Deutschland

Album: Running High

Genre: Stoner Rock, Hard Rock, Psychedelic Doom

Spiellänge: 40:01 Minuten

Release: 27.04.2024

Label: Independent

Link: https://www.facebook.com/stonerheadrocks

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre – Phil
Gitarre –  Christian
Gesang, Bass – Anna
Schlagzeug – Igor

 Tracklist:

  1. Someone Please
  2. Obsession
  3. Super Mario
  4. Need Some Time
  5. Running Low
  6. Tweaky Mind

Bielefeld soll es ja angeblich nicht geben. Die sogenannte „Bielefeld-Verschwörung“ dürfte wohl jedem bekannt sein. Also gut, wenn es Bielefeld nicht gibt, dann dürften dort auch keine Stoner existieren!? Doch wirklich, da gibt es tatsächlich Stoner, sogar den Kopf der Stoner, also Stonerhead. So nennt sich jedenfalls die Band, die ich euch hier heute mal näherbringen und deren neues Album Running High ich euch vorstellen möchte.

Die Bielefelder Band Stonerhead, gegründet 2013, definiert sich durch monumentale Riffs und epische Soli, die eine Mischung aus Stoner Rock, Hardrock, Blues und psychedelischem Doom bieten. Mit unzähligen Gigs in Deutschland und international sowie dem Debütalbum Fuzztronauten aus dem Jahr 2016 haben sich Stonerhead als feste Größe im Underground etabliert. Im März 2023 begaben sich Stonerhead ins Studio, um ihr zweites Album Running High aufzunehmen, das am 27. April 2024 in Eigenregie erscheinen wird und direkt über die Band hier verfügbar ist.

Den Einstieg in die Scheibe macht nicht irgendein Song, sondern Someone Please. Ein geiler Rocker, der den Stoner Fan gleich ansprechen dürfte. Mich persönlich spricht Someone Please auf jeden Fall richtig an und ich freue mich schon jetzt auf die nun noch folgenden Titel. Ob ich eine Obsession für Stoner habe? Ja, das kann man schon sagen und unter diese Obsession fallen natürlich auch Stonerhead, deren zweiter Song auf dem Album wohl mir gewidmet ist 😉 Ein richtig starker Song mit Heavy Rock Elementen.

Auch wenn es Bielefeld nicht geben sollte, Nintendos Super Mario dürfte jedoch jeder kennen. Wer jetzt beim dritten Track allerdings 8-Bit-Mucke erwartet, den muss ich enttäuschen. Stonerheads Super Mario schlängelt sich doomig daher und entwickelt sich über fast acht Minuten prächtig, inklusiv geilem Gitarrensolo. Wer jetzt auf dessen Bruder Luigi wartet, den muss ich ebenfalls enttäuschen, der braucht bestimmt noch einige Zeit. Need Some Time heißt der Song, der sich so nennt und überhaupt keine Zeit braucht, bis er voll reinhaut. Allerdings nehmen sich Stonerhead während des Songs hier und da mal Zeit, um es dann wieder richtig krachen zu lassen.

Wie kommt man eigentlich darauf, auf einem Album, welches man Running High nennt, einen Titel zu platzieren, der sich Running Low nennt? Running Low wurde bereits vor Erscheinen des Albums als Single ausgekoppelt. So richtig langsam läuft der Song allerdings entgegen seinem Titel nicht. Schon etwas bedächtiger, allerdings mit einer Menge Druck. Klar, einen Titel für einen High-Energy-Song will man damit nicht gewinnen, allerdings kann man auch mit diesem Song voll überzeugen, das Quartett aus Bielefeld hat eben einen richtigen Lauf.

Und bloß nicht zickig werden bei solch einem Lauf, kann ich Stonerhead nur empfehlen. OK, das scheinen sie dann doch wohl noch mit dem letzten Song. Mit über zehn Minuten der längste Song auf dem Album und wunderbar vor sich hinschlängelnd. Bassistin Anna, die man bisher nur im Background am Mikro hörte, übernimmt hier den Leadgesang. Das ist auf diesem Album eine Premiere, klingt gut und bringt noch mal einen anderen Sound. Anna macht das fantastisch. Nach vier Minuten geht Tweaky Mind dann in eine neue (schnelle) Runde und Phil drängelt sich am Mikro wieder vor. Gegen Ende des Songs gibt es eine regelrechte instrumentale Explosion, da gehen die Tweaky Minds regelrecht in den Orbit.

Die Releaseparty findet am 27.04.2024 in der Spedition Drumhardt in Bielefeld statt. Den Termin sollte man sich nicht entgehen lassen. Supportet werden sie an diesem Abend von den Dortmundern Stargo und Scorched Oak. Scorched Oak haben vor kurzem mit Perception ein Album herausgebracht, zu dem ich ebenfalls ein Review (hier) machen durfte. Beim Stonerrock Invasion Festival am 25.05.2024 im Multicult in Paderborn sind Stonerhead ebenfalls am Start.

Stonerhead – Running High
Fazit
Der Kopf der deutschen Stonerszene ist in Bielefeld? Auf jeden Fall kommen Stonerhead aus Bielefeld. Die scheinen mit ihrem zweiten Album Running High so richtig heiß zu laufen. So kommt es mir jedenfalls vor. Eine sehr abwechslungsreiche Platte, die zum Schluss hin regelrecht explodiert. Damit dürften sich Stonerhead in der (deutschen) Stonerszene etabliert haben!

Anspieltipps: Someone Please, Super Mario und Tweaky Mind
Juergen S.
9.4
Leser Bewertung6 Bewertungen
9.4
9.4
Punkte