“Auch das Album Nummer 13 ist ein Brett!“
Artist: Caliban
Herkunft: Essen, Deutschland
Album: Ghost Empire
Spiellänge: 48:04 Minuten
Genre: Metalcore
Release: 24.01.2014 (D); 27.01.2014 (EU)
Label: Century Media Records
Link: http://www.calibanmetal.com
Produktion: Marc Görtz & Benny Richter
Bandmitglieder:
Gesang – Andreas Dörner
Gitarre – Marc Görtz
Gitarre & Gesang – Denis Schmid
Bass – Marco Schaller
Schlagzeug – Patrick Grün
Tracklist:
- King
- Wolfs And Rats
- nebeL
- I Am Ghost
- Devil’s Night
- yOUR Song
- Cries And Whispers
- Good Man
- I Am Rebellion
- Who We Are
- My Vertigo
- Falling Downwards (Bonus Track)
16 Jahre Bandgeschichte und mittlerweile 13 Veröffentlichungen haben Caliban inzwischen auf dem Buckel. Die Jungs sind also alles andere als unproduktiv. Dazu kommt neben dem ganzen Songwriting auch so einiges an Konzerten und hallenfüllender Tourneen zusammen. Das Schöne dabei ist, dass Caliban bei dem ganzen Terminplan scheinbar immer und überall 100 % geben können und keineswegs auf der Stelle treten. Auch nicht bei Silberling Nummer 13.
An Ghost Empire kann man auch sehr schön erkennen, dass es möglich ist, sich weiterzuentwickeln und sich dabei durchaus treu zu bleiben. Soundtechnisch ist auf jeden Fall einiges passiert bei den Jungs. Vielleicht liegt das daran, dass beim Mixen und Mastern zwei neue Paar Ohren auf Songs der Band hören und dem Ganzen eine neue Soundverpackung spendiert haben? Caliban selbst dürften damit allerdings sehr zufrieden sein, denn der frische Sound tut der Platte sehr gut und macht das ganze klangtechnische Konzept des Albums rund.
Wenn man den Albumtitel Ghost Empire hört und sich fragt: „Hmm…wie könnten so Geister wohl klingen?!”
Hier die Antwort: Sehr schön episch und hallig! Durch die Gitarrensounds, die teilweisesehr weit weg klingen und unfassbar viel Hall mitbringen, wirkt alles sehr düster und klingt irgendwie nicht so ganz nach der Welt der Lebenden. Was das angeht kann man sicherlich reinen Gewissens sagen: Daumen hoch! Auch die restlichen Arrangements sind sehr bewusst und schön gewählt. Nicht zu viel elektronischer und soundtechnischer Schnick Schnack, aber gerade soviel, dass die Platte sehr ausgewogen und vielfältig wirkt. Auch auf die oft vertretenen minutenlangen Intros, mit denen Metalalben eingeläutet werden, bevor es richtig wummst, hat man verzichtet. Ein paar Sekunden leise Reinkommen, um festzustellen ”Ah, gleich geht’s los!” und dann: BRETT! Und davon gibt’s eins nach dem anderen! Verschnaufpausen gibt es nicht! Wer die Boxen zu laut aufdreht, wird direkt selbst ins Ghost Empire gepustet! Also Obacht!
Vom Songwriting her wissen Dörner, Görtz & Co. genau was sie können und bleiben dabei! Riffs, Breakdowns, offene Refrains mit cleanen Vocals. Manchmal sind sich die einzelnen Songs da vielleicht ein bisschen sehr ähnlich, da die Songstrukturen nicht so stark variieren und einem vielleicht deshalb hier und da die Melodie der Stücke nicht im Kopf hängenbleibt, aber ein Schlosser bleibt nunmal ein Schlosser und wird keine Eiskunstläuferin. Bzw. würde der Versuch ziemlich sicher in Tränen enden. Da, wo die Jungs musikalisch mit Ghost Empire sind, da passen sie auf jedenfall gut hin. Wären sie woanders, würden sie mit Sicherheit ein großes Loch hinterlassen.