Mindead – Controlling The Tides

“Ich denke, die können noch mehr – sonst aber eine solide Leistung!“

Artist: Mindead

Herkunft: Stuttgart, Deutschland

Album: Controlling The Tides

Spiellänge: 51:13 Minuten

Genre: Modern Metal

Release: 28.02.2015

Label: Bleeding Nose Records

Link: http://www.mindead.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Timo
Gitarre – Pablo
Bassgitarre – Bene
Schlagzeug – Ben Hell

Tracklist:

  1. Orbital
  2. Controlling The Tides
  3. Sentiment
  4. Sore
  5. Sleeping In Carbonite
  6. The Letting Go
  7. Universe
  8. Unearthed
  9. Trains And Losses
  10. Indifferent
  11. Standing In Line
  12. Hurt

Mindead - Controlling The Tides

Nach allen negativen Pressmitteilungen um die Stadt Stuttgart in den letzten Jahren, haben bereits die Female-Fronter von May The Silence Fail gezeigt, dass man neben den Wutbürgern auch ordentlich wütende Musik produzieren kann. Ob die Jungs von Mindead mit ihrem zweiten Langspieler Controlling The Tides an die Serie der guten Releases aus Stuttgart anschließen können, werden wir gleich hier erfahren.

Mit Orbital gibt es gleich etwas Ambient-lastiges und im MidTempo Gehaltenes serviert, was bündig und mit voller Kraft in den ersten wirklichen Song des Albums übergeht. Hier wird gleich klar, dass man mit Shouts à la Any Given Day und einem klaren Gesang, der an Benedikt Rathsman (I Spit Ashes) erinnert, eine klare Marke setzt. Bei Sentiment gibt es dann erstmals ordentlich einen auf die Mütze. Hier werden die Metalcore-Qualitäten samt Breakdown ausgepackt. Jedes Mal, wenn die Gitarre mal eine Melodie auspacken darf, dann kommt immer gleich der Gedanke an die US-Amerikaner von Texas In July – doch leider ist dies nicht zu häufig der Fall.

Sore startet indes mit einer nicht verzerrten Gitarre um dann ganz unpassend mit dem Song durch die Türe zu fallen – Kunst?

Leider bleibt mir ein wenig der Abwechslungsreichtum auf der Strecke, denn so MidTempo-lastig wie man Controlling The Tides anfängt, bleibt man größtenteils auch. Da wo Universe auch von Mutz (Drone) hätte stammen können, greift man mit dem abschließenden Cover Song ordentlich in die Trickkiste, um Johnny Cashs Hurt anständig neu zu interpretieren. Naja gut, Indifferent macht auch noch richtig Spaß und sorgt für Vorfreude auf ein Konzert.

Fazit: Zwar nicht so gut wie die Mädels bzw. Jungs aus derselben Stadt, aber keinesfalls etwas, was ein MidTempo-Metalcore-Fan ignorieren sollte. Dass man sich bei dem Coversong für meinen Lieblingssong von Mr. Cash entschieden hat, sorgt für ein wenig Befangenheit bei der Punktevergabe. Jedoch ist es nicht gelogen, wenn ich ehrlich sage, dass man von den Jungs noch was hören wird, denn das, was Controlling The Tides mit sich bringt, zeigt, dass man Standards eines Genres genauso pflegt und auch Mut hat, diese über Bord zu werfen. An den Instrumenten und am Mikrofon stehen Leute, die ihr Handwerk verstehen.

Anspieltipps: Hurt, Indifferent und Controlling The Tide
Kai R.
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