“Ein mutiges Album, aber nicht meins“
Artist: Neurotic Machinery
Herkunft: Tachov, Tschechische Republik
Album: Causality Principle
Spiellänge: 36:49 Minuten
Genre: Progressive Metal, Post Metal
Release: 03.12.2015
Label: Eigenproduktion
Link: https://www.facebook.com/neuroticmachinery
Produktion: Šopa Studio, Lipov und Mix’em All Studio, Nouzov von Franc Hueso
Bandmitglieder:
Gesang – Míra Lazorka
Growls – Ondra Uhlíř
Gitarre und Synthesizer/Programmierung – Michal Šedivý
Gitarre – Aleš Haník- Guitar
Bassgitarre – Aleš Honl
Schlagzeug – Martin Bárta
Tracklist:
- Equillibrium 4.2
- Man Who Wasn’t There
- Infinity
- Adrift
- The Apallic Syndrome
- Proza(i)c Night
- Descend (Deeper And Deeper)
- All Of Us
- Schizoid Witness
Da sämtliche Postings von Neurotic Machinery in tschechischer Sprache gehalten sind, war es relativ schwierig, überhaupt etwas über die Band herauszufinden. Also die Jungs direkt angesprochen und sehr schnell eine ausführliche Antwort erhalten. Danke dafür!
Gegründet wurden Neurotic Machinery bereits im Jahr 2006. Man hat bereits über 300 Auftritte hinter sich gebracht und in den Jahren 2008 und 2010 jeweils ein Album sowie in 2012 eine EP veröffentlicht. Die Arbeiten zum neuen Album Causality Principle, das am 03.12.2015 veröffentlicht wurde, gestalteten sich insofern als ziemlich schwierig, als man nach den Aufnahmen feststellte, dass man mit Gesangsparts nicht zufrieden war. Die Suche nach einem neuen Sänger lief, und als dieser dann endlich gefunden war, wurden sämtliche Gesangsparts neu arrangiert und dann noch einmal aufgenommen. Dieser neue Sänger brachte auch noch eigene Ideen mit, die ebenfalls Eingang in das Album fanden, so z. B. ein Kinderchor, Frauengesang, Trompete und Saxophon.
Gleich mit Equillibrium 4.2 zeigen Neurotic Machinery, was auf dem Album noch auf einen zukommt. Da prasselt ein wildes Soundgewand aus den Boxen, mal gibt es Growls, mal Klargesang auf die Ohren, und die Instrumentalfraktion folgt anscheinend ihren eigenen, sehr experimentellen Regeln. Sehr unruhig, in meinen Ohren teilweise fast schon wirr, wobei dieser Song noch von der „harmloseren“ Sorte ist, denn es gibt streckenweise schöne Gitarrenläufe, und die Growls könnte man mit ein wenig gutem Willen fast in die Nähe von Mikael Stanne (Dark Tranquillity) packen. Das ist für mich allerdings auch das einzig Erwähnenswerte.
Auch die folgenden acht Songs könnte man wie den ersten beschreiben. Da gibt es immer mal wieder kurze Passagen, die fast schon melodisch daherkommen, aber ansonsten würde ich das Ganze als sehr experimentell beschreiben. Ausnahmen bilden der sehr ruhige, mit Frauengesang ausgestattete Infinity, das kurze Instrumental Proza(i)c Night und All Of Us, den man auch in die Kategorie Jazz packen könnte. Sehr fluffig, sehr lässig und mal was ganz Anderes.
Das alles zeigt sicherlich, dass die Jungs von Neurotic Machinery nicht einfach nur mal ausgetretene Pfade verlassen, sondern gleich querfeldein gehen, wofür man Bands ja eigentlich loben müsste. Ich kann allerdings mit diesem sehr experimentellen Sound nicht wirklich viel anfangen.