Artist: Malformed
Herkunft: Finnland
Album: The Gathering Of Souls
Spiellänge: 17:10 Minuten
Genre: Death Metal
Release: 13.10.2023
Label: Extremely Rotten Productions
Link: https://malformeddm.bandcamp.com/
Bandmitglieder:
Gesang und Gitarre – Eetu Hyvönen
Gitarre – Akseli Lindroos
Bassgitarre – Pauli Niemi
Schlagzeug – Jani Seppi
Tracklist:
1. Drowning In Emptiness
2. The Gathering Of Souls
3. Defiled
4. Enchantments Of Nihilism
5. Mind Refinery
Ja, der weltweite Underground ist nicht mehr zu stoppen und das ist auch gut so. Ich liebe es, immer wieder neue Bands kennenzulernen. Die Finnen von Malformed sind noch ganz jung und seit 2022 zusammen. Wie gewöhnlich knallte man ein Demo heraus. Ungewöhnlich ist jedoch, dass das Quartett ein Jahr später ein Livealbum auf den Markt geworfen hat. Sei es drum. Einen Deal konnte man ergattern und nun haut man diese EP auf den Markt.
Hm, recht erfrischend, was ich hier gleich zu Beginn höre. Drowning In Emptiness kommt erst furztrocken aus den Boxen und nimmt dann dynamische Züge an. Feinstes Geballer mit fettem Riffing. Natürlich definitiv keine neue Offenbarung, aber es schockt. Stehe ich drauf. Der Sound ist recht undergroundig, stört aber nicht. Kurzes, groovige Gebreake und dann wieder volle Attacke. Blast und schnelle Uftata hört man hier und dann ein heller Schrein. Ein kurzes Break und ein langsames, aber interessantes Intermezzo nimmt seinen Lauf. Beim nachfolgenden Part darf der Gitarrist mal zeigen, was er kann, während die Drums ordentlich losprügeln. Ja, bin ich für. Dann noch einmal kurzes Gegroove am Ende, der Bass darf noch ertönen und Feierabend. Kann ich sehr gut mit leben.
Auch mit dem nachfolgenden Song The Gathering Of Souls bin ich mehr als einverstanden. Kurze Anschläge zu Beginn und dann ab ins Intermezzo. Alles im Banner der alten Schule und da im Sinne der brutalen Banden. Ja, hallo, macht wirklich Laune. Selbst beim Solo wird das Tempo hochgehalten. Dann merken sie aber selber, dass eventuell ein wenig Ruhe nicht schaden kann und man groovt sich einen. Dabei geht man sehr versiert und technisch zu Werke. Aber das Ende kommt dann doch sehr plötzlich.
Dafür fängt der nächste Schlag mit einem fetten Basspart an. Dann spielt eine Gitarre vor und fliegt durch den Raum und der Untergang nimmt wieder seinen Lauf. Das langgezogene melodische Lead kommt echt lecker und die nachfolgende Blastbeateruption hat es in sich. Aggressiv geht es weiter, bis dann die Gitarre wieder ein Solo spielen darf. Schön krank wechselt man in ein Blastbeatgewitter. Herrlich. Um keine Langeweile aufkommen zu lassen, bietet man dem geneigten Fan einen Groove an und wiederholt dann die vorherigen Parts. Undergroundiger Death Metal, wie er sein sollte. Das melodische Solo hat es absolut in sich. Noch einmal Attacke mit einem fiesen Scream und fertig ist der Song Defiled.
Enchantments Of Nihilism hat dann das, was ich am brutalen Death Metal mag. Geschwindigkeit, Technik, geile Riffs und Grooves. Ich mag diese altbackene Schlagzeugproduktion. Einige werden sich sicherlich daran stören. Ich finde, das hat was von den Anfangstagen. Egal, der Song an sich ist ziemlich geil und verwendet die oben genannten Eigenschaften, ohne es zu übertreiben. Straight forward Death Metal.
Bei Mind Refinery lässt man ein Blastbeatgewitter los, fügt einen Basspart ein und baut den Song direkt und aggressiv aus. Die Marschrichtung ändert sich bei Malformed nicht und das ist auch gut so. Auch hier können sie mit gutem Riffing überzeugen.
Gute EP – für Freunde des gepflegten amerikanischen Brutalo Death Metals der Neunziger. Siebzehn Minuten sind zwar recht kurz, aber wenn sie dieses Niveau auf einem Full Length halten könnten, wäre es schon geil. Bin gespannt!