Artist: Wendigo
Herkunft: Schortens, Deutschland
Album: Wasteland Stories
Spiellänge: 51:17 Minuten
Genre: Stoner Rock, Sludge, Doom Metal
Release: 03.03.2019
Label: Eigenproduktion
Link: https://www.facebook.com/pg/wendigoband/about/?ref=page_internal
Bandmitglieder:
Gesang – Jörg Theilen
Gitarre – Eric Post
Gitarre – Jan Ole Möller
Bassgitarre – Lennard Viertel
Schlagzeug – Steffen Freeseman
Tracklist:
- The Man With No Home
- Desert Rider
- Back In The Woods
- Dagon
- The Lonesome Gold Digger Pt. I
- The Lonesome Gold Digger Pt. II
- Iron Brew
- Staff Of Agony
- Mother Road
Wendigo haben den Schritt von einer Coverband weg gewagt und präsentieren seit ihrer Debüt EP Initiation ihren eigenen Stoff. Die Friesen bleiben ihrem Stil treu und schaffen ein Klangbild aus Stoner Rock, Sludge und Doom Metal mit einer guten Portion traditionellen Hard Rock. Durch die Stoner Rock Facetten weht einem schnell ein warmer Wind um die Ohren, während man mit der Harley über den Wüstenhighway knattert. Dabei verschafft der Doom Einschlag einen düsteren Einschlag. Während die Sonne langsam untergeht, fühlen sich die fünf Norddeutschen besonders wohl.
Mit neun Songs und über 50 Minuten Spielzeit ist das erste Album eindeutig aussagekräftiger als noch die kurze Zehn-Minuten-EP. Trotzdem spürt man zwischen den beiden Produktionen schon eine Tendenz, die nach oben zeigt. Gut, in drei Jahren sollte man auch schon etwas Erfahrung gesammelt haben, das heißt aber nicht im Umkehrschluss, dass man diese auch zwingend positiv im Songwriting einbringen kann. Wendigo setzen auf das Freiheitsgefühl der Amerikaner, auf eine solide Basis, die typisch deutsch einzustufen ist, und versuchen trotzdem, nicht stets berechnend zu sein. Desert Rider ist ein wunderbares Beispiel dafür. Jörg Theilen versucht viel aus seiner Stimme herauszuholen. Alles passt noch nicht, aber der Mut wird in dem Punkt belohnt, dass sich die Schortenser nicht auf einfachen Strukturen ausruhen, sondern schon versuchen wollen, ihrer Musik auch ein eigenes Gesicht zu verleihen. Back In The Woods ist das beste Beispiel dafür, dass noch nicht alles Gold ist, was glänzt. Die Gitarrenarbeit ist auf Wasteland Stories gut in Szene gesetzt – zwischen den Höhepunkten bleiben Passagen zu blass, die man hätte anders nutzen können. Die Breaks schroff, das Drumming gerne zu berechnend – aber man kann auch gleich am Anfang nicht in allen Stücken die zündenden Ideen haben, und diese dann auch noch eins zu eins umsetzen. Positive Ausflüge gelingen mit The Man With No Home oder The Lonesome Gold Digger Pt. I und machen das Longplayer-Debüt durchaus interessant.