Lust And Loathing Tour 2016 – The Unguided & Support am 27.04.2016 im Don’t Panic, Essen

“Ein rein schwedischer Abend“

Eventname: Lust And Loathing Tour 2016

Headliner: The Unguided

Vorband: Eyes Wide Open

Ort:
Don’t Panic, Essen

Datum: 27.04.2016

Kosten: 12,00€ VK, 15,00€ AK

Genre: Melodic Death Metal, Melodic Metalcore

Besucher: ca. 100 Besucher

Veranstalter: Agentur EAM – Event And Artist Managements (https://www.facebook.com/agentuream/)

Link: https://www.facebook.com/events/124187871302167/

Setlisten:

  1. Avalanche
  2. Wings Of Redemption
  3. The Altruist
  4. Sink Or Swim
  5. Foxdie
  6. No More Stars
  7. Waiting To Burst
  8. Revelations
  9. New World Order
  10. BlinDead

  1. Enraged
  2. King Of Clubs
  3. Defector DCXVI
  4. Judgement
  5. Collapse My Dream
  6. Oblivion
  7. Mercy
  8. Heartseeker
  9. Betrayer Of The Code
  10. Operation E.A.E.
  11. Eye Of The Thylacine
  12. The Worst Day (Revisited)
  13. Inception
  14. Phoenix Down

Lust And Loathing in Europe Tour Poster 2016
Im Don’t Panic in Essen, direkt neben dem Turock am Viehofer Platz gelegen, gibt es zwei Räume, in denen Veranstaltungen stattfinden. Die letzte Show, die ich dort erlebt habe, war im etwas kleineren „Hinterzimmer“, aber heute ist der „Saal“ ausgeschrieben. Und erstaunlicherweise ist dieser, trotz des Termins mitten in der Woche, gut gefüllt. Aber wenn die Jungs von The Unguided schon mal in die Gegend kommen, muss man die Gelegenheit nutzen, und so höre ich in einigen Gesprächen, dass manche Fans auch eine etwas weitere Anreise auf sich genommen haben.

Leider steht die heutige Show von Anfang an unter keinem guten Stern. Zum einen ist die bislang noch als Support mitgereiste Band Hopelezz aus Wuppertal am Vortag ausgestiegen, weil bei Sänger Adrian eine Kehlkopfentzündung festgestellt wurde. Die Show in Weinheim konnte aber dennoch unter Beteiligung der Instrumentalfraktion von Hopelezz stattfinden, weil sich die Sänger von The Unguided und Eyes Wide Open sowie auch Jonas von The Unguided innerhalb von drei Stunden jeweils zwei Lieder reingeprügelt und diese dann während der Show performed haben. Da ziehe ich definitiv meinen Hut, aber das konnte natürlich kein Dauerzustand werden, so dass wir heute komplett auf Hopelezz verzichten müssen. Außerdem hat es nun auch Richard Sjunnesson mit einer Erkältung erwischt, was man aber, so viel kann ich schon verraten, während der Show von The Unguided nicht hört. Respekt für diese Leistung! Eyes Wide Open gehen ebenfalls dezimiert auf die Bühne, denn Sänger Patrik M. Fahlin hat die Band ja leider vor kurzem verlassen, so dass nun der ehemalige Gitarrist und Backgroundsänger Erik Engstrand sein Instrument beiseitegelegt und den Hauptpart am Mikrofon übernommen hat. Aber auch für ihn den Daumen hoch, ebenfalls prima Leistung!

Obwohl also heute das Line-Up reduziert ist, startet schon der Einlass später. Wie mir Richard Sjunnesson in einem Gespräch erläutert, hat man auf der Anreise Probleme gehabt, so dass man verspätet eingetroffen ist und dementsprechend auch den Soundcheck erst später starten konnte. Den hören wir Wartenden dann auch draußen vor der Tür, und die Vorfreude steigt. Kurz nach Einlass darf ich erst einmal zum Interview mit Roger Sjunnesson und Richard Schill. Zu diesem Interview gibt es später noch einen gesonderten Artikel.

Die Show fängt dann ebenfalls leicht verspätet an, aber um 20:15 Uhr legen Eyes Wide Open mit ihrer wie immer sehr energiegeladenen Show und in dem für sie typischen Bühnenoutfit los. Das ist jetzt das dritte Mal, dass ich die Band live erleben darf, und die Jungs sehen wieder aus, als ob sie gerade aus einem Kohlenhaufen gekrabbelt sind 😀 Die Setliste bietet einen bunten Querschnitt aus dem bisherigen Schaffen der Band, legt mit Songs wie Wings Of Redemption oder Foxdie den Schwerpunkt aber auf das Album Aftermath. Bereits hier kreisen viele Schädel im Publikum, die Matten fliegen und die Songs werden von einigen Anwesenden auch äußerst textsicher mitgesungen. Und wie man es von Eyes Wide Open gewohnt ist, gibt es zwischendrin immer wieder äußerst launige Ansagen, jetzt halt von Erik, der mit seinem Repertoire und seinen Qualitäten als Rampensau aber Patrik in nichts nachsteht 😀

2016 04 27 - Eyes Wide Open
2016 04 27 – Eyes Wide Open

The Unguided treten auch bei ihrer letzten Show in Deutschland zwar nicht dezimiert aber auch nicht in der Original-Besetzung auf. Wie Richard Sjunnesson uns allen im Publikum erklärt, sind sowohl Roland als auch Henric aus familiären bzw. privaten Gründen nicht dabei. Aber man hat ja mit Jonathan und Jonas einen mehr als würdigen Ersatz gefunden. Ganz besonders enttäuscht darüber, dass Roland heute nicht dabei ist, ist ein weiblicher Fan, mit der ich im Vorraum der Toilette – wo auch sonst? 😀 – ins Gespräch komme. Sie hatte schon einmal zu Zeiten von Sonic Syndicate weit im Voraus Konzertkarten gekauft. Als das Konzert dann endlich stattfand, hatte Roland die Band schon verlassen! Und heute kann sie ihn nun wieder nicht erleben. Das finde auch ich sehr schade, aber wie mir Roger Sjunnesson und Richard Schill schon vor der Show im Interview erläutern, stand bereits knapp einen Monat vor der Tour fest, dass Roland und Henric nicht mitfahren würden. Somit wäre die einzige Alternative gewesen, die komplette Tour zu canceln. Da man aber unbedingt das neue Album Lust And Loathing promoten und sich auch endlich einmal wieder den Fans präsentieren wollte, kam das nicht in Betracht.

2016 04 27 - The Unguided
2016 04 27 – The Unguided

Auch die Setliste von The Unguided ist sehr bunt gemischt, aber da es die Tour zum neuen Album ist, wird Lust And Loathing doch besonders bedacht. Bei dem relativ ruhigen Heartseeker darf Jonathan dann auch hier in Essen beweisen, dass er definitiv ein würdiger Ersatz für Roland ist. Und bei den Songs, die etwas deftiger abgehen, wie z. B. The Worst Day (Revisited) starten auch tatsächlich kleinere Pits, für die einige Fans auch blitzschnell die obere Etage verlassen, um sich noch ins Getümmel zu stürzen. Da die Bühne nicht sonderlich groß ist, hatten schon die drei „Frontmänner“ von Eyes Wide Open kleinere Probleme beim Stageacting. Jetzt bei The Unguided steht ja noch ein Mann mehr vorn, so dass es schon hin und wieder zu sehr lustig anzusehenden Verrenkungen kommt, wenn die drei Jungs von der Saitenfraktion und zusätzlich noch Richard die Plätze tauschen wollen. Aber man merkt, dass die Bandmitglieder aufeinander eingespielt sind, denn es geht alles mehr oder weniger reibungslos vonstatten. So ist die Show dann auch viel zu schnell vorbei. Mit Phoenix Down vom ersten Album Hell Frost wird der letzte Song gespielt, und die fünf Männer verabschieden sich. Jetzt hat man noch drei Shows in den Niederlanden, dann geht es erst einmal wieder zurück nach Hause.

2016 04 27 - The Unguided
2016 04 27 – The Unguided

Trotzdem das Konzert ja mitten in der Woche stattfindet, hält es noch einen beträchtlichen Teil des Publikums im Don’t Panic. Auch ich stürze mich noch ins Gespräch mit den sehr netten und frisch geduschten Jungs von Eyes Wide Open, muss mich dann aber doch relativ zügig verabschieden. Die Arbeitswoche ist noch lang, und für Freitagabend steht schon die nächste Show auf meinem Zettel. Dann geht’s für Time For Metal wieder mal nach Bochum.

Leider muss ich aber, bevor dieser Bericht online gehen kann, auf facebook noch ein ziemliches langes Posting von Richard Sjunnesson vom 27.04. lesen, in dem er sehr deutliche Worte zu dem gegen Jonathan und Jonas betriebenen Bashing findet. Hier der Link zum Posting:

https://www.facebook.com/TheUnguided/posts/1146553155366255:0

Ich persönlich hatte vorher keinen wirklich negativen Kommentar gegen Jonathan oder Jonas gelesen, aber natürlich ist es immer schade, wenn nicht die komplette Band in der Original-Besetzung auf der Bühne steht. Wie auch immer haben beide zum einen den ganzen Tourstress auf sich genommen, was sie sich auch hätten ersparen können (dann hätte es aber wohl überhaupt keine Tour gegeben). Zum anderen haben sie doch wohl bei jeder Show eine wirklich tolle Leistung gezeigt, zumindest wenn ich dem Großteil der Kommentare auf facebook glauben darf. Für die Show in Essen kann ich das auf jeden Fall bestätigen. Dann als so genannter „Fan“ noch nachzutreten, finde ich nicht wirklich nett…