Die Spanier Gräce tragen seit dem letzten Sommer Hoffnung in die Welt. Hope heißt das neue Langeisen der fünf Musiker. In 46 Minuten bringen sie elf Stücke, die euch emotional unter die Arme greifen sollen. Alternative, modern und mit symphonischen Beats schaffen sie einen gewagten Spagat, der vielen Bands deutlich schlechter geglückt ist. 2018 wurde das Projekt Gräce von Isra Ramos gegründet, in dem er sich um Songwriting, Produktion und den Gesang kümmert. Für die neusten Songs schlossen sich die Südeuropäer Frontiers Music s.r.l. an. Breit aufgestellt springen einem aufmerksamen Hörer zudem Melodic Hard Rock und AOR Riffs in die Ohren. Nach dem Motto: Wenn, dann, denn, rühren Gräce mindestens so viele Einflüsse in den Cocktail wie der Likör 43 Zutaten verwendet. Doch schmeckt Hope so süffig wie der Original Licor 43? Keinesfalls fad werden Stücke wie The Nowhere Man und Blind Love heiß serviert. Wohlriechend kommt man Geschmack in ähnliche Regionen. Schade ist es, dass trotz der vielen Komponenten oft ein freier Fall gewählt wurde, der erst zum Schluss abgebremst den Weg über die Zielgerade findet. Starke Anfänge in den Songs verlieren des Öfteren ihre Kraft und bekommen diese, wie gerade schon angedeutet, erst im letzten Part zurück. Evergarden [feat. Ronnie Romero] oder Fiona darf man als Höhepunkte nennen. Spanische Pop Rock Harmonie bringt Fiona in Stellung. Liebevoll wickelt sie den Hörer um den Finger, während Evergarden den Sprung in Power Metal Atmosphären à la Kamelot sucht. Zum Ende werden Gräce griffiger. Der Eindruck bleibt ohne ganz große Höhepunkte positiv. Wer auf einen Alternative Metal steht, der alles darf und nichts muss, kommt bei Hope auf seine Kosten. Der Titeltrack selber bildet das Ende, welches eher als Outro bewertet werden darf. Der Weg bleibt noch schwer zu deuten, ich traue Gräce zu, den Hebel ganz umzulegen, um mit dem nächsten Werk einen richtigen Kracher zu landen.
Hier! geht es für weitere Informationen zu Gräce – Hope in unserem Time For Metal Release-Kalender.
