Nachtblut – Vanitas

Aus der Dunkelheit zurückgekehrt

Artist: Nachtblut

Herkunft: Osnabrück, Deutschland

Album: Vanitas

Spiellänge: 51:04 Minuten

Genre: Dark Metal

Release: 02.10.2020

Label: Napalm Records

Link: http://nachtblut.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Askeroth
Gitarre – Greif
Bassgitarre – Ablaz
Schlagzeug – Skoll

Tracklist:

  1. Veritas
  2. Vanitas
  3. Leierkinder
  4. Das Puppenhaus
  5. Kaltes Herz
  6. Nur In Der Nacht
  7. Fürchtet Was Geschrieben Steht
  8. Schmerz & Leid (feat. Chris Harms)
  9. Meine Grausamkeit Kennt Keine Grenzen
  10. Gegen Die Götter
  11. Die Toten Vergessen Nicht

Nachtblut veröffentlichten Anfang Oktober ihr 6. Studioalbum Vanitas. Die Osnabrücker Dark Metal Band feierte aber nicht nur die Veröffentlichung ihres Albums, sondern auch das 15-jährige Bestehen der Band. Die Langspielplatte war drei Jahre in Bearbeitung, und dass hier viel Energie reingesteckt wurde, wird sofort klar, wenn man sich die Hauptlieder des Albums anschaut. Es wurde sich sehr viel Mühe bei der Ausdeutung der Texte gegeben, die musikalisch dann auch sehr passend umgesetzt wurden.

Leierkinder wurde nach Das Puppenhaus in Form eines Musikvideos veröffentlicht und stellt sofort klar, wie romantisch Dark Metal sein kann. Eine zierliche Leier spielt diese eine uns bekannte Melodie, der man nur zu gerne zuhört. Diese mittelalterliche Stimmung, die die Jungs rund um den Frontmann Askeroth öfters aufgreifen, funktioniert einwandfrei. Das Lied bleibt einem sofort im Ohr und man es kommen Gefühle hoch, die man von Wien 1683 kennt. Eingängige Melodien und melodische Rhythmen donnern auf den erbarmungslosen Text, der zur jetzigen Situation passt und für jegliche Interpretationen offen ist.

Im Gegensatz zu dem Lied steht Schmerz & Leid, welches von Lord Of The Lost Sänger Chris Harms unterstützt wird. Der auf elektrisch produzierten Beats aufgebaute Song erinnert stark an Geboren Um Zu Leben aus dem letzten Album Apostasie! Doch wird hier eine ganz andere Grundstimmung aufgegriffen, die man nicht zu einer typischen Nachtblut Stimmung zählen kann. Man bekommt hier eine Mischung aus Sisters Of Mercy mit Techno-Beats geboten, die mit tiefen Sprecherstimmen unterlegt sind. Man würde im ersten Moment den Titel nicht Nachtblut zuordnen und beim ersten Mal Hören war ich mir nicht sicher, ob das stimmen kann. Meiner Meinung nach ist der Song einwandfrei umgesetzt, aber leider passt er nicht zu dem Gesamtprojekt Vanitas.

Dafür überzeugt Meine Grausamkeit Kennt Keine Grenzen in voller Linie. Das Lied orientiert sich an typischen Klassikern wie Töte Mich oder Ich Trinke Blut. Gleich von Anfang an prescht der Song nach vorne und schonungslos prallen Drums auf einen nieder, während Askeroth in das Mikrofon bellt. Skoll spielt einen sagenhaften Rhythmus, der gezielte Betonungen beinhaltet und sehr dominant ist. Greif spielt monotone Riffs, die eine gespenstische Atmosphäre beschwören, die Ablaz mit stimmigen Basslines untermalt und dem Track somit Tiefe verleiht. Dasselbe wiederholt sich bei Gegen Die Götter, doch hier haben wir noch andere Melodien, die mitspielen, was dem Ganzen noch eine mystische Atmosphäre verleiht und mir eiskalt den Rücken runtergelaufen ist. Vor allem werden die Emotionen der Band deutlich – man merkt, dass dem Hörer hier musikalisch noch mehr geboten wird und das Lied viel Zuneigung bekommen hat.

Nachtblut – Vanitas
Fazit
Nachtblut haben eine gute Scheibe produziert, die aber nicht mit den Vorgängern mithalten kann. Mein Lieblingsalbum Chimonas wurde nicht überboten. Aber Tracks wie Gegen Die Götter zeigen, wie mysteriös und dunkel Nachtblut sein können und welches Potenzial die Band hat.

Anspieltipps: Leierkinder, Schmerz & Leid und Gegen Die Götter
Paul M.
8.1
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