Die Belgier Nasty stehen seit fast 20 Jahren für einen unberechenbaren Hardcore, der viele Gesichter aufzeigt. Vor gut einem Monat haben sie Heartbreak Criminals über Century Media Records veröffentlicht und setzen auf dreizehn ultrakurze Nummern, die den Hörer einfach nur umblasen sollen. Der Gedanke ist gut, allerdings funktioniert das Konzept nur bedingt. Heartbreak Criminals fehlt irgendwie der richtige Schlüssel, um die Tür aufzuschließen, geschweige denn, krachend aufzuwerfen.
Sänger Matthias „Matthi“ Tarnath hat Bock, keine Frage und seine Jungs spielen den wilden wie melodischen Hardcore, für den Nasty stehen. Der Erfolg bestätigt das bunte Treiben der vier Musiker, nur will Heartbreak Criminals bei mir nicht richtig zünden. Die Nummern springen hin und her, die Intensität ist hoch, nur bleibt auch nach mehreren Durchläufen nicht viel hängen. Das ganz klare Aushängeschild des Silberlings ist der Titeltrack, der mit seinem Refrain einen Ansatz von Ohrwurmcharakter aufweist. Versteht mich nicht falsch, die 27 Minuten mit Tracks wie Reality Check, Total Domination und Nobody Cares sind nicht langweilig oder gar schlecht, nur der große Wurf bleibt hier definitiv aus. Eher kommt ein wenig das Gefühl auf, dass Nasty nach den erfolgreichen Jahren etwas müde geworden sind. Die Einschätzung mag täuschen und der Zuspruch vor allem bei uns in Deutschland ist weiterhin hoch. Nur an die großen Alben der letzten Jahre kommt Heartbreak Criminals nicht heran. Fans der Truppe sollten jedoch trotzdem mal reinhören, wenn sie es nicht eh schon gemacht haben. Für mich geht es hingegen zum Vorgänger Menace zurück. Wie dem auch sei, Hits wie Resurrection sollte man zumindest laut aufgedreht auf das ausgeleierte Trommelfell gefeuert haben, bevor Chaos für den Abschluss sorgt.
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