The Great Discord – The Rabbit Hole

“Ein Blick in den Kaninchenbau“

Artist: The Great Discord

Herkunft: Linköping, Schweden

Album: The Rabbit Hole

Spiellänge: 40:38 Minuten

Genre: Progressive Metal, Symphonic Metal

Release: 08.09.2017

Label: The Sign Records

Link: https://www.facebook.com/thegreatdiscord

Bandmitglieder:

Gesang – Fia Kempe
Gitarre – André Axell
Gitarre – Gustav Almberg
Bassgitarre – Rasmus Carlson
Schlagzeug – Aksel Holmgren

Tracklist:

  1. Dimman
  2. Noire
  3. Gadget
  4. Darkest Day
  5. Tell-Tale Heart
  6. The Red Rabbit
  7. Neon Dreaming
  8. Downfall
  9. Cadence
  10. Omen
  11. Persona

Nicht nur in der aktuellen Star Trek-Serie, Discovery, finden sich Bezugspunkte zu Louis Carrols Meisterwerk Alice im Wunderland: Auch die schwedischen Prog-Rocker von The Great Discord haben sich von der Geschichte und Bildlichkeit inspirieren lassen. Ihr zweites, aktuelles Album heißt einfach The Rabbit Hole. Wenn man sich das Cover ansieht, wird direkt vieles im Bezug auf die Musik klar: Oben sehen wir Alice und das Kaninchen im Gespräch – eine verführerisch niedliche Szene, die sich zwischen natürlicher Kindlichkeit und natürlicher Freiheit entfaltet. Doch den größten Teil des Bildes nimmt der namensgebende Bau ein: Gänge erstrecken sich in alle Richtungen, Leitern deuten schwierige Auf- und Abstiege an. Eine Treppe mit Säule gibt dem entsprechenden Bildausschnitt einen fast zwergenhaften Charakter, die daneben leuchtende Laterne tut ihr Übriges, verbreitet aber für sich genommen auch ein wenig angenehme Wärme in diesem düsteren Loch. Doch in direkter Peripherie, am rechten Rand, sehen wir: ein Gefängnis. Vielleicht ist dieses Kaninchen eher flexitarisch aufgestellt, vergleicht man es mit seinen gemütlich mümmelnden oberirdischen Verwandten. So dicht können Schrecken und Schönheit beieinanderliegen.

Ein letzter Blick auf das Bandfoto sei gestattet: Sängerin Fia Kempe schwebt, markant und geschmückt über ihren vier, sehr ernst und außerordentlich normal erscheinenden, Bandkollegen in der Luft. Sie schreit wie ein Raubvogel, gebärdet sich, zieht die volle Aufmerksamkeit auf sich. In diesem Fall sagen Bilder wirklich mehr als tausend Worte, belassen wir es also dabei.

Fazit: Wer auf der Suche nach schön klingendem, eingängigen, hypnotischen Symphonic Metal ist, könnte bei The Great Discord an die richtige Band geraten sein. Die geradezu poppige Produktion und die stimmungsvollen Arrangements machen The Rabbit Hole zu einem perfekten Album für den leichten, aber intensiven Genuss. Wer auf der Suche nach wirklich außergewöhnlicher Musik ist, muss aber weitersuchen.

Anspieltipps: Noire, Tell-Tale Heart, Neon Dreaming
Sören R.
7
Leser Bewertung0 Bewertungen
0
7