Kamikaze Kings – The Law

 

“Eine nahezu philosophische Fragestellung“

Artist: Kamikaze Kings

Album: The Law

Spiellänge: 52:53 Minuten

Genre: Heavy Metal/Hard Rock

Release: 31.08.2012

Label: Limited Access Records

Link: http://www.kamikazekings.de/

Produziert in: Recording: Dirk Faehling, Ulrich Wentzlau, Kamikaze Kings; Mix & Mastering: Dirk Faehling, Audio Ego Berlin

Bandmitglieder:

Gesang – Elmo Kamikaze
Gitarre – Randy Kamikaze
Bass – Kev Kamikaze
Schlagzeug – Rais Kamikaze

Tracklist:

  1. Burn Baby Burn
  2. I Am The Law
  3. Boys ’n’ Men
  4. All In Vain
  5. Bible Black
  6. Boneshaker Boogie
  7. Just Dance
  8. In The Name Of Tragedy
  9. Too Late
  10. Saturday Night Hero
  11. Give It To Me
  12. In For The Kill
  13. Hard Times
  14. Shadows
Kamikaze Kings: The Law (album cover)

Die Kamikaze Kings kommen aus Berlin und bezeichnen sich selbst als die deutsche Antwort auf Steel Panter. Und so sehen sie auf den ersten Blick auch aus, die Klamotten und das Makeup sind…nunja…ein wenig fragwürdig und stark feminin. Und sie haben es hinbekommen, mich zwischen Mitleid, Irritiert sein und Lachen hin und her zu reißen. So findet sich in der Band-/Albumbeschreibung die Aussage, dass die Band nach ihrer Gründung im Jahre 2009 einige harte Zeiten hinter sich bringen musste und für die Aufnahmen von The Law hungern musste. Ok, das ist wirklich traurig, gehört dies jedoch in die Bandbeschreibung oder soll diese Aussage einfach nur ein paar Mitleidspunkte einbringen? Ich weiß es nicht. Auch die Bandhomepage finde ich sehr liebevoll aufgesetzt und Sachen wie den Punkt „Family“, unter dem die Fans die Möglichkeit haben, sich mit Fotos als Kamikaze Kings-Fans zu outen, ist wirklich putzig (ja, ich habe „putzig“ gesagt – hier passt es definitiv). Also so rein menschlich gesehen, scheinen die vier Berliner wirklich witzig und nett zu sein.

Musikalisch ist das wieder so eine Sache. Schlecht sind sie nicht, die Kamikaze Kings, aber auch nicht wirklich so überzeugend, wie man es nach dem Auftritt auf ihrer Internetseite und in der Bandbeschreibung vermutet. Irgendwie erwartet den Hörer auf The Law doch nichts Neues, alles hat man schon mal irgendwo gehört. Ich meine, Altbewährtes ist immer gut und eine Garantie, dass es zumindest irgendwem gefällt. Aber während ich mir The Law so anhöre, stellen sich mir einige Fragen. Die Musik, die ich höre, könnte glatt weg aus den 80ern stammen. Heißt das, dass es für neue Bands eher kaum möglich ist, diese alten Spielweisen aufzugreifen, da dann alles ein wenig abgedroschen und abgekupfert wirkt? Kann eine Band heutzutage überhaupt noch mit so einer Art Musik überzeugen? Und: Werden die Hörer, die vor 25 Jahren genau diese Art der Musik gehört haben, von der Musik der Kamikaze Kings angesprochen oder haben sich ebendiese geschmackstechnisch auch soweit weiterentwickelt, dass sie nun ganz andere Genres bevorzugen? Gibt es überhaupt noch die Leute, die von jeher dem klassischen Heavy Metal treu geblieben sind? Oder sind diejenigen, die diese doch stilistisch ältere Musik von einer relativ jungen Band hören, selbst eher unvoreingenommen? Fragen über Fragen und für mich ein fast schon philosophisches Problem, das ich so nicht beantworten kann. Ich selbst kann sagen, dass ich doch schon stark festgefahren bin in meinem Musikbild. Der klassische Heavy Metal/Hard Rock der 80er wurde für mich durch einige Musikgrößen geprägt und es fällt mir schwer, mich jetzt erneut auf diese Art von Musik einer jungen Band einzulassen.

Fazit: Die Einstellung der Kamikaze Kings ist wirklich sympathisch, jedoch ist die Musik nichts Außergewöhnliches - hat man doch die diversen Elemente schon einmal vor gut 25 Jahren gehört. Und ”nicht schlecht” bringt jetzt auch nicht wirklich viel, denn instrumental und gesanglich ist das Werk im Mittelfeld und schlichtweg als ”okay” zu bezeichnen. Aber lasst euch ruhig selbst von dem Berliner Quartett überzeugen! Anspieltipps: Boys ’n’ Men und Boneshaker Boogie
Petra D.
5.5
5.5