Monolith – Horizon

Die Bremer Monolith gehen auf die „Franklin-Expedition“

Artist: Monolith

Herkunft: Bremen, Deutschland

Album: Horizon

Genre: Vintage Rock, Retro Rock, Psychedelic Rock, Doom

Spiellänge: 42:37 Minuten

Release: 26.04.2024

Label: Fuego Records

Link: https://www.facebook.com/Monolith.

Bandmitglieder:

Bass, Gesang– Ralf Brummerloh
Schlagzeug – André Dittmann
Gitarre – Ron Osenbrück

Tracklist:

  1. Neptune’s Daughter
  2. Disease
  3. Be Slow Or Be Dead
  4. Stuck In The Ice
  5. Midnight Sun
  6. Long Way Back
  7. Horizon

Neues aus Bremen, das Trio Monolith bringt am 26.04.2024 sein neues Album mit dem Titel Horizon über Fuego Records heraus.

Im Jahr 2010 zunächst einmal als Spaßprojekt gegründet, wurde dann schnell klar, dass daraus etwas Ernstes werden sollte. Man spielte in diversen Clubs, unter anderem auch als Support von Kadavar.

Als ich die Promo in die Hand bekam, dachte ich bereits, dass mir die Band irgendwie bekannt vorkommt. Das dürfte allerdings bei dem Bandnamen Monolith nicht unbedingt verwundern, denn den gibt es im Rock und Metal wirklich dutzende Male. Alleine in den deutschen Großstädten München, Köln und Berlin gibt es mindestens eine Band, die sich Monolith nennt. Es gibt übrigens auch schon ein Album, welches Horizon heißt von einer (Electro) Band mit dem Namen Monolith!

Allerdings kommen mir auch die Mucke und vor allem die Stimme in diesem Fall recht bekannt vor. Also direkt mal an den Plattenschrank und tatsächlich, da stehen die Vinyls Dystopia (2014) und Mountain (2016) der Bremer Monolith. Schnell mal Mountain aufgelegt, da waren sie wohl ein Quartett. Leider sind beim Promo keine Angaben zu den Musikern zu finden. Allerdings ist auf den Bildern nur ein Trio zu sehen. Jann Worthmann, der erst später zur Band kam, hat diese wohl wieder verlassen und es verbleibt das ursprüngliche Trio.

Thematisch geht es bei Horizon um die sogenannte „Franklin-Expedition“, die letzte Forschungsreise des Polarforschers John Franklin Mitte des 19. Jahrhunderts. Diese endete tragisch mit dem Tod aller Teilnehmer in der Arktis. Die Texte nehmen frei assoziiert Bezug zu den existenziellen Erfahrungen der Reisenden. Die Abenteuerlust, das Dahinsiechen, dem Leid, der Hoffnung doch noch der Eiswüste zu entkommen und der letztlichen Resignation, sich dem Schicksal zu ergeben.

Musikalisch wird diese Reise in einem Vintage / Retro Rock serviert, der seine Wurzeln tief in den Sixties und Seventies hat. Pate dabei dürften vor allem englische Bands gestanden haben, die zu dieser Zeit auch etwas mit dem Psychedelic Rock herumexperimentiert haben. Da erkennt man einige Einflüsse solcher Bands. Gerade die Psychedelic Schiene ist ausgeprägter als auf den Vorgängeralben. Neptun’s Daughter erhebt sich leicht von Psychedelika beschwipst aus den Tiefen der Arktis. Ich glaube, ich ziehe mir einen Joint rein und tanze etwas mit dem Girl, egal ob ich jetzt Disease davon werde. Obwohl Disease relativ heavy beginnt, verfängt er sich auch in einer gewissen Leichtigkeit und lässt dabei die Heavy Seite nie ganz weg.

Be Slow Or Be Dead könnte ein Originalsong aus dieser Dekade sein. Bei Stuck In The Ice ist man dann eher etwas faster zugange, man will da wohl doch noch mit Kraft aus dem Eis rauskommen. Wenn die Midnight Sun aufgeht, ist das wohl ein toller Anblick, aber auch das Gefühl zu wissen, es ist vielleicht die letzte Midnight Sun, spiegelt sich in diesem Song wider. Es gibt kein Zurück mehr für die Abenteurer, der Weg ist zu lang, auch wenn man noch auf den Long Way Back gehen möchte, es bleibt nur noch, den Horizont / Horizon wehmütig und sehnsüchtig anzublicken in der Gewissheit, there is no way back at home. Jetzt ist man mit dem Sound bei einer der größten britischen Psychedelic Rock Bands überhaupt angekommen. Also möchte ich mal mit einem Shine On enden!

Monolith – Horizon
Fazit
Die Bremer Monolith begleiten musikalisch und textlich die abenteuerliche Reise des Polarforschers John Franklin, die dramatisch endete. Dramatisch enden dürfte die Veröffentlichung dieses Albums für das Bremer Trio allerdings nicht, dann die legen hier eine starke Vintage Rock Platte mit psychedelischen Einflüssen vor, die die Hörer begeistern dürfte.

Anspieltipps: Neptune’s Daughter, Midnight Sun und Long Way Back
Juergen S.
8.8
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