Mephitic Grave – Dreadful Seizures

Ungarische Katakombenbeschallung amerikanischer Natur

Artist: Mephitic Grave

Herkunft: Ungarn

Album: Dreadful Seizures

Spiellänge: 34:31 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 24.01.2024

Label: Memento Mori

Link: https://mephiticgrave.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang und Bassgitarre – Ádám
Gitarre – Knot
Gitarre – Zoli
Schlagzeug – Balázs

Tracklist:

1. Intro
2. Catacomb Mind
3. House Of The Necromancer
4. Corpsepowder
5. Dreadful Seizures
6. Tremadora Ritual
7. Secret Of The Vermins
8. Becoming The Shape Of The Restless Shades
9. Coffin Levitation

Nachdem die ersten Proben im Jahre 2018 die eigenen Erwartungen übertrafen, änderte das Duo Zoli und Balázs den Namen in Mephitic Grave um. Vorher holte man noch Gitarrist Knot und Bassist/Sänger Ádám ins Boot und entwickelt ein Konzept, welches dann dazu führte, dass im Jahre 2021 das Debütalbum namens Into The Atrium Of Inhuman Morbidity via Carbonized Records herauskam. Mittlerweile ist man bei Memento Mori gelandet und liefert nun das zweite Album ab.

Mit etwas befremdeten und verzerrten Tönen starten Mephitic Grave in Rennen. Ein sehr nerviger Ton wird immer wieder und wieder gespielt und dann wird dieses Intro sehr bösartig und verdient wirklich den Namen Intro. Geht schon auf die Psyche und dürfte in jeden Horrorfilm verwendet werden. Im Hintergrund klingen dumpfe Schreie, die sehr nach Schmerzen klingen. Auch wenn mir das Intro dann doch zu lang ist, ist es eins der Besten, was ich in den letzten Jahren gehört habe.

Dann spielt die Gitarre vor und aus der Höhle kommen tiefe Growls und der Death Metal der alten Schule nimmt sein Lauf. Vom Midtempo bis zu Uptempo ist alles mit dabei und so zieht man bei Catacomb Mind so seine Runden bzw. durchforstet die ungarische Unterwelt. Die heimischen Katakomben sind wieder um einen Soundtrack reicher. Dieser macht durchaus Laune, bietet aber nicht wirklich etwas Neues. Dreckiger und schlammiger Death Metal, der aber Drive hat. In den letztem Jahren habe ich dieses sehr oft betont und erwähnt und so ist es eben auch. Wer im old schooligen Death Metal unterwegs ist, bekommt keinen Innovationspreis, sofern man nicht versucht, diesen mit anderen Stilen oder Richtungen zu vermengen. Dieses haben die Ungarn nicht vor und das ist auch gut so. Schuster bleib bei deinen Leisten und mach das, was du am Besten kannst. Im Falle von Mephitic Grave ist es eben rottiger old school Death Metal und der Opener hat es in sich und macht auf jeden Fall Lust auf mehr. Die Riffs sind schon alt und teilweise langgezogen und so rumpelt man ordentlich durchs Gebälk, bis man dann das Tempo herausnimmt und anfängt, innerhalb der Katakomben neue Abgründe zu ergründen. Ja, das kennt man von Bands wie Autopsy etc. und diese Parts haben es in sich, wenn sie gut gespielt sind und zur rechten Zeit kommen. Und das passiert hier. Ein melancholisch und atmosphärisches Riff wird von einer traurig schönen Melodie getragen. Die Töne werden erst langsam vorgetragen und dann wird es schneller und das Tempo wird wieder erhöht. Im schnellen Mittempo arbeitet man weiter und verschleppt auch hier das Tempo und wechselt, bis man am Ende dann noch einmal kurz ganz langsam wird und Feierabend.

Auch House of Necromancer kommt mit diesen typischen amerikanischen Death Metal Riffing der alten Schule um die Ecke und ich mag so etwas einfach. Das geht gut ins Ohr und man besinnt sich auf das Wesentlichste. Mit einer schnellen Uftata versehen, erzeugt man viel Power und Energie und lässt den Fluss einfach freien Lauf, ohne einen Damm zu erstellen. Die tiefen Vocals sind natürlich immer passend. An die Produktion musste ich mir kurz gewöhnen, ist aber natürlich auf alte Schule getrimmt und unterstützt das Vorhaben auf ihre Art und Weise. Ach ja, wenn die Uftata erst einmal läuft und einer Art Reiterpart vorhanden ist, ist die Welt ja irgendwie in Ordnung. Dann ist aber Schluss mit lustig und man widmet sich wieder dem Schleppmodus. Eine kleine Melodie, die langsam vorgetragen wird. Danach agiert man wieder drückend im Midtempo und dann lässt der Drummer den Bass schnell durchlaufen und erzeugt so ein schnelles Tempo und eh man sich versieht ist auch schon Schluss.

Weiter geht es dann mit Corpsepowder. Auch hier besinnt man sich auf das Wesentlichste und haut im Midtenpo ein geiles, melodisches Lead heraus und baut darum zu einen guten Song auf, der schmutzig klingt und mit Tempowechsel aufwartet. Kann das Niveau der ersten beiden Songs nicht ganz halten, schockt aber durchaus.

Kommen wir zum Namensgeber des Album – Dreadful Seizures. Death Metal in seiner reinen Form. Nichts anderes erwarte und ich und nichts anderes bekomme ich. Ja, die Gitarre läuft rauf und runter. Ein fettes Riff kombiniert mit Uptempo-Geballer der alten Duftmarke. Wechseln in einen Uftata – Part, der es in sich hat und dann wird im Midtempo gegroovt, bis man dann einen schaurigen Moment erzeugt, der dann nahtlos in eine melancholische Melodie übergeht. Ja, so muss das. Nun kriecht man wieder durch das Universum und nimmt jedes Grab mit. Kleiner Break und dann fangen die Drums alleine an. Einzelschläge zieren den Alltag. Die Gitarre setzt dazu ein und spielt ein langgezogenes Riff. Als drittes kommt dann noch der tiefe Gesang dazu. Geile Idee und dann ist es auch schon vorbei.

Wer auf old schooligen und rottigen Death Metal steht, sollte Dreadful Seizures anchecken. Was Neues erfährt man aber nicht.

Mephitic Grave – Dreadful Seizures
Fazit
Die Ungarn von Mephitic Grabe gehen weiter ihren Weg und hauen auch auf dem zweiten Album eine Würdigung an die alte Schule heraus bzw. präsentieren uns ihre Art des old schooligen Death Metal. Rottig, einfach und amerikanisch. Das Riffing erinnert teilweise an Death, die langsamen Momente an Autopsy, nur um einmal zwei Kapellen zu nennen, die die Band beeinflusst haben. Aber ja, nicht nur die Band sowie viele andere auch, unter anderen auch mich und deswegen verbreiten diese 35 Minuten bei mir echt gute Laune. Freunde des old school Death Metals sollten beide Ohren mal spitzen.

Anspieltipps: Dreadful Seizures und Secret Of The Vermins
Michael E.
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