“VomTiger zum Stubentiger?“
Artist: Nightwish
Herkunft: Kitee, Finnland
Album: Endless Forms Most Beautiful
Spiellänge: 78:54 Minuten
Genre: Symphonic Metal
Release: 27.03.2015
Label: Nuclear Blast Records
Link: https://nightwish.com/de/
Bandmitglieder:
Gesang – Floor Jansen
Gitarre – Emppu Vuorinen
Flöten – Troy Donockley
Bassgitarre, Gesang – Marco Hietala
Keyboard – Tuomas Holopainen
Schlagzeug – Kai Hahto
Tracklist:
- Shudder Before The Beautiful
- Weak Fantasy
- Élan
- Yours Is An Empty Hope
- Our Decades In The Sun
- My Walden
- Endless Forms Most Beautiful
- Edema Ruh
- Alpenglow
- The Eyes Of Sharbat Gula
- The Greatest Show On Earth
Nachdem ich im Februar schon die EP Élan der finnischen Band Nightwish im Review hatte, war es selbstverständlich, dass ich mir auch das Album Endless Forms Most Beautiful, welches Ende März 2015 erscheinen wird, vornehmen werde.
Und ich werde nicht müde es zu sagen: Seit 2013 ist Floor Jansen als neue Sängerin der Symphonic Metal-Truppe an Bord und da ich sie bereits von anderen Projekten kenne und darüber schätzen gelernt habe, finde ich den Wechsel von Anette Olzon zu der sympathischen Niederländerin mehr als gelungen. Natürlich sind die Nightwish-Fans hier nach wie vor zwiegespalten, nachdem damals die großartige Tarja gegangen ist, war irgendwie nichts mehr wie früher – Nightwish braucht einfach eine Charakter-Fronterin. Und das, was Anette Olzon nicht konnte, kann Floor allemal. Nun denn, ich bin auf Endless Forms Most Beautiful gespannt und möchte gern wissen, ob sich meine Aussage zur EP, dass Nightwish nun „zahmer“ geworden zu sein scheinen, möglicherweise bewahrheitet.
Das Werk beginnt mit einem gesprochenen Beitrag von dem Evolutionsbiologen Richard Dawkins, was mich erst einmal irritiert, da neben der Stimme kein einziger Ton zu hören ist. Aber nach kurzer Zeit geht es natürlich dann auch los.
Ich will gar nicht jeden einzelnen Song an sich analysieren, denn der grundlegende Stil von Nightwish wird sich wohl (hoffentlich) nie verändern, jedoch fällt mir tatsächlich auf, dass das Album zahmer zu sein scheint als es noch bei Imaginaerum der Fall war. Die Tracks sind weniger vertrackt und in einer komplizierteren Storyline zusammenhängend, weshalb sie vermutlich ein wenig leichter zugänglich sind für die Mainstream-Hörerschaft. Mir wird vor allem das Potenzial von Floor Jansen zu wenig entfaltet, da ich weiß, was die gute Dame auf dem Kasten hat. Hat fast den Anschein, als würden Nightwish nun nach dem Amtsantritt der dritten Sängerin mehr auf die Instrumentalisierung und die leichtere Eingängigkeit dergleichen setzen als auf eine starke und charismatische Frontfrau, die dann vielleicht doch irgendwann wieder geht.