Nergard – A Bit Closer To Heaven

“Kommt nicht an den Vorgänger ran.“

Artist: Nergard

Herkunft: Selbu, Norwegen

Album: A Bit Closer To Heaven

Spiellänge: 45:10 Minuten

Genre: Melodic Metal

Release: 01.06.2015

Label: Sure Shot Worx

Link: https://www.facebook.com/nergardmusic

Bandmitglieder:

Schlagzeug, Bass, Piano, Keyboards – Andreas Nergård

Gastmusiker:

Gesang – Elize Ryd (Amaranthe)
Gesang – Sunniva Unsgård
Gesang – Ralf Scheepers (Primal Fear)
Gesang – Nils K. Rue (Pagan’s Mind)
Gesang – Michael Eriksen (Circus Maximus)
Gesang – Andi Kravljaca (Aeon Zen, Silent Call)
Gesang – Tomas Løseth (Tempo)
Gitarre – Jorn Viggo Lofstad (Pagan’s Mind)
Gitarre – Stig Nergård (Tellus Requiem)
Gitarre – Jostein Svarstad
Gitarre – Øyvind Voldmo Larsen (Withem)
Rhythmusgitarren – Henrik Karlsvik
Akustikgitarren – Raymond „one take“ Hellem
Bass – Martin Aas (bei „When All I Want Is You“)

Tracklist:

  1. Light And Shadows
  2. Fall From Grace
  3. On Through The Storm
  4. Let It Come
  5. Help Me Through The Night
  6. I Will Find You
  7. A Bit Closer To Heaven
  8. When All I Want Is You

Nergard - A Bit Closer To Heaven

Im Jahr 2010 wurde Nergard vom 23 Jahre alten Musiker Andreas Nergård als Allstar-Projekt ins Leben gerufen. Bislang wurden die EP The Beginning und im Jahr 2013 das Album Memorial For A Wish veröffentlicht. Auf beiden Alben konnte Andreas Nergård bereits namhafte Sänger wie Nils K. Rue, Göran Edman, Ralf Scheepers oder Andi Kravljaca ans Mikro kriegen. Auch auf dem am 01.06.2015 erschienen dritten Album A Bit Closer To Heaven hat er wieder eine sehr illustre Liste an Gastmusikern und –sängern/–sängerinnen vorzuweisen. Nachdem mich das letzte Album ja schon überzeugen konnte, bin ich sehr gespannt, was dieser junge Mann dieses Mal erschaffen hat.

Ich hatte es mir ja fast gedacht, dass ich bei dieser Vielzahl an Sängern nicht bei jedem Lied heraushöre, wer da nun gerade am Mikrophon steht. Soll aber auch egal sein, mit Light And Shadows startet das Album schon mal richtig klasse. Erinnert mich fast schon an Symphony X, dieser Rhythmus und das Tempo inklusive ruhigem Part. Dazu Growls und Klargesang im einträchtigen Neben- bzw. Nacheinander. Das mit etwas über 8 Minuten Spielzeit definitiv längste Stück des Albums nimmt schon fast theatralische Züge an. Wie kriegt ein junger Mann von mittlerweile wohl Ende 20 so etwas hin? Kompliment!!

Im direkten Vergleich geht es mit dem im Midtempo gehaltenen Fall From Grace fast schon poppig weiter, oder nennen wir es mal Melodic Metal. 😉 Ein definitiv krasser Kontrast, und in seiner Belanglosigkeit ist der Song nicht so ganz meins.

Bei der Ballade On Through The Storm gibt es dann einen Dialog zwischen Mann und Frau, wobei ich die Frau klar als Elize Ryd ausmachen kann. Wenn ich auch die neueren Songs von Amaranthe nicht mag, muss ich ihr doch attestieren, dass sie eine klasse Stimme hat. Aber das ist wieder so eine Ballade, die, abgesehen von dem leider viel zu kurzen Gitarrensolo von Jorn Viggo Lofstad, mein Herz nicht wirklich erwärmen mag. Die Männerstimme kommt übrigens von Andi Kravljaca.

Da ich Circus Maximus heiß und innig liebe, fällt es mir bei Let It Come nicht schwer, den Sänger Michael Eriksen zu identifizieren. Aber auch dieser Song hält keinem Vergleich zum spannenden, mitreißenden und sehr intelligent geschriebenen Opener stand. Vielleicht sollte ich mal umdenken und einfach sehen, dass das die große Ausnahme war und ich hier ein relativ anspruchsloses und leicht verdauliches Album höre. Von dem Standpunkt aus betrachtet ist auch Let It Come ein nett gemachtes Stück Melodic Metal.

Bei Help Me Through The Night gibt es dann mal feines Gitarrengeschreddere. Dieser Downtempo-Song erinnert mich ein wenig an Glanztaten von Voodoo Circle oder auch 21Octayne. Einige Tempo- und Rhythmuswechsel und ein wieder sehr schönes Gitarrensolo machen diesen Song zu einem der interessanteren.

Mit I Will Find You gibt es die zweite Ballade des Albums, hier jagt mir der Gesang stellenweise einen Wohlfühlschauer über den Rücken. Für einen Anspieltipp reicht es allerdings auch nicht, weil mir der Backgroundchor teilweise etwas zu klebrig ist 😀

Der Titeltrack A Bit Closer To Heaven ist wieder im Downtempo gehalten, allerdings dürfen die Gitarren hier mal etwas in den Vordergrund treten, schönes Solo inklusive.

Und es gibt mit dem letzten Song When All I Want Is You tatsächlich noch eine dritte Ballade. Auch Sunniva Unsgård hat eine klasse Stimme, aber jetzt wird es mir doch definitiv zu viel mit langsamen und getragenen Liedern, selbst wenn es auch hier zum Ende hin noch ein schönes Gitarrensolo gibt.

Fazit: Nach dem Opener hatte ich wohl etwas zu hohe Erwartungen an das Album. Nachdem ich aber die Herangehensweise umgestellt hatte, konnte ich mich doch an die gut gemachten Melodic Metal-Songs gewöhnen. Für mich reicht dieses Album allerdings nicht an den Vorgänger heran, der war abwechslungsreicher und eher mein Ding. Ist natürlich Geschmackssache, und wer "einfach" nur gut gemachten Melodic Metal mag, ist hier definitiv gut bedient.

Anspieltipps: Light And Shadows und Help Me Through The Night
Heike L.
7.8
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