Artist: Year Of No Light
Herkunft: Bordeaux, Frankreich
Album: Les Maîtres Fous
Genre: Post Metal
Spiellänge: 29:14 Minuten
Release: 23.05.2025
Label: Pelagic Records
Link: https://www.facebook.com/yearofnolight
Bandmitglieder:
Gitarre – Pierre
Gitarre, Keyboards – Jérôme
Gitarre – Shiran
Bass, Keyboards – Johan
Schlagzeug, Keyboards – Bertrand
Schlagzeug, Keyboards – Mathieu
Tracklist:
- Les Maîtres Fous, Part 1
- Les Maîtres Fous, Part 2
Am 23.05.2025 bringen die Franzosen Year Of No Light ihren neuen Output bei Pelagic Records heraus. Vor vier Jahren hatte die Band aus Bordeaux mit Consolamentum beim Label von The Ocean Musiker Robin Staps ihr Labeldebüt, welches auf solche außergewöhnliche Musik spezialisiert ist. Mit diesem Werk hatte mich die Band regelrecht abgeholt.
Neben der CD gibt es, wie bei Pelagic Records üblich, erneut extrafeine Vinylausgaben. Subscribers Edition (250 Stück) und die Testpressing (5 Stück) sind bereits ausverkauft. Weiterhin verfügbar sind die Dim Gleam Edition (200 Stück), die Red Light Edition (250 Stück) und die Black Edition.
Der Bandname Year Of No Light, der auf einen Song der amerikanischen Indieband Three Mile Pilot zurückzuführen ist, wird auch sehr oft in der Abkürzung YONL benutzt. Les Maîtres Fous ist das insgesamt sechste Album der Franzosen.
Year Of No Light wurden im September 2001 von einigen Größen der Bordeaux-Heavy-Szene als Nebenprojekt mit Elementen aus Sludge Metal und Shoegaze gegründet. 2006 veröffentlichte die Band ihr Debütalbum Nord, das von der Kritik gefeiert wurde. In den darauffolgenden Jahren kam es jedoch zu einem bedeutenden Besetzungswechsel: Der Sänger wurde durch einen dritten Gitarristen ersetzt, um ein rein instrumentales Sextett zu werden, das Elemente aus Black Metal, Drone Electronica und Dark Ambient in seinen bereits beeindruckenden Sound integrierte.
Kurz vor ihrer 25-jährigen Existenz präsentieren Year Of No Light mit Les Maîtres Fous ein eindringliches Werk. Les Maîtres Fous (Die verrückten Meister) ist ein ziemlich abstraktes Werk in Anlehnung auf den umstrittenen gleichnamigen Pseudo-Doku-Kurzfilm des französischen Filmemachers Jean Rouch von 1955. In diesem Film geht es um ein seltsames Ritual der sogenannten Hauka-Sekte während der französischen Kolonialzeit. Was sich im Film bereits als bizarrer Stoff herausstellt, ist es meiner Meinung nach auch in dieser auditiven Umsetzung des Themas.
Die Musik auf diesem Album ist im eigentlichen keine Neukomposition von Year Of No Light, denn es handelt sich hierbei um einen Livemitschnitt von 2015. Bereits 2012 wurde diese Musik im Auftrag des Musée du Quai Branly in Paris für deren Ausstellung L’Invention du Sauvage komponiert und eingespielt. Les Maîtres Fous (jeweils ein Song auf A- und B-Seite der Vinyl) wird von Year Of No Light eindringlich, disharmonisch und zutiefst verstörend serviert. Rund 29 Minuten gibt es düsteren Sound. Die (okkulten) trance-artigen Soundscapes entwickeln sich recht langsam und erst im zweiten Part ist das Ritual der Hauka-Sekte im vollen Gange, mit immer stärker werdender Dynamik. Es wird dadurch zu einer Orgie der Sinne.
Diese Komposition sollte man als Soundtrack zum beschriebenen Film Les Maîtres Fous sehen, der allerdings auch ohne diese bleibende Eindrücke hinterlässt.




