Artist: Necromaniac
Herkunft: England
Album: Sciomancy, Malediction & Rites Abominable
Spiellänge: 48;44 Minuten
Genre: Black/Death/Thrash Metal
Release: 13.01.2025
Label: Invictus Productions
Link: https://www.facebook.com/necromaniacUK/
Bandmitglieder:
Gesang – C. Howler
Gitarre – Sadistik Fornicator
Bassgitarre – The One
Schlagzeug – V. Pestilencia
Tracklist:
1. Caput Draconis
2. Daemonomantia
3. Grave Mound Oath
4. Calling Forth The Shade
5. Great Is The Thirst Of The Restless Dead
6. Teraphim (Skull Sorcery)
7. Conjuration Of St. Cyprian
8. Swedenborg’s Skull
9. Necromancess / Cauda Draconis
Die Engländer von Necromaniac sind auch keine Neuen und Unbekannten mehr im Vereinten Königreich. Seit 2011 sind sie dort und weltweit am Herumwirbeln. Das Quartett rund um Nightbringer-Sänger C.Howler hat es aber nicht eilig, Sachen herauszuhauen. Gut Ding will eben Weile haben, wie man so schön sagt. 2015 ein Demo, 2018 eine EP und 2024 ein weiteres Demo sind nicht gerade das, was man überschwemmen des Musikmarkts nennt. Aber nun haben sie es geschafft und mithilfe des Labels Invictus Productions veröffentlicht man nun das erste Album.
Das Bandfoto verspricht schon einmal einiges, denn hier geht es schön düster und dunkel auf einem Friedhof zur Sache. Meistens kann man da ja schon auf die Art der Musik schließen und so ist es auch.
Ab in die Wirren der nebeligen Landschaften Englands. Mit Caput Draconis. Ein düsterer und dramatischer Beginn. Langsam und schleppend und sehr bedrohlich startet man das Unterfangen, die Ohren der Metalgemeinde für sich zu gewinnen. Der Anfang ist wirklich Drama pur und könnte einen Horrorfilm einleiten. Kriechend begibt man sich auf den Graveyard und eine unheimliche, fast schon weinerliche Stimme wird passend dazu abgeliefert. Ein Drei-Minuten-Intro hört man auch nicht alle Tage. Sehr gelungen, muss ich sagen.
Mit Daemonomantia legt man dann richtig los. Trommelwirbel, Riff, ein Uargh und Attacke. Der Sound ist schön dunkel. Nach einem Break zockt eine Klampfe vor und thrasht blackig auf den Instrumenten herum. Sehr dunkel und vor allem wild. Es herrscht ein wenig Chaos, aber im positiven Sinne. Der Song geht gut nach vorne weg und ja, gefällt, obwohl man jetzt nicht wirklich etwas Besonderes bietet. Der Gesang ist dunkel und eher dem Black Metal angesiedelt. Die Drums sind schön treibend und dieser schnelle Midtempo-Groove hat absolut was. Auch die Riffs sind ziemlich fett. Geht ab. Natürlich muss ein knackiges Gitarrensolo her. Das passt auch. Ist sehr dynamisch und die Drums knüppeln es dann nieder, aber alles im Sinne der alten Schule. Geschickt werden hier Thrash Metal, Black Metal und Death Metal zu einer Einheit kombiniert, die eine gewisse dunkle Atmosphäre versprüht und dabei gibt es fünf Minuten eigentlich nur auf die Glocke.
Grave Mound Oath geht dann sogar über sieben Minuten. Am Anfang hat man ein kleines Intro eingebaut und nach 45 Sekunden geht der Spaß los. Langsam und bedrohlich schleppt man sich von Grabstein zu Grabstein und bewegt sich nun eher im Black Metal Bereich. Definitiv nichts Neues, aber die Riffs sind schon geil. Nach einem Break dann eine schöne Tempoverschärfung und so geht es dann hin und her. Doch, macht Laune.
Auch Calling Forth The Shade bedient sich zu Beginn einer kleinen Einleitung. Horrorlastige Töne erklingen und fieses Geröchel und Gelächter begleiten den Untergang. Der Song nimmt dann ganz langsam Fahrt auf und hat etwas absolut Bedrohliches. Diese Theatralik scheint der Band Necromaniac unheimlich wichtig zu sein, denn erst nach zwei Minuten geht es so richtig los und so richtig wird es dann auch nicht. Man bleibt im Horrorbereich und zieht einen irgendwie runter. Ungewöhnlich, aber wirksam.
Great Is The Thirst Of The Restless Dead ist nicht nur ein ziemlich geiler Name für einen Song, sondern kann auch musikalisch was anbieten. Zu Beginn wieder diese typischen schleppenden Death Metal Momente, die dann in blackige Raserei mit thrashigen Riffing übergehen. Der altbackene blackige Gesang dazu und fertig ist die Reise in die Vergangenheit. Zu der Zeit, als die Grenzen noch schwammig und nicht klar definiert waren und die Musiker einfach nur drauf geballert haben. In knapp drei Minuten wird man quasi überrannt. Hellulujah,
Auch komplett einen in die Fresse mit kurzen Erholungsphasen, um sich das Blut aus dem Gesicht zu waschen, gibt es bei dem Song Swedenborg’s Skull. Hier agiert man sowohl schleppend als auch schnell. Der fiese Gesang und diese bedrohliche Gesamtstimmung sind schon sehr intensiv. Da passt vieles zusammen. Gerade nach einem Break, wenn die Gitarre das Unheil ankündigt, welches kommen mag und dann auch ausbricht, ist sehr anspruchsvoll.
Am Ende gibt es mit dem Song Necromancess / Cauda Draconis noch einmal eine Zusammenfassung ihrer musikalischen Existenz. Ein bedrohlicher und okkulter Ritt in die Unterwelt. Ist mir persönlich zu lang, aber dieses Problem habe ich ja immer bei längeren Songs.