Artist: Sijjeel
Herkunft: Saudi Arabien, Deutschland, Niederlande
Album: Affiliation Of Horrid Containment
Spiellänge: 39:52 Minuten
Genre: Brutal Death Metal
Release: 05.07.2024
Label: Comatose
Link: https://www.facebook.com/sijjeelband
Bandmitglieder:
Gesang – Floor Van Kuijk
Bass – Lukas Kaminski
Gitarre/Programmiertes Schlagzeug – Hussain Akbar
Tracklist:
- Intro
- Descendant Incertitude
- Abominable Captivation
- Torment Upon Their Existence
- Relinquished Unto Thee 14
- The Congregation Under The Shade
- Infallible
- Acquittal Of The Cursed Appraiser
- Everlasting Infamy (Ft. Jack Christensen from Gutural Slug)
- Impaled Upon The Pyre
Das letzte Album Salvation Within Insanity von Sijjeel ist gerade mal zwei Jahre her (Review hier) und da kommt schon die nächste Platte des Trios.
Doch wenn ihr denkt, das war alles, dann kann ich euch beruhigen: 2023 ist noch eine zwei Song starke EP via Comatose erschienen.
Material und kreativen Output gibt es also genug. Und die Gefahr, dass sich ab einem Zeitpunkt eine gewisse Homogenität bei den Songs einstellt, ist auch noch nicht vorhanden, denn die Drei greifen tief …. sehr tief in die Trickkiste.
Erst mal ist ein Wechsel beim Sound zu merken. Wo bei den vorangegangenen Releases mehr der Fokus auf einen druckvollen Sound gesetzt wurde, fährt man hier eine deutlich technischere Schiene. Vor allem der Basssound ist mehr „dengelig“, also höhenlastiger als die letzten Veröffentlichungen. Dadurch wird der technische Touch, den Sijjeel schon ohnehin an den Tag gelegt haben, stärker fokussiert. Das fällt auch direkt beim Intro auf, bei dem Lukas Kaminski am Bass ausbricht, ein bisschen frei dreht und mit cleveren Ideen den Song ausschmückt.
Dieses Ausschmücken macht sich auch bei anderen Songs bemerkbar und so werden die „stumpfen“ Brutal Death Songs auch noch mit Synth/Atmo Elementen ausgeschmückt. Als Beispiel sei hier der Endpart von Abominable Captivation genannt, was dem Part (und ja, dieses Stilmittel wird auch noch häufiger verwendet) unterschwellig mehr Fläche gibt. Meiner Meinung nach schon eine clevere Idee, solche Zusätze auf die (nennen wir es mal) Slam Parts zu setzen.
Während ich bei den älteren Releases eher den Hang zu „arabesken“, also orientalisch anmutenden Brutal Death hatte, kommen mir hier die einen oder anderen Atheist Vibes entgegen (mit einer großzügigen Prise Defeated Sanity), ohne dass die Band gleich eine 180° Drehung gemacht, sondern eher einen Zugewinn bekommen hat.
Wie die Zukunft bei Sijjeel aussieht, bleibt spannend. Ideen und Songs scheinen nicht abzureißen und es ist auch offensichtlich recht vorteilhaft, dass der Sänger Floor Van Kujik sein eigenes Studio hat. Was mir als einzige Negativkritik auffällt und Genre-Kollegen teils anders machen, wäre der eine oder andere Part, der sich im Ohr festsetzen würde. Denn hier passiert wirklich sehr viel in den knapp 40 Minuten und eine kleine atmosphärische Insel (z.B. im Stil von Infecting The Swarm) würde den Zugang etwas leichter gestalten. Aber macht euch selbst ein Bild davon!