Powerwolf am 03.11.2023 in der Brose Arena in Bamberg

Debüt der Wölfe in der Brose Arena wird frenetisch gefeiert

Event: Powerwolf Wolfsherbst Tour 2023

Künstler: Serenity, Lord Of The Lost, Powerwolf

Ort: Bamberg, Brose Arena

Datum: 03.11.2023

Kosten: ca. 67

Genre: Dark Rock, Power Metal

Besucher: ca. 4.000

Veranstalter: Concertbüro Franken

Link: https://www.concertbuero-franken.de/

Setlisten:

  1. The Curtain Falls
  2. Morgana
  3. Kill It With Fire
  4. The Future Of A Past Life
  5. Dry The Rain
  6. Under The Sun
  7. Full Metal Whore
  8. Destruction Manual
  9. Loreley
  10. Die Tomorrow
  11. Blood & Glitter
  12. Drag Me To Hell

  1. Faster Than The Flame
  2. Incense & Iron
  3. Wolves Of War
  4. Army Of The Night
  5. Dancing With The Dead
  6. Armata Strigoi
  7. Amen & Attack
  8. Sainted By The Storm
  9. Stossgebet
  10. Beast Of Gévaudan
  11. Demons Are A Girl’s Best Friend
  12. My Will Be Done
  13. Alive Or Undead
  14. Resurrection By Erection
  15. Blood For Blood (Faoladh)
  16. Fire and Forgive
  17. We Drink Your Blood
  18. Werewolves Of Armenia

Pünktlich um 18:30 Uhr öffnen sich die Tore der Brose Arena am Freitag, dem 03.11.2023, in Bamberg. Dort spielen heute die Wölfe von Powerwolf, ihres Zeichens deutsche Powermetaller aus Saarbrücken. Auf ihrer Herbsttour durch Deutschland machen sie mit ihrer aktuellen Scheibe Interludium auch Halt im beschaulichen Bamberg, um dort ihre heilige Heavy Metal Messe zu feiern.

Serenity

Ihren Siegeszug traten Powerwolf im Jahr 2004 an. Ich selbst habe sie damals noch vor rund 300 Leuten in ihren Anfängen im Würzburger Soundpark Ost erlebt. Seither ist viel Zeit vergangen, ein Hitalbum nach dem anderen folgte, eine Tour oder Festival jagt die nächste. Die Erfolgsalben Preachers Of The Night (2013), Blessed & Possessed (2015) und The Sacrament Of Sin (2018) erreichten hohe Chartplatzierungen und die Fanbase wuchs unaufhörlich. Nicht nur die ausgeklügelten Bühnenshows und die Omnipräsenz von Frontmann Attila Dorn sind Garanten für den Erfolg der Saarbrückener. Vielmehr ist ihnen eine starke Bühnenpräsenz und die Nähe zu ihren Fans zuzusprechen – und das weit über Deutschland hinaus.

Das stellen sie auch in Bamberg herausragend unter Beweis. Obwohl sie „Newcomer“ in der Weltkulturerbestadt sind, können sie die Fans, die sich bereits Stunden vor dem Einlass in die Warteschlange begeben, restlos begeistern. 4000 Besucher, quer durch alle Altersschichten, bevölkern kurz nach dem Einlass die Brose Arena und ein Großteil der Fans sichert sich schon seinen Platz in den ersten Reihen. Andere greifen gerne zu einer kleinen Stärkung oder statten den Merchandiseartikeln einen Besuch ab, bevor es losgeht.

Pünktlich zu Konzertbeginn um 18:50 Uhr ist die Halle schon gut gefüllt und begrüßt die Tiroler Symphonic Metal Band Serenity, die sichtlich erfreut ist, „im schönen Frankenland zu spielen“. Nicht nur, dass die Band ihr Debüt in Franken abgibt, sie feiert auch das Release ihres neuen Albums Nemesis AD – in Bezug auf den großen Maler Albrecht Dürerden ihr hier auch hoffentlich alle kennt – sonst setzen, 6!

Lord Of The Lost

Ihre eingängigen Songs werden von den Besuchern 25 Minuten gut angenommen und man folgt gerne den Anweisungen von Sänger Georg Neuhauser, der Bamberg animiert „Seid mal laut!“  The Fall Of Man, Ritter, Tod Und Teufel (Knightfall), Reflections (Of AD), Nemesis und Nemesis AD, sowie Crowned By An Angel sind orchestral geprägte Uptempo-Songs, die vermehrt durch ihre Hookline und ihren Refrain im Gedächtnis bleiben. Die Band überzeugt durch solide Arbeit an Drums, Bass und Gitarre und Frontmann Neuhauser ist einfach für die Bühne geboren. Immer wieder hat er einen flotten Spruch auf den Lippen und hat so das Publikum stets an seiner Seite. „Denn, wo kann man am besten feiern? Natürlich im Herzen des Protagonisten Albrecht Dürers!“ Die Fans der Band haben auch Neuhausers „Seitensprünge“ mit Warkings und Fallen Sanctuary gut verkraftet – denn jetzt haben sie ja wieder neues Material, mit dem man gut arbeiten kann. Ob sie damit auch wirklich Andreas Gabalier vom Thron stoßen können, sei mal dahingestellt – aber sie haben wenigstens alles dafür getan. Im nächsten Jahr geht es auf Headliner-Tour in Deutschland, da sind sie dann in Nürnberg zu Gast. Vorab gibt es Bilder und Autogramme schon am Ende der Show.

Powerwolf

Schlag auf Schlag geht es um 19:50 Uhr weiter mit der nächsten Vorband des Abends, Lord Of The Lost. Unsere ESC-Vertreter stürmen gleich mal mit The Curtain Falls auf die Bühne und versprechen einen heißen, einstündigen Dark Rock Abend. Leider ist das Publikum anfangs nicht wirklich bereit für die Hamburger Jungs und Sänger Chris Harms muss öfter seinen Charme spielen lassen, um die Menge anzufeuern.

Servus Bamberg, lasst mal was hören!“ – Gesagt, getan, das Publikum taut langsam auf und feiert mit der Band Songs wie Morgana, Kill It With Fire oder The Future Of A Past Life. Bei Under The Sun rennt Harms mal kurz an der ersten Reihe vorbei und sucht beim Bad in der Menge den Kontakt mit den Fans. Lord Of The Lost sind das erste Mal in „der schönen Stadt“ Bamberg zu Gast und statteten am Tag dem Musikhaus Thomann einen Besuch ab.

Die Hände dürfen die Besucher gleich oben lassen – denn es darf nicht nur getanzt, sondern auch gesungen und geklatscht werden! Und zwar zu Full Metal Whore! Natürlich darf auch ihr Reißer Blood & Glitter bei dem einstündigen Auftritt nicht fehlen und, man glaubt es kaum, auch zwei Crowdsurfer machen sich während des Gigs auf den Weg über die Köpfe der anderen. Mit Drag Me To Hell beenden Lord Of The Lost ihre Show und bedanken sich noch bei Powerwolf für die Einladung, bei den Shows dabei sein zu dürfen. Im Rahmen ihres 15-jährigen Jubiläums beehren die Dark Metaller Franken nächstes Jahr in Nürnberg.

Powerwolf

Gegen 21:15 Uhr ist jetzt endlich die Zeit der Wölfe gekommen! Mit Feuershow und Sprühfunken stürmt die Band zu Faster Than The Flame die Bühne. Während der Weihrauch „die Sinne der Fans betören soll“, ist auch schon Incense & Iron zu hören. Powerwolf geben ihr Debüt in Bamberg und liefern eine Show vom Feinsten ab! Natürlich immer unterstrichen von Sänger Attila Dorn, der jeden Song ansagt, mit seiner persönlichen Note unterstreicht oder kommentiert. „Heute wird es ekstatischer, Bamberg“, ist da von Dorn zu hören bei Wolves Of War und „Wir kämpfen zusammen mit der Metal Army“, bei Army Oft The Night. Bei Dancing With The Dead sind die Tänzer und Tänzerinnen unter dem Publikum angesprochen – „Ihr seid doch keine Tanzmuffel hier, oder?“ – und ein goldener Schnipselregen ergießt sich über Bühne und Publikum bei Armata Strigoi. Powerwolf greifen immer wieder tief in die Überraschungskiste und lassen es zu keiner Sekunde ihres eineinhalbstündigen Auftritts langweilig werden.

Nach dem Absaugen der Bühne und dem Stimmungstest unter dem Publikum feiert der Frontmann mit der klassischen Gesangsausbildung „seine Horde“ mit Feuer und Amen & Attack und auch die ersten Crowdsurfer zeigen sich. Powerwolf loben nicht nur das fränkische Bier, sondern vor allem das Publikum. „Unser Publikum ist das Beste, egal wo auf der Welt“. Dem kann ich nur beipflichten. Die Fans machen von der ersten Sekunde an Stimmung und feiern die Band, als gäbe es keinen Morgen. Der liebe Falk von Powerwolf ist zwar in erster Linie Keyboarder, zum anderen auch der Stimmungsmacher und Einheizer der Band – aber zuweilen spielt er auch mal die Orgel, wie an diesen Abend. Bei Sainted By The Storm wünscht sich die Band auch einen Begleitsturm vom Publikum, was auch prompt in Erfüllung geht. Das Stossgebet unterrahmen Mönche mit brennenden Fackeln, Beast Of Gevaudan Wolfsgeheul der Fans und Alive Or Undead die Taschenlampen der Handys. „Es gibt nur eine Glaubensrichtung – und das ist der Heavy Metal“. Heute gehören wir alle zu Powerwolfs Metal Army dazu und feiern das große Finale mit Resurrection By Erection – Grüße an Falk – unter Luftschlangendeko, dem Springkommando bei We Drink Your Blood und Wolves Against The World. Die Metal Messe ist geschrieben, Powerwolf feiern „das beste Publikum der Welt, das uns die Kraft gibt, weiterzumachen“.

Nach diesem großartigen Auftakt in der Oberfrankenmetropole werden Powerwolf und Co. sicherlich wieder gerne dort zu Gast sein.