Gus G. – Brand New Revolution

“Keine Revolution, aber ein klasse Album“

Artist: Gus G.

Herkunft: Thessaloniki, Griechenland

Album: Brand New Revolution

Spiellänge: 44:34 Minuten

Genre: Rock

Release: 24.07.2015

Label: Century Media Records

Link: https://www.facebook.com/officialgusg und http://www.gusgofficial.com

Produktion: von Jay Ruston (Recordings), von Mike Fraser (Mix) und von Maor Appelbaum (Mastering)

Bandmitglieder:

Gitarre – Gus G.

Gastmusiker:

Elize Ryd – Gesang bei Song Nr. 5
Mats Levén – Gesang bei Songs Nr. 9, 10 und 12
Jacob Bunton – Gesang bei Songs Nr. 2, 3, 4, 6 und 8
Jeff Scott Soto – Gesang bei Songs Nr. 7 und 11
Marty O Brien – Bass
Johan Nunez – Schlagzeug

Tracklist:

  1. The Quest
  2. Brand New Revolution
  3. Burn
  4. We Are One
  5. What Lies Below
  6. Behind Those Eyes
  7. Gone To Stay
  8. One More Try
  9. Come Hell Or High Water
  10. If It Ends Today
  11. Generation G
  12. The Demon Inside

Gus G - Brand New Revolution

Dass Gus G. schon in vielen Bands gespielt hat und immer noch spielt, dürfte bekannt sein. Die Bands Mystic Prophecy, Ozzy Osbourne und Firewind hatte ich auch auf dem Zettel, dass in der Diskographie von Gus G. aber auch die Bands Nightrage und Dream Evil auftauchen, war mir bis dato zugegebenermaßen unbekannt. Und dann hat der Mann immer noch Zeit für Soloaktivitäten. So ist erst im vergangenen Jahr sein Debütalbum I Am The Fire herausgekommen. Nun erscheint am 24.07.2015 das zweite Album Brand New Revolution, und wieder hat es Gus G. geschafft, eine Reihe hervorragender Gastsänger/-innen und Gastmusiker zur Zusammenarbeit zu bitten.

Der erste Song The Quest kommt noch Instrumental daher, aber hier vermisse ich den Gesang zu keiner Sekunde. Stellenweise ein ganz klein wenig an Firewind erinnernd, gibt es hier alles auf die Ohren, was mein Herz begehrt: Höchstgeschwindigkeit, Rhythmuswechsel, geiles Gitarrengeschreddere und ebenso geiles „feinfühliges“ Spiel, Doublebass-Attacken und sogar so etwas wie einen Chorus… Der Song hat einen eigenen Pulsschlag, ein klasse Einsteiger, bei dem sich mir nur das Ende nicht erschließt.

Die meisten Songs auf diesem Album singt Jacob Bunton, von dem ich zugegebenermaßen vorher noch nie gehört habe. Aber diese klasse, teilweise sehr lässige Stimme, die jetzt zunächst mal im Titeltrack Brand New Revolution aus den Boxen kommt, packt mich sofort. Das hier im Grunde ein Solokünstler ein Album veröffentlicht, geht hier, genauso wie auch in den restlichen Songs des Albums, komplett unter. Hier könnte auch eine sehr gut aufeinander eingespielte Band am Werke sein, so rund klingt das, und natürlich kriegt Gus G. sein Solo. 😉 Dieser sehr eingängige Uptempo-Song, der vor allem vom Schlagzeug vorangetrieben wird, hat es auf Anhieb in meine Anspieltipps geschafft.

Auch eine weibliche Stimme ist auf diesem Album zu hören, und so langsam habe ich das Gefühl, Elize Ryd taucht mittlerweile auf jedem zweiten Album als Gastsängerin auf. Aber es sei ihr gegönnt, und sie hat ja auch wirklich eine klasse Stimme. Der Song What Lies Below könnte meiner Meinung nach auch auf einem Album von Amaranthe veröffentlicht werden, nur, dass es hier keine Growls gibt. Aber die kleinen elektronischen Spielereien, die hier immer wieder auftauchen, die teilweise verfremdete Stimme und das natürlich wieder mal sehr geile Gitarrenspiel bringen mal ein etwas anderes Element auch in dieses Album.

Einen ziemlichen Kontrast dazu gibt es gleich mit dem folgenden Behind Those Eyes, bei dem Jacob Bunton wieder ran darf. Bei dieser Powerballade mit einem sehr geilen Riff kriege ich Gänsepelle, genauso muss das sein! Dagegen kommt auch die Ballade One More Try, bei der Jacob Bunton ebenfalls am Mikro steht, nicht an. Hier passt allerdings das Gitarrensolo wieder mal wie A… auf Eimer.

Bei Gone To Stay hört man dann zum ersten Mal Jeff Scott Soto am Mikro, den ich außer mit der Band W.E.T. bislang nicht so wirklich auf dem Schirm hatte. Dass er eine klasse Stimme hat, ist unbestritten, und Gus G. scheint ihm, wie auch allen anderen, den Song auf den Leib geschrieben zu haben. Das ist für meine Ohren so richtig schöner amerikanisch anmutender Hard Rock.

Ich hatte mich ehrlicherweise am meisten auf Mats Levén gefreut, da er bei mir in den Top 5 der Metalsänger ist. Auf diesem Album kann er das meiner Meinung nach leider nicht so wirklich unter Beweis stellen. Gus G. hat zwar die richtigen Lieder für ihn gelassen, und insbesondere beim mit einem leichten Blues-Einschlag versehenen Come Hell Or High Water braucht es dieses spezielle Organ von Mats Levén. Aber er klingt doch irgendwie blass und farblos. Da machen die Gitarren mehr Rabatz 😀 Ein wenig versöhnt werde ich dann mit dem Uptempo-Song If It Ends Today, denn hier spielt Mats Levén seine Karten dann aus. Er kann schnurren wie ein Kätzchen und im nächsten Moment brüllen wie ein Tiger. Und genau dafür liebe ich ihn.

Fazit: Jetzt habe ich mich mehr über die Personen am Mikrophon ausgelassen, als über den Künstler, der dieses Album veröffentlicht! Aber um Gus G. auch noch einige Worte zu widmen, er hat hier ein wirklich tolles Rock-Album geschaffen, bei dem im Grunde alles stimmt. Die Songs für sich gesehen sind eingängig und laden zum headbangen und mitsingen ein, das ganze Album ist abwechslungsreich und wird bei mir wohl erst mal auf Dauerrotation laufen.

Anspieltipps: The Quest, Brand New Revolution, What Lies Below, Behind Those Eyes und If It Ends Today
Heike L.
9.5
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