Polaris - Europa Tour

Polaris und Support am 09.07.2019 in der Stadtmitte, Karlsruhe

Die nächste Generation des Metalcores

Headliner: Polaris

Vorbands: Bad Omens, Our Hollow Our Home

Ort: Die Stadtmitte, Karlsruhe

Datum: 09.07.2019

Kosten: VVK 25 € (ausverkauft)

Genre: Metalcore 

Link: https://www.facebook.com/events/419548488616288/

Häufig definieren wenige Bands einen gegenwärtigen Zustand eines Genres bzw. einer lokalen Szene. So gehören doch Bands wie Architects, While She Sleeps oder auch Of Mice & Men hier fest zur Metal(core)-Szene und sind dabei mit Regelmäßigkeit im deutschen Raum zu bewundern. Die letzten Jahre haben sich dabei jedoch auch neuere Bands aufgetan, welche langsam aber sicher ein fester Bestandteil der Szene werden und damit sich selbst zumindest für eine gewisse Zeit fest verankern. Die australische Gruppe Polaris kann dabei definitiv als schon baldiger Stammgast im deutschen Raum betrachtet werden, so zeigen sie auch diesen Sommer wieder, wieso diese Entwicklung genau die Richtige ist, wobei sie sich mit Our Hollow Our Home (OHOH) sowie Bad Omens auch gleich noch massive Verstärkung mitgebracht haben.

Der Abend in dem kleinen Club Stadtmitte in Karlsruhe zeichnete sich schon bereits vor Beginn von Stärke, so konnte das Venue doch ausverkauft werden – bei der Größe nicht unbedingt eine schwierige Leistung, dennoch verspricht dieser Erfolg doch einen heißen und lustigen Abend. Das Konzert, welches um 20 Uhr durch OHOH eröffnet wird, zeichnet dabei nur einen von vielen, erfolgreichen Abenden, die dem Metalcore zugesprochen werden können.

OHOH starten den Abend, wobei sich das Venue bereits deutlich gefüllt hat und die Band mit lautem Jubel begrüßt wird. Eine halbe Stunde lang heizen sie den deutschen Fans ein und verstehen es, den Abend zu beginnen, wobei sie fast wie eigene Headliner erscheinen. OHOW sind bereits seit wenigen Jahren häufiger sowohl als Supportact sowie auf verschiedenen Festivals zu sehen, wobei die Bekanntheit immer stärker zuzunehmen scheint. Dabei kann die britische Band durchaus als einer der Nachfolger bzw. Neulinge der Metalcore-Szene betrachtet werden.

 

Kurz danach geht es mit Bad Omens weiter, die gerade an ihrem zweiten Album arbeiten, dabei jedoch nicht auf verschiedene Tour- sowie Festivaltermine verzichten wollen. Noch ist die amerikanische Gruppe eher wenig zu sehen und kann nicht als sehr häufiger Gast bezeichnet werden, dennoch versprechen Bad Omens vor allem live ein atmosphärisches Soundbild, welches sowohl an frühere Bands der Szene erinnert, dabei aber auch eine ganz eigene Note zieht. Die bisherigen Veröffentlichungen für das neue Album zeigen sich dabei vielversprechend und man darf gespannt sein, ob sich Bad Omens mit dieser neuen Platte im Gepäck in Deutschland schon bald wieder blicken lassen.

Der eigentliche Headliner des Abends zeigt sich dann nur wenig später und man kann deutlich die Freude in dem nun voll besetzten Raum spüren. Polaris konnten schon häufig als Supportact von so einigen Gruppen begrüßt werden. Umso größer scheint nun die Freude, auch eigene Headlinerkonzerte halten zu können – und dies mehr als nur erfolgreich. Die präsentierten Songs scheinen alle schon fast wie Klassiker zu sein, so hört man doch durchaus das Publikum lautstark mitsingen, während sich in der Mitte ein enger und aufregender Mosh Pit bildet.

Polaris besitzen die Energie und die musikalische Stärke, sich nicht nur recht schnell und effektiv auf Bühnen zu platzieren, sondern hinterlassen dabei auch noch einen bleibenden Eindruck, der zumeist nach vor allem mehr Performances verlangt. Bereits Architects und auch Bring Me The Horizon haben innerhalb eines Interviews ihre Begeisterung für die australische Band vermerkt und es scheint so, als ob dies nur auf Zustimmung innerhalb der Hallen begegnet. Auf jeden Fall sind die Songs so schnell nicht wieder aus dem Kopf zu bekommen und insgesamt verspürt man das Gefühl, an diesem Abend die nächste Generation des Metalcores vor sich zu haben. Und wie sich diese weiter entwickeln wird, darf man wohl gespannt mitverfolgen.