Graspop Metal Meeting 2015 vom 19.06.2015 – 21.06.2015 in Dessel, Belgien

“Graspop Metal Meeting 2015 vom 19.06.2015 – 21.06.2015 in Dessel, Belgien“

Festivalname: Graspop Metal Meeting 2015

Bands: 5Fdp, A Day To Remember, Aborted, Airbourne, Alcest, Alice Cooper, Amorphis, Arch Enemy, Asking Alexandria, At The Gates, Avatarium, Battle Beast, Black Stone Cherry, Blues Pills, Body Count, Butcher Babies, Cannibal Corpse, Cavalera Conspiracy, Chelsea Grin, Children Of Bodom, Code Orange, Counterparts, Cradle Of Filth, Danko Jones, Den Saakaldte, Der Weg Einer Freiheit, Devilment, Dragonforce, Ensiferum, Epica, Equilibrium, Evergrey, Every Time I Die, Evil Invaders, Exodus, Faith No More, FM, God Seed, Godsmack, H.E.A.T, Hawk Eyes, Heidevolk, Hellyeah, Hollywood Undead, Ihsahn, In Flames, In Hearts Wake, Judas Priest, Kataklysm, King 810, King Hiss, Kiss, Korn, Korpiklaani, Lacuna Coil, Lamb Of God, Life Of Agony, Lower than atlantis, Marduk, Marilyn Manson, Morgoth, Morgoth en Vallenfyre, Motionless in White, Motörhead, My Dying Bride, Ne Obliviscaris, Northlane, ORCHID, Orphaned Land, Papa Roach, Parkway Drive, Pop Evil, Primordial, Samael, Sarke, Scorpions, Septicflesh, Shining, Sigh, Slash, Slipknot, Sonata Artica, Stray From The Path, Sylosis, Terror, Texas In July, The Charm The Fury, The Dead Daisies, The Haunted, The Ocean, The Sword, Thunder, Tremonti, Upon A Burning Body, Vallenfyre, We Are Harlot, Winterfylleth, Within Temptation

Ort: Dessel, Belgien

Datum: 19.06.2015 – 21.06.2015

Kosten: 185 €

Karten unter: https://www.graspop.be/nl/tickets/ticketinfo

Genre: Metal, Rock, Punk, Indie

Link: www.graspop.be

Graspop Metal Meeting 2015 Stand 03.05

Genau 500 km von Hamburg entfernt ist das Graspop Metal Meeting. Es ist dieses Jahr das 20jährige Jubiläum mit hochkarätigen Bands, so dass sich die kleine Reise dahin auf jeden Fall lohnt. Also, Auto vollgepackt und los geht es. Was man zunächst wissen muss: Parken und Campen ist getrennt. Und was man noch wissen sollte: Man muss, wenn man erst (wie wir) Donnerstag nachts anreist, einige Kilometer sein Zeug vom Auto zum Zelt schleppen. Da wir mit VIP-Parken bevorzugt waren, dauerte eine Tour „nur“ 25 Minuten… jeder normale Besucher war schlechter dran. Da überlegt man sich fürs nächste Mal, was man alles mit nimmt oder ist einfach mit Sackkarre oder Faltbollerwagen vorbereitet. Wir waren es nicht und so schleppten wir uns mächtig einen ab, um mitten in der Nacht einen lauschiges Plätzchen recht nah an den (letzten) sanitären Anlagen zu finden – Zeltplatz G müsste das gewesen sein.

Nachdem dann Zelt und alles um Mitternacht standen und die erste Nacht recht angenehm war, haben wir uns aufs Infield aufgemacht.

Bevor es an die Bands geht, hier noch einige Fakten zum Graspop, für alle, die es noch nicht kennen. Das Zelt-Park-Dilemma wurde ja schon erläutert. Aber um etwas Positives zu berichten: Sowohl beim Camping als auch auf dem Infield gibt es nur Spültoiletten – das ist großartig. Mit Bargeld wird nicht bezahlt, man tauscht diese in Plastikwertmarken (Munten) um. Wert einer Marke = 2,50 €. Dafür bekommt man ein 0,2 l Getränk oder eine Fahrt mit dem Riesenrad. Ja, da steht ein Riesenrad! Und ein Autoscooter! Die Preise für Essen sind schon recht stolz: z.B. Pommes für 2 Marken (= 5 €!) oder einen (nicht so geiler) Burger für 4 Munten (= 10 €!).

Es gibt fünf Bühnen. Die beiden Main-Stages, die Zeltbühne Marquee, die andere Zeltbühne Metal Dome und eine kleine Draußen-Bühne Jupiler. Alle sind sie in weniger als 10 Minuten voneinander erreichbar. Die Taktung der Bands ist auch recht gut durchdacht. Beeindruckt bin ich besonders von den Möglichkeiten und der Ausstattung der Lichtanlage. Großartig, was die Mischer da rausholen, das kann ich tatsächlich nur selten behaupten. Umso bedauerlicher, dass für Time For Metal leider kein Photopass bei der Akkreditierung rausgespruchen ist und ich leider keine Fotos machen durfte.

Freitag:

The Dead Daisies (11:30 Uhr, Mainstage 2): Der Einstieg auf dem Graspop Metal Meeting 2015. Sechs Musiker, die die zweite Hauptbühne eröffnen und dabei klassischen Hard Rock vortragen. Ein einfacher Einstieg des GMMs zum allgemeinen Eingewöhnen und für die meisten Besucher auch zum Wachwerden.

Der Weg Einer Freiheit (12:00 Uhr, Marquee): Deutschsprachiger Black Metal ist der Einstieg im Marquee des heutigen Tages – könnte schlimmer kommen. Das Quartett zelebriert ihren eigenständigen Stil des Black Metals standesgemäß und zieht auch durch die gute Lichtshow die Fans in ihren Bann, auch wenn sich noch nicht solo viele Menschen am frühen Mittag aufgemacht haben.

H.E.A.T. (12:20 Uhr, Mainstage 1): Einfache Hard Rock-Kost zum weiteren Wachwerden und zum Vorbereiten auf einen langen Konzert-Freitag, viel mehr Emotionen kann die Formation nicht herauskitzeln.

Avatarium (12:20 Uhr, Metaldome): Diese Frau ist zwar irgendwie sehr schräg, aber auch einfach nur göttlich: Stimme und Aussehen: Wow! Avatarium bezirzen im Gesamtpaket mit ihrem Female Fronted Doom/Stoner Rock/Metal trotz Soundprobleme mit einer Wahnsinnsshow und viel Nebel.

Aborted (13:15 Uhr, Marquee): Das Heimspiel der Mannen um Sven de Calume (der scheinbar eine Duracell verschluckt hatte und die Breite & Tiefe der Bühne für sein Stage-Acting voll ausnutzt) gleicht einem Siegeszug aus Death Metal und Grindcore mit Einflüssen aus dem Deathcore. Trotz Warnschilder gibt es hier CirclePits im Zelt.

Thunder (14:00 Uhr, Mainstage 1): Ein Rock-Klassiker schon um 14 Uhr. Die Briten zocken gut, ohne dass sich das Publikum schon früh in Extase bangt. Für die meisten der Fans ist es ein weiterer Einstieg zum Biertrinken und leichten Mitbangen.

Sigh (14:45 Uhr, Marquee): Das nenne ich mal eine klassische Black Metal Show – auch wenn es auf Japanisch doch etwas exotisch rüberkommt. Geiles Luder, brennende Bibel, Kerzenwachs auf nackter Haut und dazu wirklich keine schlechte Musik. Spontane Überraschung würde ich das nennen.

Ne Obliviscaris (15:45 Uhr, Metaldome): Die Australier Ne Obliviscaris mit ihrem Mix aus allen Stilen ziehen die Fans mit Doppelgesang im Metaldome in ihren Bann. Teilweise gewöhnungsbedürftige Mischungen der Stile, aber interessant und intensiv. Eine schöne Neuentdeckung!

God Seed (16:15 Uhr, Marquee): Es wird eisig als Gahhl die Bühne betritt und seine Austrahlung wirkt auch durch das intensive Licht extrem. Theatralik meets Mystik. Musikalisch wird natürlich fast alles vom aktuellen Album vorgetragen, aber auch die Fans der alten Gorgoroth kommen z.B. mit Carving the Giant auf ihre Kosten.

Life of Agony (16:50 Uhr, MainStage 2): Hachja, irgendwie trauer ich noch Keith hinterher. Aber Mina macht es gut. Herrlich, die Klassiker bei Sonnenschein zu hören. Die bewegendste Aktion beim ganzen Festival: Die Fans lassen einen Rollifahrer inkl. Rollstuhl crowdsurfen. Mina sieht es, springt in den Graben und singt dem Rollifahrer ein Extraständchen im Graben – was hat er sich gefreut!

Sarke (17:30 Uhr, Metaldome): … und plötzlich leerte sich leider der Metaldome! Scheinbar wollen die Fans zu der Zeit eher Life Of Agony und danach Cavalera Conspiracy auf den Hauptbühnen sehen als den Norwegern Sarke mit ihrem rotzigen Metal-Rock zu lauschen. Die, die sich im Metaldome eingefunden haben bzw. dageblieben sind, werden jedenfalls nicht enttäuscht und die Jungs von Sarke legen eine Spiellust an den Tag, von der sich so mancher „Main-Act“ ein Scheibe abschneiden sollte. Stark!

Cannibal Corpse (17:45 Uhr, Marquee): Ich weiß nicht, was mit den Herren von Cannibal Corpse an dem Tag los ist, aber sie wirken irgendwie gelangweilt/lustlos und ziehen ihr Set einfach ohne wirkliche Inspiration/Motivation durch. Enttäuschend.

Cavalera Conspiracy (17:50 Uhr, Mainstage 1): Die Cavalera-Brüder zeigen sich in Top-Form und ziehen sofort das Publikum auf ihre Seite. Sepultura-Klassiker wie auch reines Cavalera-Material veranlasst die Besucher zum Bangen, Hüpfen, Moshen usw..

Heidevolk (18:25 Uhr, Jupiler Stage): Holländisches Heimspiel in Flandern. Heidevolk füllen den Platz vor der kleinen Jupiler Stage bis zum Eingang des Metaldome und zelebrieren ihren schönen Stil des Pagan Metal. Stimmung fantastisch, Wetter fantastisch, Fans fantastisch, Heidevolk fantastisch = eine klasse Kombination!

Body Count (19:00 Uhr, MainStage 2): Ice-T haut seine Sprüche raus wie man es kennt – proletisch aber gewohnt. Im Gepäck haben sie neben den Klassikern „Body Count in the House…“ auch ihre neue Scheine „ Manslaughter“. Geht jedenfalls ziemlich gut ab.

Marduk (19:15 Uhr, Marquee): Einmal schwedischer, blasphemischer Vollabriß gefällig!? Willkommen bei Marduk! So muss Old School Black Metal sein. Aggressiv, böse, kalt. Und das zeigen die Jungs um Mortuus auch!

My Dying Bride (20:45 Uhr, Marquee): Der Abschluss des ersten Tages im Marquee ist den Briten von My Dying Bride vorbehalten. Fantastischer Doom mit Death-Passagen, der perfekt inziniert wird. Eine Mischung alter und neuerer Songs, die bei herrlichem Sound und perfektem Licht dargeboten werden und zeigen, dass sich nicht nur Heavy oder Black Metal-Bands inzenieren können, sondern eben auch My Dying Bride.

Samael (21:20 Uhr, Metaldome): 20 Jahre Ceremony Of Opposites! Ein legendäres Album der Schweizer, was 2015 auf diversen Shows gehuldigt wird. Umso größer die Enttäuschung, dass dieser Klassiker durch diesen nervigen Elektromüll komplett zerstört wird. Klar, haben Samael ihren eigenen, elektonischen Weg eingeschlagen. Aber die meisten Fans wollen halt das Set so erleben wie die Platte 1995 war… reiner Black Death Metal mit Syntheziser-Einsätzen und nicht als C.O.O– meets Elektro! Enttäuschung pur!!!

Kiss (22:35 Uhr, MainStage 1): Was für eine bombastische Show, die man auch ohne Kiss-Fan zu sein richtig gut finden kann. Wahnsinnspyro, Glitter, Seilgedöns und Kiss pur. Für das Alter rocken die auf jeden Fall noch ganz schön ab. Soll wohl 1:1 die Clubtour-Show gewesen sein.

Marilyn Manson (00:15 Uhr, MainStage 2): Psychopath Deluxe gibt dem Graspop die Ehre und beendet den Freitag mit einer gruselig-schockenden Psychoshow. Mit einem Riesenbanner seiner selbst kann man Marilyn nicht übersehen und überhören sowieso nicht. Schön mal quasi in die Nacht getanzt. Auch hier soll es genau die Clubshow gewesen sein.

Samstag:

Orphaned Land (12:00 Uhr, Marquee): Die Israelis mit ihrem orientalischen, Death angehauchten, Metal eröffneten den Samstag im Marquee und faszinierten. Ein guter Einstieg in den Tag mit Bauchtanz und extremer Sympathie. Eine wirklich sehens- und hörenswerte Band – ganz ohne Vorurteile.

The Haunted (12:20 Uhr, Metaldome): Thrash Death gefällig? Willkommen bei The Haunted. Trotz früher Stunde zerlegen die Herren das Metaldome-Zelt und verpassen jedem, der noch müde ist, einen ordentlichen Tritt in den Allerwertesten inkl. Wall of Death! Bäm, guten Morgen!

Orchid (12:20 Uhr, Mainstage 2): Wieder Hard Rock als Wachmacher auf der Mainstage 2. Schöner Rock, der einen an die Legenden wie Black Sabbath, Led Zeppelin usw. erinnert…. Es muss ja nicht immer derber Krach sein!

Morgoth (13:15 Uhr, Marquee): Die deutsche Death Metal-Legende zelebriert ihr aktuelles Ungod-Album auf der Marquee-Stage, wobei auch Klassiker wie Under the Surface natürlich nicht fehlen dürfen! Geiles Brett!

Danko Jones (14:00 Uhr, MainStage 2): „Do you kiss on your first date?“, schreien sie alle in der prallen Mittagssonne. Ist spaßig, auch wenn man nicht direkt im Geschehen ist, bekommt man von Danko Jones eine Menge mit. Die belgischen Fans wissen schon gut, wie man Stimmung verbreitet. Nettes Völkchen, muss an dieser Stelle erwähnt werden!

Shining (14:00 Uhr, Metaldome): An der Erwartungen bzw. an den Klamotten der Fans sieht man, dass viele denken, es handelt sich um Niklas Kvartforth und seine finsteren schwedischen Gesellen. Aber diese „Shining“ sind aus Norwegen und zeigen durch ihre Mischung aus Jazz & Metal, dass auch Norweger schwer verdauliche Kost anbieten können. Gewöhnungsbedürftig würde ich es mal umschreiben. Aber die Fans, die den Metaldome nicht fluchtartig verlassen haben, sind von den Norwegern überrascht und auch angetan.

Kataklysm (14:45 Uhr, Marquee): Es ist 14:45 Uhr und nun wird der Kopf abgerissen. Kataklysm bitten zum Tanz und die Pilger folgen. Death Metal vom Feinsten lässt die Fans durchdrehen und der Hexenkessel Marquee kocht. Kataklysm sind live eine Macht und Maurizio heizt das Publikum stetig an, um ja nicht nachzulassen. Besonders beeindruckend ist eine schätzungsweise 10 Jährige, die auf Vaters Schultern ordentlich abrockt und das die ganze Show auch durchhält! Respekt! So geht Metalnachwuchs!

A Day to Remember (14:55 Uhr, MainStage 1): Hier ist mal was für die jüngere Fraktion – Metalcore unter freiem Himmel. Sie heizen extrem gut ein und werfen am Ende sogar noch mit Klopapierrollen – kann man ja immer mal gebrauchen.

The Ocean (15:45 Uhr, Metaldome): Die Bühne ist im dunklen Blau gehalten und die Berliner zeigen ihre umfangreiche Mischung aus progressiven Metal, der auch Elemente aus dem Core-Bereich usw. enthält. Es wird vom recht spärlichen Publikum zur Kenntniss genommen, mehr aber auch nicht.

Exodus (15:50 Uhr, Mainstage 2): Thrash! Legendärer Thrash, der das Publikum rotieren und die Haare kreisen lässt. Spätestens jetzt ist jeder wach!

Vallenfyre (16:15 Uhr, Marquee): Die Hausnummer, die Kataklysm vorlegte, können Vallenfyre natürlich nicht aufrechterhalten. Das Zelt leert sich leider, aber die Herren um Gregor Mackintosh stören sich nicht daran und präsentieren voller Kraft ihre Mischung aus Death Metal mit Black und Melodic Death Metal-Einflüssen.

Godsmack (16:45 Uhr, MainStage 1): Nicht ganz so heftig läuten Godsmack den Nachmittag zwischendurch lauschig mit Percussions und Double-Drums ein. Groovt!

Lacuna Coil (17:30 Uhr, Metaldome): Lacuna Coil schwankt von Festival zu Festival zwischen einer Hauptbühne und einer kleinen Nebenbühne. Heute also die kleine Zeltbühne. Zeitloser, gut gemachter, aber nicht so wirklich mitziehender Gothic-Metal zieht durch den Gehörgang, aber richtig hängen bleibt er nicht.

Korpiklaani (17:45 Uhr, Marquee): Und wieder ist das Marquee zum Bersten gefüllt. Korpiklaani wollen Spaß und haben diesen auch genau wie das Publikum. Humpa Metal lässt die Fans feiern und tanzen und wer dachte, Korpilaani werden mit der Zeit langweilig, hat sich gehörig getäuscht! So geht Spaß-Metal und nicht anders.

5 Finger Death Punch (18:45 Uhr, Mainstage 1): Die Amerikaner von 5FDP begeistern vor allem das jüngere Publikum mit ihrer Musik und ihrem (gehypten) Image. Guter Nu Metal gut vorgetragen … und die Fans sind zufrieden. Spätestens bei „The Bleeding“ oder „Bad Company“ grölt jeder mit.

Primordial (19:15 Uhr, Metaldome): Ja, es wird Zeit für Primordial und das sehr gut gefüllte Zelt wartet auf die Herren aus Irland – und niemand wird enttäuscht! Primordial zeigen, dass man auch eine kleine Bühne ordentlich zerlegen kann und so das Publikum in seinen Bann zieht. Eine gesunde Mischung aus älterem Material als auch – oder besser natürlich – Material vom aktuellen Album Where greater man have fallen! Staustarker Auftritt!

Arch Enemy (19:25 Uhr, Marquee): Die Schweden wirken auf mich zumindest nicht ganz so druckvoll und energiegeladen wie sonst, aber das stört die Fans nicht. Ein ordentliches Set hinterlässt beim Publikum Zufriedenheit und so soll es ja auch sein.

Alice Cooper (19:45 Uhr, Mainstage2): Mr. Cooper gibt sich die Ehre und die Fans werden nicht enttäuscht. Eine gesunde Mischung aus älterem und neuerem Liedgut mit einer sehr aktiven Bühnenpräsens – alles richtig gemacht, Alice Cooper.

Korn (20:55 Uhr, MainStage 1): Sehr drauf gefreut, sehr gelangweilt. Die Show ist ziemlich belanglos und irgendwie will der Funke nicht so überspringen.

At The Gates (21:05 Uhr, Marquee): Zum Abschluß des Samstag entern At The Gates die Bühne des Marquee und schleudern ihren Göteborg-Melodic Death in die Massen. Leider ist der Sound im Marquee an einigen Stellen matschig und so wirkt der Auftritt etwas zwiegespalten. Da At The Gates aber Kult sind, ist  es für die Death Metal-Maniacs nicht weiter problematisch und es stört niemanden so richtig. Also weiter die Rübe kreisen lassen und fertig.

Judas Priest (22:20 Uhr, Mainstage 2): Und weiter geht es mit der heutigen Altherren-Riege. Rob Halford mit seinen Mannen entert die Mainstage 2 und zeigt alles, was der gemeine Hard Rock-Fan sich wünscht. Leder, Spikes, Feuer und geiler Rock.

Sonntag:

Den Saakaldte (12:00 Uhr, Marquee): Die Norweger Den Saakaldte eröffnen den Sonntag in einem fast leeren Marquee und zocken trotz der Leere großartigen, kalten Black Metal der alten Schule. Aber eine kleinere Bühne wäre für die Jungs besser gewesen, damit ihre Darbietung besser zur Geltung kommt. Trotzdem ein gelungener Auftritt.

Pop Evil (12:20 Uhr, Mainstage 1): Den Amerikanern war die Eröffnung der Mainstage 1 am Sonntag vorbehalten sie versuchen, das müde Publikum mit ihrem durch zahlreiche Einflüsse (u.a. Grunge) durchzogenen Hard Rock zu wecken. Sagen wir es mal so, es bleibt bei einem Verusch.

Betraying The Martyrs (13:10 Uhr, Mainstage 2): Aus der Ferne betrachtet geht es wohl in die Emo-Core Richtung. Die zumeist sehr jungen Fans folgen den Rufen und feiern die Band auf dem doch noch recht leeren Festivalgelände.

Winterfylleth (13:15 Uhr, Marquee): … und weiter geht’s mit Black Metal. Zwar nicht in der Raserei und Brutalität von Den Saakaldte, aber die Engländer Winterfylleth spielen ja auch eher melodiösen Black Metal. Eine sichtlich fröhliche Band, ein gut gefülltes Marquee, guter Sound und hervorragendes Licht tragen zu einem famosen Auftritt bei. Starke Leistung, Winterfylleth

Tremonti (14:00 Uhr, MainStage 1): Gemütliche Mittagsbeschallung bei Snack und Sonnenschein auf der Wiese. Recht belanglos wie Fahrstuhlmusik. Sie geben sich aber offensichtlich viel Mühe.

Parkway Drive (14:55 Uhr, MainStage 2): Hier geht ja mal alles ab! Progressiver Metalcore Deluxe aus der dritten Reihe mit mächtig Alarm! Alles hüpft und springt, was sich nur irgendwie vom Boden erheben kann – inklusive Gummi-Krokodil und Gummi-Banane. Parkway Drive wissen einzuheizen, auch wenn es schon ziemlich heiß ist.

Devilment (15:45 Uhr, Metaldome): OK, wie verpackt man das jetzt nett…. Wer Cradle of Filth mag, der wird auch Devilment mögen: Selber Dani Filth, selbe Kostüme, selbe Kontaktlinsen, selbes Gejaule und Gegrowle, selbe Art von Musik. Wer nicht auf sowas steht, sollte Devilment nicht angucken.

Ensiferum (16:15 Uhr, Marquee): Die Finnen um Ensiferum füllen nun das Marquee bis nach hinten und die Fans sehen eine klasse Show. Das Publikum geht ordentlich ab und feiert den Pagan Folk Metal von Ensiferum.

Equilibrium (17:30 Uhr, Metaldome): Wir sind zwar in Flandern, aber nun wird Deutsch gesprochen und auf Deutsch gefeiert. Der Metaldome ist brechend voll und Equilibrium bitten zum Tanz, ähm… saufen! Die Würzburger wissen wie man feiert und das Publikum zum Feiern animiert. Hoch die Bierbecher, springen, pogen, Matte kreisen lassen und zu Equilibrium ordentlich abgehen! Ja, so ist es! Die Show von Equilibrium ist ordentlich energiegeladen und macht keine Kompromisse. Starke Leistung von der Band sowie Publikum! Großartig.

Septic Flesh (17:45 Uhr, Marquee): Nun mal wieder schwer verdauliche Kost. Die Griechen Septic Flesh bieten Symphonic Blackened Death Metal, der nur die Die Hard-Fans zum Ausrasten bringt. Der Großteil des Publikums, wohl auch der Müdigkeit und dem muskalischen Überdruss eines langen Festivalwochenendes geschuldet, nimmt die Show eher gelangweilt zur Kenntniss und auch die Darbietung von Septic Flesh will nicht so richtig zünden. Auch hier wäre – wie Den Saakaldte – eine kleinere Bühne besser gewesen.

Airbourne (17:50 Uhr, Mainstage 1): Die AC/DC-Jünger aus Australien rocken großartig die Mainstage 1 und die Fans gehen gnadenlos mit. Airbourne wissen wie man müde (und betrunkene) Knochen wieder in Tritt bekommt und machen keine Gefangenen. Geiler Auftritt!

Amorphis (19:20 Uhr, Marquee): Und ab geht es nach Finnland. Amorphis haben sich die Huldigung ihres Klassikers „Tales from the Thousand Lakes“ auf die Fahnen geschrieben und zeigen den Fans, warum sie in diesem Bereich eine Legende sind und damals eine der innovativsten Bands waren. Die Lehrstunde des Melodic Death Metal sitzt perfekt und wird vom jüngeren wie auch älteren Publikum begeistert wahrgenommen.

Abreise über Nacht nach Hamburg.

Fazit: Wenn man sich das Geschleppe wegdenkt, bzw. nächstes Mal etwas besser vorbereitet ist, dann ist dieses Event auf jeden Fall wiederholungswürdig! Eine extrem gute Auswahl an Bands, extrem entspannte (zugekiffte) Belgier, recht überschaubare Wege (im Vergleich z.B. zum Wacken) und eine gute Stimmung im Allgemeinen!