Conan – Blood Eagle

“Der Teufel speit Gift und Galle!“

Artist: Conan

Herkunft: England

Album: Blood Eagle

Spiellänge: 45:25 Minuten

Genre: Doom Drone Metal

Release: 28.02.2014

Label: Napalm Records

Link: https://www.facebook.com/conandoom/info

Klingt wie: Kongh und Suma

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre – Jon Davis
Bass, Gesang – Phil Coumbe
Schlagzeug – Paul O Neil

Tracklist:

  1. Crown Of Talons
  2. Total Conquest
  3. Foehammer
  4. Gravity Chasm
  5. Horns For Teeth
  6. Altar Of Grief

Conan - Blood Eagle

Bisher hat man von den Engländern Conan noch nicht viel zu sehen bzw. zu hören bekommen. Ein Studioalbum, das den Titel Monnos trägt und eine Live-Scheibe zieren ihre Diskographie, die durch ein paar EPs und Demos aufgefüllt wird. In Deutschland – da mag ich mich mal weit aus den Fenster lehnen – haben von der dreiköpfigen Doom Drone Metal-Band wohl nur die wenigsten Insider gehört. Daher ist es schon verwunderlich, dass die Briten beim österreichischen Label Naplam Records untergekommen sind, um bereits Ende Februar 2014 ihr zweites Langeisen Blood Eagle herauszubringen.

Wie unsere Nachbarn aus den Alpen auf Conan gekommen sind, mag der Teufel wissen. Dass sie damit mal wieder ein Händchen für eine talentierte Formation hatten, beweisen Conan schnell. Der Sound auf Blood Eagle entpuppt sich zwar als mächtig zermürbend, dennoch hat die Band aus Liverpool irgendwo etwas Interessantes. Dunkle Riffs quälen sich durch dumpfe Klänge, die durch starke Bassstrukturen geprägt sind. Gravity Chasm lässt sich von monotonen Rhythmen treiben, die jeden Schädel spalten werden. Kurz bevor die Hemmschwelle überschritten wird, ertönt markerschütternder Gesang. Wuchtig verzweifelt wird dieser gegen die Wogen gelegt, die vom Meer meterhoch aufgetürmt werden. Doch dieses Doom Metal-Sahnestück steht nicht allein auf weiter Flur, schon der Opener Crown Of Talons greift die Nerven des Hörers an. In über zehn Minuten werden die Gitarren tief gestimmt und zum etwas methodischeren Bass präpariert. Gequält, gegeiselt und in der tiefen Schlucht in Richtung Hölle fallengelassen, schleppen sich Conan mit letzter Kraft in Richtung des unbarmherzigen dunklen Herrschers. Doch Gnade wird nicht er bettelt, vielmehr wird sehnsüchtig der Todesstoß in Empfang genommen, der schlussendlich ausbleibt. Mit Crown Of Talons tief gefallen und durch Total Conquest gefoltert, wird der auf flackernde Hass mit Foehammer neu zelebriert.

Lichtblicke gibt es keine, Conan arbeiten auf Blood Eagle mit einem Vogel der Nacht, der auch zum Ende mit Horns Of Teeth und Altar Of Grief kein tödliches Licht mehr erhaschen wird. Die wenigen Knochen, die nach dem dreiviertelstündigen Marathon durch die pechschwarze Wüste übergeblieben sind, werden spätestens in den letzten neun Minuten von Altar Of Grief in kosmischen Staub verwandelt.

Fazit: Conan sind ein genialer Newcomer im Doom Drone-Bereich, der wie alle Bands des Sektors nur etwas für eingefleischte Anhänger ist. Wer sich nicht an langen, monotonen Gewaltmärschen erfreuen kann, bei denen das Blut der fleischigen Füße nur so aus den Schuhen tropft, wird an Blood Eagle keine Freude haben. Wer diese brutalen Torturen als Reinigung der Seele braucht, wird bis auf die kleinste Sünde gereinigt.

Anspieltipps: Gravity Chasm
Rene W.
8
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