Groove Therapist – Mr. Funker „The Myth“

“Ein sehr ungewöhnliches Album“

Artist: Groove Therapist

Herkunft: Athen, Griechenland

Album: Mr. Funker „The Myth“

Spiellänge: 74:39 Minuten

Genre: Progressive Rock

Release: 22.01.2016

Label: The Leaders Records

Link: https://www.facebook.com/Groove-Therapist-161351343904080 und http://www.groovetherapist.com/en

Bandmitglieder:

Gesang – Haris Lolos
Gitarre – Yiorgos Kalodoukas
Bassgitarre – Katerina Koti
Keyboard und Gesang – Kleanthis Kostandinidis
Schlagzeug – Thanos Kalodoukas

Tracklist:

  1. Once Upon A Time
  2. Overture
  3. The Girl With The Sad Eyes
  4. Little Annie
  5. In A Dark Alley
  6. Mr. Funker
  7. Terrified And Ashamed
  8. Drop D
  9. The Punishment
  10. Orphanrage
  11. A Strange Dream
  12. Dreams To Nightmares
  13. An Unexpected Morning
  14. The Myth
  15. Cautious Thoughts
  16. False Hopes
  17. Storm Breaking
  18. Inner Conflict
  19. Facing The Truth
  20. Mirror Of Reality
  21. Awareness
  22. Final Act
  23. Closure
  24. Whispers

CDDG-4P1TBL-001.pdf

Die Band Groove Therapist gibt es bereits seit dem Jahr 2010, allerdings spielte man bei diversen Auftritten in Athen und Umgebung hauptsächlich Coversongs. Nachdem die Bandmitglieder übereingekommen waren, eigene Musik zu schreiben und zu spielen, ging es an die Arbeiten zum Debütalbum Mr. Funker „The Myth“, das am 22.01.2016 über The Leaders Records erscheinen wird.

Erzählt wird hier sehr schön und nachvollziehbar die Geschichte um die Kinder in einem Waisenhaus, dessen Leiter, einen Bürgermeister und eben Mr. Funker „The Myth“, wobei natürlich noch keine Einzelheiten verraten werden sollen.

Schön und nachvollziehbar habe ich deshalb geschrieben, weil die 24 Tracks des Albums nicht alles Songs sind, sondern sich immer Erzählpassage und Song abwechseln. Die Tracks mit den ungeraden Zahlen sind die Erzählpassagen, die mit den geraden Zahlen dann natürlich die Songs, die immer die Erzählpassage aufnehmen und zur nächsten überleiten – oder ist es umgekehrt? 😉 Dabei ist die Erzählstimme sehr angenehm zu hören und weiß, den Zuhörer zu fesseln. So habe ich mich dann auch dabei ertappt, dass ich mich während eines Songs schon auf die Fortsetzung der Erzählung gefreut habe. Durch diese Trennung kann man dann aber, wenn man möchte, einzelne Songs herauspicken und diese für sich hören. Und das lohnt sich definitiv bei den meisten Songs. Besonders erwähnen möchte ich dabei auch die Leistung von Sänger Haris Lolos, dessen hervorragender Gesang mich sofort gefesselt hat. Das soll natürlich die Arbeit der Instrumentalfraktion in keinster Weise herabsetzen, auf allen Positionen sind absolute Könner am Werk.

So, wie die Geschichte von den verschiedenen Stimmungen und Atmosphären lebt, sind auch die Songs gehalten. Und das ist Groove Therapist, die übrigens die Geschichte und dessen Charaktere komplett selbst erdacht und geschrieben haben, wirklich richtig gut gelungen. So kann man sich bei Little Annie, einer Ballade, die von einer sehr schönen aber auch zerbrechlich wirkenden Frauenstimme (singt hier etwa Bassistin Katerina Koti?) getragen wird, ohne Probleme das kleine Mädchen vorstellen, das in diesem Waisenhaus lebt. Der Track Mr. Funker ist ein herrlicher Mix aus Funk und Rock, The Myth klingt fast ein wenig nach Jahrmarktmusik, aber natürlich auch gemixt mit Rock, und Mirror Of Reality startet mit Schlagseite zum Jazz. Sehr progressiv und energiegeladen geht es bei Drop D, Orphanrage und Dreams To Nightmares zu, wobei bei letztgenanntem die krass schrägen Gitarren die bedrohliche Stimmung noch richtig gut verstärken. So ruhig, wie das Album beginnt, schließt es dann mit Whispers auch. Sehr ruhig und akustisch gehalten, lebt auch dieser Song wieder von der schönen Frauenstimme.

Fazit: Ich hatte ja schon ein paar Mal geschrieben, dass Konzeptalben normalerweise nicht so mein Ding sind, weil sich mir die Geschichte eigentlich nie erschließt. Aber die Geschichte, die dieses Album erzählt, habe sogar ich verstanden. Die Machart erinnert mich ein wenig an das Hörspiel zu The War Of The Worlds, bei dem ja mit Richard Burton auch ein sehr fesselnder Erzähler am Werk war. Für ein Debütalbum ist das auf jeden Fall eine herausragende Leistung, jetzt bin ich nur gespannt, was da von Groove Therapist noch kommt. Die Latte liegt sehr hoch. 🙂

Anspieltipps: Drop D, Orphanrage, Dreams To Nightmares, False Hopes und Mirror Of Reality
Heike L.
9.5
Leser Bewertung0 Bewertungen
0
9.5